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Rezension zu
Das Versprechen des Bienenhüters

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Tolle Sprache, trauriger Hintergrund, absolut empfehlenswert

Von: Anett
20.10.2019

Das Versprechen des Bienenhüters – ein Buch über Flucht und das Verlieren. Aber auch ein Buch über Familie und Hoffnung. Hoffnung auf eine neue Welt, ein neues Leben. Nuri und seine Frau Afra stammen aus Aleppo. Dort hatte Nuri mit seinem Cousin Mustafa eine Bienenzucht, nebst florierenden Laden, wo man nicht nur Honig, sondern auch Parfum und Pflegeprodukte aus Honig bekommen konnte. Sie hatten ein wunderbares Leben – und sie hatten Kinder. Bis der Krieg nach Aleppo kam und sie fliehen mussten. Um selbst zu überleben – irgendwie. Das Buch beginnt damit, dass wir von Nuri und Afra in England lesen – wissen also bereits, dass sie angekommen sind. Aber das fand ich keinesfalls als die Spannung herausnehmen, im Gegenteil, ich war nun gespannt, wie ihre tatsächliche Flucht aussah. Im Laufe des Buches wurde nun ihre Situation in England geschildert, und nebenher gab es immer wieder Rückblicke auf ihr Leben vor dem Krieg, als auch ihr Leben auf der Flucht. Und das hatte es wirklich in sich. Es war so tragisch, so manches mal hoffnungslos. Aber Nuri versucht diese Hoffnung nicht zu verlieren, hat teilweise per E-Mail Kontakt zu Mustafa, der bereits mit seiner Familie in England ist. Er macht Nuri Mut, er wartet auf ihn, er möchte wieder mit ihm und Bienen arbeiten. Die Autorin Christy Lefteri hat hier ein Thema aufgegriffen, dass mehr als aktuell ist und hat die Flucht geschildert, die keinen kalt lassen kann. Natürlich weiss man, dass eine Flucht nicht toll ist, und was damit zusammen hängt. Aber dann von den Zuständen in Flüchtlingslagern, insbesondere Athen, zu lesen, unter was für Bedingungen diese Menschen leben, die ihr Land nur verlassen, um zu überleben. Christy Lefteri bringt hier ihre eigenen Erfahrungen mit ein, denn sie hat als Freiwillige im Flüchtlingslager in Athen gearbeitet. Ausserdem wird auch ein anderes Thema angesprochen: Posttraumatische Belastungsstörung. Natürlich geht so ein Krieg und so eine Flucht nicht einfach so an einem Menschen vorbei. Diese Menschen, die bereits alles verloren haben müssen auch noch über das wenig verbleibende wachen und können sich nicht leisten, auch nur eine Stunde unachtsam zu sein. Sie tragen das wenige noch bei sich und sind darauf angewiesen. Das zu wissen, und dann aber das zu lesen ist noch einmal was ganz anderes. Alles in allem war ich von dieser Geschichte fasziniert, sprachlich ist es auf einem sehr hohen Niveau und hat mich beeindruckt. Auch alles rund um die Bienenzucht und die Arbeit mit den Bienen ist wundervoll geschrieben und hat mich eintauchen lassen. Ein lesenswertes Buch, mit traurigen Hintergrund, was mich berührt und nachdenklich gemacht hat. Und wieder einmal dankbar gemacht hat, wie gut es uns geht. Ich kann das Buch restlos empfehlen.

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