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Rezension zu
Blind

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Aus der Schweiz: Gelungener, wirklich spannender Krimi mit kleinen Schwächen

Von: AUSGEbuchT - Petra Molitor
09.04.2019

Wie es aussieht: Auf den ersten Blick hat mir die Buchgestaltung richtig gut gefallen. Die dunklen Farben und die abgebildete Gestalt passen perfekt zur Handlung und natürlich auch zur Person des blinden Nathaniel Brenner. Das Cover macht durchaus Lust aufs Lesen. Die teilweise raue Haptik, die wohl an Brailleschrift erinnern soll, hat mich anfangs begeistert, ich muss allerdings sagen, dass sie mir beim „länger in der Hand halten“ des Buches eher unangenehm wurde. Hat sich für mich dann einfach nicht mehr gut angefühlt. Wie es mir gefallen hat: Zu Anfang möchte ich erwähnen, dass ich die Grundidee von „Blind“ für überaus gelungen und überraschend halte. Kompliment hierfür an die Autorin. Ich habe mich während des Lesens tatsächlich öfter in die Figur des Nathaniel hineinversetzt gefühlt und habe darüber nachgedacht, was ein solches Erlebnis für mich bedeuten würde und wie ich wohl reagiert hätte. Christine Brand hat die Geschichte clever aufgebaut, spannend weitergeführt und am Ende zu einem überraschenden, aber für mich mit einigen Schwächen behafteten, Plot verknüpft. Trotzdem fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen und es nicht in einem Rutsch komplett durchzulesen. Allerdings muss ich aber auch gestehen, dass ich den einen oder anderen Handlungsstrang als zu konstruiert und überzogen empfinde. Auch sind beim Lesen einige Zusammenhänge und Fragen bei mir offen geblieben. Hinzu kommt eine gewisse Langatmigkeit und Oberflächlichkeit in einigen Passagen und Charakteren. Während ich mir bei Nathaniel nie sicher war, ob ich ihn mag oder nicht, ob er Opfer oder Täter sein wird, waren mir Milla und ihr Freund von Anfang an nicht wirklich sympathisch und haben mich emotional wenig berührt. Auch die Figur der Carole Stein kam mir nicht wirklich nahe. Als großer Stieg-Larsson-Fan kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, wie man sich bei Milla Nova auch nur ansatzweise an Lisbeth Salander erinnern kann. Da liegen wirklich Welten dazwischen. Positiv bewerten möchte ich, dass das Buch meiner Kritik zum Trotz wirklich spannend und mitreißend war und anscheinend durch ein wirklich gutes Lektorat/Korrektorat gelaufen ist, das ist nicht selbstverständlich. Auch die Bezeichnung als Kriminalroman empfand ich als wohltuend, es muss nicht jeder auf den Thriller-Zug aufspringen. Ich bin nach dem Lesen etwas zwiegespalten. Mit einigen Abzügen halte ich „Blind“ für ein gelungenen Buch und solide Krimikost. Ich bin wirklich gespannt, was Christine Brand sich noch ausdenkt. Die Autorin hat augenscheinlich viel Potential.

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