Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Bin im Garten

Ein großer Spaß!

Von: Zeilenwanderer
24.07.2019

Meike Winnemuth nimmt uns mit auf eine einjährige Reise in ihren Garten. Bin im Garten ist wie eine Art Tagebuch zu lesen, das einen besonderen Fokus auf den Garten und alles, was mit ihm zu tun hat, legt. Für die Autorin ist das Thema Garten nämlich Neuland. Während sie die Welt bereiste, überkam sie das Bedürfnis nach Heimat. Einem Ort, an dem sie zur Ruhe kommt, an dem sie sich Zuhause fühlt, an dem sie Wurzeln schlagen. Eines Tages entdeckte sie eher aus Zufall eine Anzeige und kaufte spontan ein Häuschen mit Garten an der Ostsee. Ich muss sagen, dass ich mich Meike Winnemuth besonders verbunden gefühlt habe, da das Haus an der Ostsee steht. Auch wenn das Meer nicht die Hauptrolle des Buches spielt, so ist Norddeutschland doch ein wichtiger Bestandteil im Leben der Autorin. Die Art, wie sie das Meer und das Leben im Norden beschreibt, erweckte in mir ein Gefühl von Heimat, denn genau so kenne ich den Norden auch. Etwas rau, teils ziemlich stürmisch, aber unglaublich charmant und schön. Es gab recht häufig Momente, die mich schmunzeln ließen, in denen ich mich in den Worten der Autorin wiedergefunden habe. Beispielsweise direkt ein Satz auf Seite 24, in dem Meike Winnemuth ihren Geburtsort nennt. Wie es der Zufall will, bin ich in genau demselben Ort geboren worden. Ich hatte schnell das Gefühl, dass das Buch wie für mich gemacht ist. Meike Winnemuth ist vielen vielleicht bereits ein Name, denn sie gewann eine hohe Geldsumme bei Günther Jauch und reiste anschließend um die Welt, was sie bereits in einem anderen Buch festhielt. An mir ging das alles vollkommen vorbei und ich sah ihren Namen zum ersten Mal auf dem Blog von Sabrina. Und Sabrina, was bin ich dir dankbar, dass du dieses Buch vorgestellt hast. An mir wäre dieser Schatz ansonsten vermutlich nämlich vorbeigegangen.  Inhaltlich ist das Buch schwer in Worte zu fassen. Einerseits spricht es Meikes Leben rund um den Garten an. Sie plant gemeinsam mit dem Leser ihren Garten und erzählt, welche Pflanzen sie anbauen möchte. Hier eine Blume, dort ein Strauch, dort hinten entsteht ein Hochbeet – nein, doch lieber ein paar mehr. Dann berichtet sie von der Entwicklung des Gartens. Wie sich die Pflanzen entwickeln, was später im Jahr gedeiht und was vielleicht nicht so gelungen ist, wie sie es sich wünschte. Besonders gut gefallen hat mir, dass sie viele verschiedene Pflanzenarten erwähnt, die ich vorher nicht kannte. Nachdem sie aber bestimmte Namen erwähnte und ihre Schönheit betonte, musste ich sämtliche Pflanzen nachschlagen und gucken, ob sie mir auch gefallen könnten – für meinen künftigen Garten, wenn wir eines Tages ein Haus mit Riesengarten haben, versteht sich. So gesehen stellt Bin im Garten für mich eine große Inspiration dar. Ich habe mir zahlreiche Gemüse- und Pflanzensorten markiert und rausgeschrieben, die die Autorin empfiehlt oder einfach nur hübsch findet, und ich freue mich schon darauf, sie eines Tages auch in meinem Garten anzupflanzen. Manche Gemüsesorten werden sich sicherlich schon nächstes Jahr bei uns tummeln – gerade auf die exotischeren Tomatensorten bin ich neugierig geworden. Aber nicht nur was Blumen-, Kräuter- und Gemüsesorten betrifft, habe ich Inspiration gefunden. Meike Winnemuth erwähnt auch andere Bücher, Serien oder Kanäle auf YouTube, die für Gartenliebhaber vielleicht in Frage kommen. Ein Buch, das für die Autorin eine