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Rezension zu
Morgen irgendwo am Meer

Urlaubsfeeling mit tiefgründiger Geschichte

Von: Tuffydrops
06.06.2019

Nachdem ich vor zwei Jahren im Urlaub "Ein Sommer und vier Tage" in nur wenigen Stunden verschlungen habe, war für mich schnell klar, dass ich auch unbedingt "Morgen irgendwo am Meer" lesen muss. Da ich grundsätzlich im Sommer total gerne Bücher lese, die in diese Jahreszeit passen, war dieser Roman über einen Roadtrip nach Lissabon die perfekte Lektüre. Wir begleiten vier Jugendliche auf einen Roadtrip nach dem Abitur, die unterschiedlicher nicht sein können und zunächst absolut nicht miteinander harmonieren. Romy und Julian sind erst seit ein paar Monaten ein Paar, Konrad, der besonders zu Beginn eine sehr düstere und abweisende Art an den Tag legt und Nele, die mit ihrem fröhlichen Wesen direkt positiv auffällt, aber so gar nicht in das Vierergespann passen will. Durch die spontane und zufällige Zusammensetzung für den Roadtrip kommt es zu Beginn zu ständigen Streitereien und Unstimmigkeiten und man fragt sich wie dieser Trip nur gut gehen soll. Jeder der Vier trägt sein eigenes kleines Päckchen, von dem die anderen nichts wissen, sodass Ehrlichkeit nicht immer an erster Stelle steht. Dies merkt man besonders stark zwischen Romy und Julian, bei denen dieser Punkt eigentlich ziemlich wichtig sein sollte, aber gerade hier erfährt man Stückchen für Stückchen, dass Romy seit Beginn ihrer Beziehung mit Julian nicht ehrlich zu ihm war und dies während der Reise zu einer Belastung der ganzen Gruppe wird. Eifersucht und fehlendes Vertrauen werden besonders auf Seiten von Julian ein stetiger Begleiter, sodass Streitereien untereinander natürlich nicht aus bleiben. Dadurch, dass Romy Julian vieles aus ihrer Vergangenheit verschwiegen hat, ist ihm natürlich auch nicht bewusst, dass sie und Konrad eine gemeinsame Vergangenheit haben und er somit bei vielem was Konrad weiß außen vor ist. An diesen Stellen schafft es die Autorin besonders gut, dass man sich zum einen in die Lage von Julian wunderbar hineinversetzen kann, allerdings auch in die Situation von Romy. Durch die stetigen Perspektivwechsel bekommt man schnell einen Einblick in die jeweilige Gefühlswelt und darin, dass besonders auf Seiten von Romy definitiv viel mehr dahinter steckt. Schon nach wenigen Seiten bemerkt man, dass sich in diesem Roman nicht nur ein leichter Sommer-Roadtrip verbirgt, sondern eine tiefgründige Geschichte, die mit vier sehr unterschiedlichen und wirklich gut ausgearbeiteten Protagonisten glänzt. Zu Beginn der Geschichte lernt man die Vier Schritt für Schritt kennen und kann sich nach und nach ein genaueres Bild machen. Nele war mir von Anfang an direkt sympathisch. Sie hat eine so schöne lockere, fröhliche und positive Art, dass ich mir wunderbar vorstellen kann, direkt mit ihr und ihrer Kamera loszuziehen. Als man erfährt was sich hinter dem wahren Grund verbirgt, weshalb sie sich auf den Roadtrip eingelassen hat, konnte ich ihre Ängste und Gefühle unglaublich gut nachvollziehen, da ich mich in einer ähnlichen Situation befinde, allerdings nie das Bedürfnis verspürt habe, dem Ganzen näher auf den Grund zu gehen. Konrad war mir trotz seiner mürrischen und düsteren Art ebenfalls direkt sympathisch. Sein Charakter versprüht etwas was bei mir den Eindruck erweckt hat, dass hinter seiner Fassade einfach viel mehr steckt und das man unbedingt kennen lernen möchte. Ich wurde an dieser Stelle auch definitiv nicht enttäuscht. Die Momente mit Nele und ihre gemeinsame Geschichte, hat mir sogar besser gefallen, als die ganze Dramatik rund um Romy und Julian. Bei Julian hat es einen Moment gedauert bis sein Charakter bei mir angekommen ist und so richtig sympathisch war er mir bis zum Ende des Buches nicht. Alles in allem konnte man seine Reaktionen, sowie seine Eifersucht allerdings super nachvollziehen, sodass er mir an der einen oder anderen Stelle einfach nur Leid getan hat, denn niemand hat es verdient so im Regen stehen gelassen zu werden und schon gar nicht von seiner eigenen Freundin. Mit Romy bin ich leider von Anfang bis Ende nicht so wirklich warm geworden. Natürlich hat sie eine schlimme Vergangenheit, die man sich absolut nicht wünscht und auch ihre Gründe weshalb sie so einiges vor Julian verschwiegen hat, allerdings konnte ich diese Gründe nicht immer nachvollziehen bzw. verstehen. Wenn man nicht ehrlich zu seinem Partner ist, kommt es doch in der Regel eigentlich immer irgendwann dazu, dass durch irgendwelche Situationen oder Auslöser die Wahrheit ans Licht kommt. In der Geschichte geht es nicht nur um eine Reise von vier Jugendlichen, sondern eher darum sich selbst zu finden, sich seiner Vergangenheit zu stellen um damit endlich abschließen zu können und die Zukunft beginnen kann. Bei dieser Suche finden Sie zudem noch wahre Freundschaft, die Liebe und erleben ein paar unvergessliche Momente auf Ihrem Roadtrip. Denn natürlich kommt auch das Urlaubsfeeling in der Geschichte nicht zu kurz, sodass man die beschriebenen Orte am liebsten direkt selbst und mit eigenen Augen sehen möchte. Nur gut, dass es für mich noch in diesem Jahr nach Portugal geht :) Die Beschreibungen sind so bildhaft dargestellt, dass man selbst den warmen Sommerwind schon beinahe auf der Haut fühlen kann. Trotz der vielen Dramatik und den persönlichen Problemen jedes einzelnen, versprüht das Buch eine angenehme Atmosphäre, sodass ich an keiner Stelle der Geschichte das Gefühl hatte, dass es sich dort nun unnötig in die Länge zieht. Fazit: Mir hat das Lesen von "Morgen irgendwo am Meer" sehr viel Spaß gemacht, da das Buch eine Mischung aus tiefgründiger Geschichte und leichtem, sommerlichen Roadtrip ist. Diese wird garniert mit vier tollen und sehr unterschiedlichen Protagonisten , sowie einer schönen Urlaubsatmosphäre.

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