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Rezension zu
Dunkelsommer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wurde zu Recht ausgezeichnet!

Von: Büchermaulwurf aus Dreieich
12.07.2019

Vor drei Jahren verschwand Lelles Tochter Lina spurlos von einer Bushaltestelle an einer Landstraße, dem Silvervägen, im abgelegenen Nordschweden. Seither fährt er jeden Sommer im düsteren Licht der Mitternachtssonne die Straße ab, um nach Lina zu suchen. Gleichzeitig kommt die siebzehnjährige Meja mit ihrer psychisch instabilen Mutter nach Norrland in der Hoffnung auf einen Neuanfang. Sie ziehen zu einer Internetbekanntschaft der Mutter auf einen heruntergekommenen Hof mitten im Wald. Vor den Launen ihrer Mutter flüchtet sie immer häufiger in die Wälder. Als es Herbst wird, verschwindet wieder eine Mädchen und Lelles und Mejas Wege kreuzen sich. Der Debütroman von Lisa Jackson hat mich von den ersten Seiten an gefesselt. Ihr Schreibstil ist sehr atmosphärisch und gefühlvoll und sie versteht es Spannung mit literarischer Tiefe zu verbinden. Sehr gut passt dazu auch das tolle Cover, dass die düstere Stimmung und die Handlung gut unterstreicht. Sie erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive von Lelle und Meja. Alle Charaktere sind gut gezeichnet und sehr authentisch, so dass ich mich sehr gut in sie hineinversetzen konnte. Ich habe mit Lelle mitgelitten, der sich selbst eine Mitschuld am Verschwinden seiner Tochter gibt, da er sie an der Bushaltestelle alleine gelassen hat. Seine besessene Suche sind ein Ausdruck seiner Verzweiflung und Einsamkeit. Auch in Meja konnte ich mich gut hineinfühlen. Sie ist isoliert und einsam und leidet unter ihrer psychisch labilen Mutter. Außerdem sehnt sie sich nach einem richtigen Zuhause. „Dunkelsommer“ ist für mich ein herausragender Spannungsroman, der seine Auszeichnung zu Recht verdient hat. Er hebt sich von anderen, oft blutigen Schwedenkrimis ab und fällt durch seinen schönen, fast literarischen Erzählstil und unterschwellige Spannung auf. Obwohl ich ab einem gewissen Zeitpunkt den Täter erahnen konnte, war ich doch weiterhin gefesselt von der Geschichte, die mit einem spannenden Showdown endete. Alles in allem ein sehr gelungenes Debüt, dass durch unterschwellige Spannung, eine düstere Atmosphäre und eine wunderschöne Sprache überzeugt. Für mich ein Lesehighlight in 2019!

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