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Rezension zu
Das Versprechen des Bienenhüters

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Emotionale Geschichte, die Augen öffnen kann

Von: sbs
09.08.2019

Nuri und seine Frau Afra müssen aus Aleppo flüchten. Dem Bienenzüchter und seine Frau bleibt keine andere Wahl – Ziel ist England, wo sie hoffen Nuris Verwandten zu treffen. Doch davor müssen sie erst einmal die Flucht überstehen. Ihren gemeinsamen Sohn Sami haben die beiden bei einem Bombenanschlag verloren, Afra auch ihr Augenlicht. Ich lese an sich recht schnell und meist auch immer nur ein Buch, doch hier war mir das nicht möglich. Um die Geschichte zu verarbeiten habe ich immer wieder Pausen eingelegt, weil mir die Schilderungen teilweise zu hart waren, manches emotional schwierig und vieles dramatisch erschien. Das lag natürlich auch am anschaulichen, aber trotzdem irgendwie poetischen Schreibstil, aber in erster Linie daran, dass Menschen dies erleiden (mussten). Ja, hier ist die Geschichte fiktiv, aber doch basierend auf realen Schicksalen – nur das es jenen Menschen nicht möglich war ein Buch zuzuschlagen, bis sie sich wieder für den nächsten Abschnitt bereit fühlten. Die beiden treffen auf Schlepper, denen ihr Portemonnaie wichtiger ist als ein Menschenleben, aber auch auf herzensgute Menschen, die versuchen zu helfen. Es ist eine lange Reise mit vielen Hürden und auch wenn sich zwischendurch immer und immer wieder Hilflosigkeit breit macht, so verlieren Nuri und Afra nie die Hoffnung. Gelegentlich erschwerten mir die Zeit- und Ortssprünge ein wenig den Wiedereinstieg in die Geschichte, aber das gab sich schnell. Die einzelnen Charaktere sind gut dargestellt und man hat sie förmlich vor Augen und mir gefiel auch, dass mit dem Bienensterben ein wichtiges Thema ihr Raum einnimmt. Zwischendurch hatte das Buch immer wieder mal paar Seiten und Aspekte, die langatmig auf mich wirkten. Ich weiß nicht genau, ob das Absicht war, weil das Warten ein Problem der Flüchtlinge ist, die immer auf irgendwas warten müssen – ob nun Absicht oder nicht, dass ist einer meiner Hauptkritikpunkte an diesem Buch. Ich habe nun schon einige Bücher rund um die Flüchtlingssituation und den Krieg in Syrien/Afghanistan, etc. gelesen und immer wieder bin ich entsetzt. Entsetzt von den entsetzlichen Ereignissen in Kriegsgebieten, den Bedingungen der Flucht und wie solche Menschen immer noch alle über einen Kamm geschoren werden, im besten Fall als Sozialschmarotzer. Ja, diese gibt es auch, aber es ist ja auch nicht jeder Deutsche ein Nazi… Eine emotionale Geschichte die nachdenklich macht, die Augen öffnen kann und auch Hoffnung vermittelt.

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