Rezension zu
Das Versprechen des Bienenhüters
Berührende Geschichte zu aktuellem Thema
Von: @_exlibrisErzählt wird die Geschichte von Nuri und seiner Frau Afra, die aus dem syrischen Aleppo nach England fliehen müssen. Die beiden sind - jeder für sich, aber auch als Paar - traumatisiert vom Tod des gemeinsamen Sohnes und der Erblindung Afras. Zugegeben, vor der Lektüre war ich recht skeptisch. Zu groß erschien mir die Gefahr, dass die Geschichte zu einem so aktuellen und bedrückenden Thema ins Kitschige mindestens aber ins Pathetische abdriften würde. Doch meine Sorgen waren unbegründet: die Geschichte entfaltet sich in poetischen, leisen Tönen, ohne auf Effekthascherei oder "Schicksalsmomente" aus zu sein - und berührt (zumindest mich) dadurch umso mehr. Das Buch ist schön und mit Liebe zum Detail gestaltet - eine gute Buchgestaltung erhöht bei mir tatsächlich das Lesevergnügen. Und auch die Biene begleitet einen nicht nur inhaltlich, sondern auch graphisch durch das ganze Buch hinweg. Spannend und originell fand ich die Idee, die Erzählebenen, die jedes Kapitel ins zwei Teile gliedern, mit einem gemeinsamen Wort zu verschränken. Erstaunlich, dass so viele Leser davon anscheinend überfordert waren (siehe andere Rezensionen). Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Obwohl das Thema Flucht und Vertreibung leider in den letzten Jahren und immer noch omnipräsent in den Medien und gesellschaftlichen Debatten war, hat sich mir durch die Lektüre ein neuer Zugang dazu eröffnet. Ich würde mir wünschen, dass möglichst viele Leser ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie schnell jeder von uns zum Flüchtling werden kann.
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