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Rezension zu
Rat der Neun - Gegen das Schicksal

Enttäuschendes, vorhersehbares, überhaupt nicht abgeschlossenes Ende

Von: Jenny
29.04.2019

Rezension Kann Spoiler bezüglich des ersten Teils enthalten! Den ersten Band der Reihe mochte ich sehr, sodass ich froh war, direkt weiter lesen zu können. Leider hat mich der zweite Teil dann aber eher enttäuscht. Zwischenzeitlich habe ich das Buch sogar unterbrochen. Es konnte mich von Anfang an irgendwie nicht richtig packen. Woran es in den ersten Kapiteln lag, weiß ich nach wie vor nicht. Im späteren Verlauf sind mir aber einige Kritikpunkte aufgefallen. Im Gegensatz zum ersten Teil, in dem die Autorin sich bei Geheimnissen und Enthüllungen immer gegen die offensichtliche Lösung entschieden hat, war in diesem zweiten Teil viel vorhersehbar. Besonders die größte Offenbarung, die wohl alles auf den Kopf stellen sollte, habe ich mir schon im Verlauf des ersten Teils gedacht. Daher waren vermeintliche Wendepunkte für mich wenig überraschend. Dementsprechend blieb auch die Spannung häufig auf der Strecke. Ich habe mich nicht gelangweilt, aber begeistern konnte mich die Handlung auch nicht. Genauso erging es mir auch mit den Charakteren. Während ich die Annäherung zwischen Cyra und Akos im ersten Band noch gelungen fand, weil sie langsam war und nicht so sehr im Vordergrund stand, gefiel mir die Beziehung der beiden im zweiten Teil nicht mehr. All die Schmachterei und der Herzschmerz, auf die die Autorin im ersten Band verzichtet hat, fanden sich nun hier wieder. Besonders Cyra ging in Selbstmitleid und Selbsthass auf und mir damit leider zunehmend auf die Nerven. Am meisten haben mich in diesem Buch jedoch die Schicksale enttäuscht. Sie klangen alle so spannend und dramatisch und ich fand das Konzept richtig interessant. Ich hatte mich darauf gefreut, dass die Charaktere weiterhin versuchen, ihren Schicksalen zu entkommen oder sie zumindest hinauszuzögern soweit wie möglich. Stattdessen haben die Schicksale sich leise, still und heimlich nebenbei erfüllt. Teilweise hat es nicht einmal jemand mitbekommen. Die ganze Thematik rückt in den Hintergrund. Hauptsächlich wird in diesem Buch der Konflikt zwischen den Völkern sowie zwischen dem Rat und den Orakeln behandelt. Grundsätzlich wäre es kein Problem, dass sich das Buch mehr mit Kriegen und Politik befasst, wenn dies denn zu Ende geführt worden wäre. Es bleiben jedoch erstaunlich viele Handlungsstränge offen. Das Buch in sich ist zwar abgeschlossen, aber eher in der Art wie es zweite Bände von Trilogien sind und nicht finale Teile. Einige Charakterentwicklungen und Konflikte bleiben einfach in der Luft hängen. Die Autorin hat gerade mit der Auseinandersetzung zwischen dem Rat und den Orakeln ein ziemlich großes Fass ausgemacht, das dann aber ignoriert wird. Scheinbar war für eine Lösung dieses Problems kein Platz mehr. Kurz vor Ende war ich noch gespannt, wie die Autorin die vielen offenen Konflikte noch lösen wollte. Die Antwort lautet: Nicht. Sie löst die Konflikte schlichtweg nicht. Potenzial für Fortsetzungen gibt es damit noch eine ganze Menge, obwohl ich zugeben muss, dass ich nach diesem eher enttäuschenden zweiten Band eigentlich froh bin, dass die Reihe nun abgeschlossen ist. Fazit Nachdem mir der erste Teil der Reihe so begeistert hat, war ich von der Fortsetzung umso enttäuschter. Die Geschichte konnte mich von Anfang an nicht packen. Viele Entwicklungen waren vorhersehbar, Schmachterei und Selbstmitleid gingen mir auf die Nerven, die Thematik der Schicksale rückt völlig in den Hintergrund und viele Handlungsstränge, Konflikte und Charakterentwicklungen bleiben offen. „Rat der Neun: Gegen das Schicksal“ hat mich leider ziemlich enttäuscht und bekommt dafür nur zwei Schreibfedern. Ich bedanke mich beim cbj Verlag für das Rezensionsexemplar.

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