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Rezension zu
Das kalte Reich des Silbers

Eine Geschichte die mehr gibt, als man erwartet

Von: thegirlunderthestairs
27.03.2019

Mirjem ist die Tochter eines Pfandleihers. Doch leider hat ihr Vater ein viel zu gutes Herz um das verliehene Geld wieder einzutreiben, weswegen ihre Familie in bitterer Armut lebt. Irgendwann reicht es ihr und sie tritt die Stelle ihres Vaters an. Unerbittlich treibt sie ein, was ihr gehört. Schon bald merkt man, dass sie sehr gut darin ist. Als es sogar heißt, Mirjem könne Silber in Gold verwandeln, werden auch die Staryk neugierig - ein Volk magischer Wesen, die noch kälter sind als Eis. Der König der Staryk entführt sie in seine Welt aus Kälte und einem immer herrschenden Winter, wo sie sein Silber in Gold verwandeln soll. Doch während Mirjem in einem fremden Reich gefangen ist, versinkt ihr eigenes in Schnee und Eis. Als ich den Klappentext zu "Das kalte Reich des Silbers" von Naomi Novik las, erwartete ich eine Märchenadaption zu Rumpelstilzchen. Tatsächlich wird das Märchen um die Müllerstochter am Anfang kurz erwähnt, doch die Geschichte nimmt einen ganz anderen lauf. Zu Beginn erhält man einen Einblick in Mirjems Leben, wie sie mit ihren Eltern in Armut lebt und ihren Alltag meistert. Man erfährt, wie Mirjem das Pfandleihgeschäft ihres Vaters übernahm, wobei der Leser sie auch selbst besser kennenlernt. Nach dieser kleinen Einführung kommen schließlich auch nach und nach die anderen Charaktere hinzu. Dadurch bekommt man einen Einblick in die verschiedensten Lebenslagen. Der Schreibstil von Naomi Novik ist sehr ausführlich und wortreich. Manche Stellen musste ich mehrmals lesen, bis ich sie verstand, deswegen würde ich ihn auch als ein wenig anspruchsvoll bezeichnen. Die Handlung wird aus mehreren Sichten erzählt. Anfangs (und auch gegen Schluss) verwirrte mich dieser Wechsel der Perspektiven, da er sich nicht "ankündigte". Man ist es eigentlich gewohnt, dass irgendwo der Name des Charakters steht, aus dessen Sichtweise das Kapitel geschrieben ist. Dies ist hier nicht der Fall, sondern man merkt es am Schreibstil und an der Ausdrucksweise - bei manchen ist es hochgestochener, bei anderen umgangssprachlich. Allgemein kann man sagen das Naomi Novik einen eigenen Schreibstil hat, der vielleicht nicht jedem liegt. Allgemein kann man sagen, dass die Autorin einen eigenen Schreibstil hat, der vielleicht nicht jedem liegt. Er ist ziemlich distanziert und kalt, was jedoch sehr gut zu diesem Buch und der Handlung passt. Mir gefällt er aber definitiv. Etwas, das mir auch sehr gut an diesem Buch gefallen hat, war Mirjems Religion, das Judentum. Ich glaube, das war das erste Buch, dass ich gelesen habe, in dem die Protagonistin Jüdin ist. Zwar ist dieses Detail nicht wirklich wichtig für den Handlungsverlauf, doch es war für Mirjem ziemlich wichtig und ich wollte es gerne erwähnen. Das war mein erstes Buch von Naomi Novik und was soll ich sagen? Ich bin begeistert. Sie hat eine Welt geschaffen, die mehr als ein einfaches Märchen ist. Mit ihrem einzigartigen Schreibstil hat sie mich mehrmals beim Lesen frösteln lassen, so als wäre ich selbst im Reich der Staryk gewesen. Dieses Buch hat mir viel mehr gegeben, als ich erwartet hätte.

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