Rezension zu
Der Fall des verschwundenen Lords

...denn jetzt wird es Zeit, Enola Holmes Platz zu machen. Die Jüngste der Holmes-Familie wird in Nancy Springers Jugendroman in den Vordergrund gerückt und muss sich nicht im Schatten ihrer berühmten Brüder verstecken. Während ihre beiden berühmten Brüder, Sherlock und Mycroft, in London leben und auf dem Zenith ihrer jeweiligen Karrieren sind, lebt Enola mit ihrer Mutter zurückgezogen auf ihrem englischen Landsitz ein beschauliches Leben. Doch plötzlich kehrt die Mutter an Enolas Geburtstag nicht mehr nach Hause zurück, wodurch sich ihr Leben mit einem mal auf den Kopf stellt und Enola sich ihrem ersten Fall gegenüber sieht. Für ihre Brüder steht schnell fest, dass sie in ein Internat kommen soll - doch das möchte Enola verhindern und gleichzeitig das Rätsel um ihre verschwundene Mutter lösen, die ihr mysteriöse Hinweise zukommen lässt. Und während Enola vor ihren Brüdern nach London flüchtet, nimmt ihr Fall ein größeres Ausmaß an als sie geahnt hat... Charmant wird der Zuhörer in Enolas Leben einbezogen und auch wenn der Fall, den es für sie zu lösen geht, sich anfangs erst etwas langwierig entfalten muss, fiebert der Zuhörer schnell mit. Detailliert beschreibt die Autorin das England des 18. Jahrhunderts und lässt dieses dem Zuhörer lebhaft vor dem geistigen Auge erscheinen. Vor allem für junge Mädchen, die in die Welt der britischen Krimis einsteigen möchten, ist dieses Buch wunderbar geeignet, da man sich schnell in Enola, selbst ein Teenager, und ihre Gefühle hineinversetzen kann und das ein oder andere Mal schmunzeln muss - ein eindeutiger Wohlfühlkrimi mit spannender Handlung.