Art Bibel darstellt, so nennt sie es zumindest, habe ich vor einigen Jahren von meiner besten Freundin zum Geburtstag geschenkt bekommen und mich direkt gefreut, dass das Buch auch Winnemuth so gut gefällt. Außerdem habe ich durch Winnemuths Buch die App »Flora Incognita« entdeckt und liebe Leute, wie toll ist diese App bitte? Man schießt ein Foto von einer Pflanze, die man entdeckt hat und bei der man sich fragt, was für ein Gewächs es denn ist, lädt das Bild in der App hoch und die App weiß ruckzuck, um welche Pflanze es sich handelt. Vor Kurzem war ich in den Alpen wandern und bin meinen Mitwanderern ein bisschen auf die Nerven gegangen, weil ich sämtliche Alpenblumen und -sträucher mit der App identifizieren musste. Es ist wirklich ein großer Spaß. Aber zurück zum Buch. Aufgebaut ist das Buch also als eine Art Tagebuch. Große Kapitel in Form von Monaten lassen den Leser wissen, in welcher Jahreszeit er sich gerade befindet und einzelne Tage stellen die Unterkapitel dar. So gesehen würde ich Bin im Garten tatsächlich als Gartentagebuch mit allen Höhen und Tiefen bezeichnen – ein Jahr in Winnemuths Garten und alles, was dort so vor sich geht. Für mich eine sehr gelungene und leichte Art zu lesen, denn da nicht an jedem Tag sonderlich viel passiert, sind die Kapitel von angenehmer Länge. Manchmal gehen sie über mehrere Seite, manchmal sind es nur einzelne Gedankenkrümel. Mir haben die Kapitel allesamt gefallen, denn jeder Tag in Winnemuths Garten ist anders und als Leser bekam ich eine unterhaltende und abwechslungsreiche Lektüre geboten. Auch sprachlich überzeugt Bin im Garten. Meike Winnemuth schreibt locker und leicht. Oft mit einer Prise Humor, sodass ich als Leser nur durch die Seiten geflogen bin. Es fällt schwer, das Buch aus den Händen zu legen, denn man möchte wissen, welche Projekte Winnemuth als nächstes Plan und wie ihre bisher umgesetzten Pläne sich entwickeln. Bin im Garten macht süchtig. Ein Hingucker ist Bin im Garten allemal. Als ich den Schutzumschlag abnahm, war ich vollkommen hin und weg von den schönen Details, die das Buch hergibt – bitte mehr davon! Und auch die Innenaufmachung des Buches überzeugt: Es gibt zahlreiche Bilder, durch die man sich einen guten Einblick von Winnemuths Garten machen kann, dann gibt es eine Karte des Gartens, Übersichten wie »Der Januar in Zahlen« und überall kleine Doodles. Bin im Garten ist optisch ein absolutes Highlight im Bücherregal. Punkt. Einen kleinen Kritikpunkt bei der Aufmachung habe ich jedoch trotzdem: Für die Bilder im Buch hätte ich mir Bildunterschriften gewünscht. Durch den Fließtext lassen sich die meisten Hintergründe der Bilder gut erahnen. Für mich jedoch nicht bei jedem Bild und ich denke, eine kleine Bildunterschrift ist fix gemacht. Sollte die Autorin ihre Gartenfortschritte ein zweites Mal in einem Buch festhalten – was ich sehr schön fände –, wären Bildunterschriften in meinen Augen ein Aspekt, der das Leseerlebnis abrundet. Mir fällt es ehrlich gesagt etwas schwer, zusammenzufassen, wie sehr mir Bin im Garten gefallen hat. Es ist ein Lektüre, aus der man viele Erkenntnisse gewinnt – sei das nun in Form von kleinen Gartentipps, Inspiration oder von persönlichen Erfahrungen, von denen Meike Winnemuth erzählt. Ich war für ein paar Lesestunden zu Besuch in einem herrlichen Garten an der Ostsee und kann diesen Besuch jedem empfehlen, der Gartenbücher liebt oder selbst gerne Zeit im Garten verbringt.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.