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Rezension zu
Wo steckst du, Bernadette?

Vom Verschwinden: Wo steckst du, Bernadette? - Maria Semple

Von: Klaudia bloggt
30.03.2015

Der erste Gedanke beim Lesen ist: Ok, wohin wird diese Reise wohl führen? Bernadette ist weg, Oder? Irgendwie doch nicht, denn die Geschichte setzt vor ihrem Verschwinden an. Nur vereinzelt bringt uns Bee aus der Ich-Perspektive ihre Familie näher, viel mehr erfahren wir jedoch durch ein Sammelsurium an Briefen, Faxen, Emails, Gutachten und Abschriften von Lesungen bzw. Vorträgen. Bee lebt mit ihren Eltern in Seattle, geht auf eine gute Privatschule, ihr Vater arbeitet bei Microsoft und ihre Mutter beschäftigt sich hauptberuflich mit den Gnitzen (Müttern von Bees Schulkameraden), Fünfachkreuzungen und den Widrigkeiten im Zwischenmenschlichen Kontaktbereich, als dem Verfallen ihres Hauses (dabei ist sie doch Architektin). Während Bee genau diese Eigenschaften an ihrer Mutter mag, erfahren wir sehr bald, dass Bees Vater Elgie sich eher Sorgen macht um seine Frau – es beginnt ein spannendes Leseabenteuer. Und überhaupt, wer ist eigentlich diese indische Assistentin Manjula? Bernadette ist eine Schrulle. Anders kann man sie kaum beschreiben, aber in ihrer schrulligen Art ist sie herrlich sympathisch. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, ist erfrischend ehrlich zu ihren Mitmenschen und unglaublich liebevoll zu ihrer Tochter Bee. Elgies gute Anstellung bei Microsoft erleichert den dreien das Leben natürlich enorm, sie bleiben jedoch durch ihr verwildertes und von Brombeersträuchern bewuchertes Grundstück immer das Gesprächsthema Nr. 1 in der Stadt und vor allem bei den Gnitzen. Auch wenn das Lesen zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig ist und das Sammelsurium an nacheinander aufgereihten Materialien willkürlich erscheint lacht man stellenweise wirklich Tränen. Maria Semple hat es mit ihrem außergewöhnlichen Erzählstil geschafft, aus einer Art Tagebuch bzw. Sammlung aus Erinnerungsstücken eine Geschichte mit so viel Tiefe, Humor und auch dem ein oder anderen Abstecher in die tiefen Abgründe der menschlichen Psyche zu schaffen, dass man das Buch verschlingt. Zwei Tage habe ich für „Wo steckst du, Bernadette“ gebraucht – ich konnte es einfach nicht weg legen :).

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