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Rezension zu
Morgen irgendwo am Meer

emotionaler Roadtrip

Von: Ally von MagicAllyPrincess BookDreams
10.06.2019

Inhalt: Julian, Romy, Konrad und Nele sind gemeinsam mit einem alten Mercedes auf dem Weg von Deutschland nach Lissabon. Romy und Julian sind seit 6 Monaten ein Paar, Konrad ist Romys ehemals bester Freund und Nele lernt das Trio kennen, als diese sich für den freien Platz im Auto als Mitreisende meldet. Von außen betrachtet scheint es, als würden die Jugendlichen einen wundervollen Roadtrip ans Meer unternehmen. Doch jeder der Vier, hat sein eigenes Päckchen zu tragen und ist auf der Suche nach sich selbst und dem Sinn des Lebens. Meinung: Da ich die Bücher von Adriana Popescu unheimlich gerne lese, habe ich mich sehr auf „Morgen irgendwo am Meer“ gefreut. Mir war bereits von Beginn an klar, dass mich eine besondere Geschichte erwartet, die mich bewegt und berührt. Innerhalb kürzester Zeit, lernte ich die vier Protagonisten Romy, Julian, Konrad und Nele kennen und erfuhr, in welcher Beziehung die Vier zueinanderstehen. Romy und Julian wirken auf den ersten Blick wie ein perfektes, glückliches Paar, das auf Wolke sieben schwebt. Doch beide müssen sich mit ihren inneren Dämonen herumschlagen. Während Romys in der Vergangenheit zu finden sind, lauern Julians in der Gegenwart. Lange Zeit sind die beiden starke Stützen füreinander, ohne zu ahnen, was im jeweils anderen wirklich vorgeht. Konrad war Romys bester Freund, er möchte mit diesem Roadtrip vorrangig etwas wieder gut machen und Nele stößt als zusätzliche Mitfahrerin eher zufällig zur Gruppe dazu. Schnell wird Nele jedoch klar, dass sie hauptsächlich als Puffer zwischen den beiden jungen Männern fungiert, denn Julian und Konrad können sich nicht sonderlich gut leiden. Julian versteht nicht, warum Konrad so unbedingt mit seiner Freundin verreisen muss, und noch weniger, warum Romy zugestimmt hat. Konrad wiederum ist unbegreiflich, weshalb Romy bereits einen neuen Freund hat. Romy hofft mit dieser Reise einige Dinge klären und manches abschließen zu können, dabei versucht sie stets fröhlich und stark zu wirken. Nele ist auf der Suche nach ihrer Vergangenheit und steckt bald mitten drin im großen Gefühlschaos der Anderen. Dies ist ihr allerdings gar nicht so unrecht, da sie sich so auf die Probleme ihrer neuen Freunde konzentrieren kann. Gemeinsam bereist das Quartett bei sommerlich, heißen Temperaturen auf ihrem Weg nach Lissabon, die schönsten Urlaubsziele und natürlich das Meer. Nele hält viele Momente mit ihrer Kamera fest, denn sie will eines Tages eine berühmte Fotografin werden, für dieses Ziel gibt sie alles. Hinter dieser heilen Fassade bröckelt es gewaltig und doch, ist diese Reise genau das, was alle Vier dringend brauchen. In jeder Stadt, sprich bei jedem Zwischenstopp passiert so viel, sowohl in der Dynamik der Gruppe, als auch mit jedem Einzelnen. Es wird oft sehr emotional und gefühlvoll, was ich sehr gerne mag. Und auch wenn viele Augenblicke schmerzhaft sind, heilen diese stückchenweise die Seele. Die bisherige Betrachtungsweise der vergangenen Ereignisse, rückt in ein anderes Licht. Besonders Romy und Konrad können loslassen und erkennen, wie wertvoll und schön das eigene Leben ist. Je weiter die Geschichte voranschritt und je mehr Ziele die Reisenden hinter sich ließen, umso mehr schloss ich Romy, Konrad, Nele und Julian in mein Herz. Ich konnte die Beweggründe der jungen Menschen und ihr Verhalten immer besser nachvollziehen und verstehen. Julian blieb mir etwas fremder als die anderen Protagonisten, auch wenn ich ihn ebenfalls mochte. Ihn und seine Gedankengänge, konnte ich nicht immer ganz greifen. Romy ist eine Meisterin darin, ihre wahren Gefühle zu verbergen, doch mit der Zeit erkennt sie, dass sie sich dadurch mehr schadet als hilft. Ihr wird klar, dass es in Ordnung ist, auch Schwäche zu zeigen. Konrads Gefühle hingegen, sind ihm buchstäblich ins Gesicht geschrieben, man sieht ihm an, wie es ihm geht. Auch er leidet unter der Vergangenheit, doch bedingt durch die vielen Reisestunden und durch all die Erlebnisse, findet auch er ein großes Stück weit seinen Frieden. Sehr viel dazu trägt mit ihrer wundervollen, offenen und ehrlichen Art auch Nele bei. Zwischen den beiden entwickeln sich wundervolle, zarte und daher umso authentischere Gefühle. Ziemlich an Ende ist es Konrad, der wiederum Nele bei einem für sie großen Schritt hilft. Mit ihrem gewohnt mitreißenden und einfühlsamen Schreibstil, konnte mich Adriana Popescu von der ersten bis zur letzten Seite rund um überzeugen. Zu Beginn brauchte ich zwar ein wenig, um in die Geschichte einzutauchen und mit den Charakteren warm zu werden, doch dann lies mich die Story nicht mehr los. Das Buch ist anders, als die bisherigen Werke der Autorin. Aber das ist großartig, da sie so wieder eine andere Seite von sich zeigt und schön facettenreich bleibt. Wenn eine Geschichte aus der Sicht von vier Protagonisten erzählt wird, müssen die Erzählstränge perfekt ineinander übergehen, alles muss passen und Sinn ergeben. Auch dies ist Adriana Popescu hervorragend gelungen. Diese wechselnden Perspektiven hatten auch zur Folge, dass ich am liebsten ohne Pause immer weitergelesen hätte, da ich immer wissen wollte wie es weiter geht und was als nächstes passiert. Die Sogwirkung ist dadurch enorm! Außerdem hat man durch die Blickwechsel auch zu jeder Person einen direkten Bezug, was bei so einem intensiven Roman extrem wichtig ist. Trotz der ernsten Themen, kommt auch der typische Popescu-Humor nicht zu kurz, er steck in so vielen kleinen Details und lockert auf. Dies wird durch die viele Sonne und die tollen Urlaubsländer noch verstärkt, ich konnte die Sonne direkt auf meiner Haut spüren und das Meer-Feeling in mich aufsaugen. Das Ende ist emotional, wirklich schön, nicht zu kitschig und daher absolut stimmig! Fazit: „Morgen irgendwo am Meer“ von Adriana Popescu ist ein wundervoller, berührender Roman in dessen Fokus vier Jugendliche stehen, die einiges durchgemacht oder erfahren haben und dadurch ihren Platz im Leben wiederfinden müssen. Ein Roadtrip ans Meer mit Endziel Lissabon, bringt viele Gefühle, aber auch Erkenntnisse zutage. Nele, Romy, Julian und Konrad kommen einander (wieder) näher, helfen sich gegenseitig und räumen mit der Vergangenheit auf, um so wieder in eine positive Zukunft zu blicken.

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