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Rezension zu
Roter Mond

Spannender Zukunftsthriller

Von: Amene Melior
27.10.2019

"Roter Mond" von Kim Stanley Robinson begleitet den amerikanischen Quantenmechaniker Fred Fredericks und die beiden Chinesen Chan Qi, die Tochter des chinesischen Finanzministers, und Ta Shu, einen Dichter, die in eine politische Intrige auf dem Mond geraten, infolge derer für Fred Fredericks und Chan Qi eine Flucht sowohl auf dem Mond als auch auf der Erde beginnt. Das Buch spielt im Jahr 2048, in dem der Mond bereits von verschiedenen Nationen besiedelt wird und Flüge zum Mond und zurück keine große Besonderheit mehr sind. Als erstes ist zu bemerken, dass dieses Buch kein Science-Fiction-Buch um der Science Fiction willen ist, sondern sich der Elemente bedient, um die Geschichte dahinter zu erzählen. So wird den technologischen Errungenschaften kein besonderes Augenmerk geschenkt, sie werden nur im Rahmen der benötigten Erklärungen vorgestellt. Im Hauptaugenmerk des Buches stehen die politischen Verwicklungen innerhalb Chinas sowie zwischen China und Amerika, in die die drei Hauptcharaktere immer tiefer hineingezogen werden. Die Relevanz gerade auch in Bezug zur aktuellen politischen Situation ist dabei gut zu erkennen. Die Charaktere werden unterschiedlich tief ausgearbeitet. So blieb für mich Fred Fredericks über weite Teile sehr blass, wohingegen Ta Shu, der auch durch Ausschnitte seines Podcasts dargestellt wird, als ein wirklich interessanter Charakter mit feinem Humor dargestellt wird. Durch längliche Beschreibungen und Dialoge leidet die Grundspannung leider über weite Teile ziemlich. Viele spannende Aspekte, wie die allgegenwärtige Theorie des Feng Shui, verdichten zwar einerseits die Atmosphäre des Buches, tragen aber andererseits nicht zu einem Vorankommen der Handlung bei. Teile der politischen Implikationen waren für mich auch nicht ganz nachvollziehbar. Ein weiterer sehr spannender Aspekt, der die ganze Geschichte für mich deutlich aufgewertet hat, war die Beschreibung einer künstlichen Intelligenz, die eine deutliche und damit sehr beängstigende Entwicklung in ihrer Intelligenz durchläuft. Alles in allem hat das Buch eine sehr spannende Grundidee, die auch in Bezug auf Recherchearbeit und Darstellung einer möglichen Realität in 30 Jahren sowie die Beschreibungen der Mondreisen und dem Leben auf dem Mond wirklich überzeugen kann. Weniger überzeugend sind die Charaktere, die über weite Teile blass sind und die Spannung, die nicht über die ganze Länge des Buches hoch gehalten werden kann.

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