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Rezension zu
Renegades - Geheimnisvoller Feind

Renegades - Geheimnisvoller Feind

Von: selztaler
17.07.2019

Marissa Meyers Schreibstil trägt viel dazu bei, dass es im Mittelteil trotz gedrosseltem Tempo und zurückgestellter Action niemals langweilig wird. Sie schreibt flüssig, lässt sich aber viel Zeit für ihre Protagonisten und beschreibt dabei Setting und Geschehen eindringlich, ohne jedoch reißerisch zu sein. Inspiriert ist die Geschichte natürlich von typischen Superheldengeschichten wie X-Men, Avengers, Batman, Superman oder anderen bekannten Geschichten aus dem Comicuniversum von Marvel und DC. Gatlon City erinnert dabei nicht nur vom Namen her an Gotham, sondern ist auch atmosphärisch und demographisch sehr ähnlich aufgestellt. Die Autorin entführt uns hier in eine Großstadt, die durch Gewalt und Verbrechen stark gebeutelt ist und deren Wiederaufbau und Erholung noch immer unter dem Kampf zwischen den Renegades und den Anarchisten leidet. Reichtum und Glanz reiht sich neben Chaos und Armut; Hass und Bewunderung sind die zentralen antithetischen Emotionen, die die Bevölkerung gegenüber den Renegades aufbringen. Immer wieder erhalten wir kurze Eindrücke und Anspielungen auf die Grundbedingungen der Stadt und des Landes, erfahren etwas über das Zeitalter der Anarchie, über den Handel, die Technologie oder den Alltag der Menschen. Doch auch wenn das Setting in seinen Grundzügen an Bekanntes erinnert, haucht Marissa Meyer ihren Schauorten ihre eigene Magie und Lebendigkeit ein und überrascht immer wieder durch originelle Ideen. "Es gibt so viele Dinge, über die man staunen kann. Wie kann irgendjemand dem schaden wollen? Wie können die Menschen jedoch Morgen aufwachen und nicht denken: Sieh mal, die Sonne ist noch da! Und ich bin auch noch da! Das ist ein Wunder!" (…) Hunderte, Tausende Menschen, die ihr Leben lebten. Tag für Tag. Jahr für Jahr. Generation für Generation. Irgendwie war es den Menschen gelungen, all das aufzubauen. Entgegen aller Widerstände. Irgendwie hatten sie sich durchgesetzt. Und sie machten weiter. Ja, es war tatsächlich ein Wunder." Sehr schöne Ergänzungen und Details runden das Gesamtbild hier gekonnt ab. Gut gefallen hat mir zum Beispiel die Diskussion um die neue Superwaffe Agent N, mit der abtrünnige Wunderkinder neutralisiert, also in normale Menschen verwandelt werden können. Als der Rat die Patrouillen-Teams damit ausstatten will, stellt sich die Frage, ob damit nicht eine zu starke Machtverschiebung zugunsten der Renegades erfolgen würde und wer überhaupt entscheiden kann, wer das Recht darauf hat, ein Wunderkind zu sein. Ein weiterer netter Aspekt ist, dass Nova auf ihrer Suche nach Ace Anarchos Helm in der Abteilung für Artefakte auf jede Menge spannende magische Gegenstände stößt, deren Geschichten teilweise erzählt werden. Das absolute Highlight an Novas neuer Arbeitsstelle ist jedoch Callum, der unscheinbare, quasselnde Wunderknabe mit einer ganz besonderen Gabe: er kann anderen Menschen die Wunder dieser Welt zeigen. Mit seiner ruhigen Art, seiner Faszination für alte Artefakte, seinen friedvollen Visionen für Gatlon und seiner umwerfenden Superkraft ist er mir schnell ans Herz gewachsen. Wundervoll ist auch Adrians Gabe, mit Hilfe derer ein ganz besonderes Wandbild entwirft - um was es sich handelt, werde ich nicht verraten, lest selbst!

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