Rezension zu
Kein Grund zur Klage!

Das Buch gibt einen guten Einblick in den Arbeitsalltag der Autorin, eine Rechtsanwältin für Bau- und Verbraucherrecht sowie Schlichterin. Es ist in zehn Kapitel gegliedert und innerhalb dieser sehr gut mit Absätzen und Hervorhebungen strukturiert. Zudem werden zahlreiche Beispiele aus der Berufspraxis der Autorin angeführt, was das Thema sehr praxisbezogen und anschaulich macht. Am Anfang eines jeden Kapitels gibt es eine kurze Einleitung und an dessen Ende je zwei Sätze, die die wichtigsten Aspekte zusammenfassen. Die Wortwahl sowie der Schreibstil der Autorin sind gut gelungen; es werden gerade so viele Fachwörter benutzt wie nötig. Besonders gut gefallen hat mir das vierte Kapitel, in dem der Beruf des Rechtsanwalts und der des Richters sehr selbstkritisch beäugt werden. Ebenfalls positiv aufgefallen ist mir, dass kaum mit Paragraphen hantiert wird. Durch die Lektüre dieses Buches habe ich einige neue Erkenntnisse bezüglich des deutschen Rechtssystems gewonnen, beispielsweise die Tatsache, dass es einen Gütetermin gibt und was es mit diesem auf sich hat. Trotzdem wäre eine kurze Einführung in die deutsche Rechtsprechung zu Beginn wünschenswert gewesen. Des Weiteren musste ich das Buch mehrmals zur Seite legen und einige Tage später weiterlesen, da das Thema für mich persönlich derzeit nicht relevant ist. Alles in allem empfehle ich das Buch allen Menschen, die mitten in einem Nachbarschaftsstreit, Scheidungskrieg oder ähnlichem stecken, da ich der Meinung bin, dass oft auch außergerichtlich eine Lösung gefunden werden kann. Ganz nach dem Motto „Ich will eine gute Lösung“ anstatt „Den verklag ich!“.