Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Der Fall des verschwundenen Lords

Nancy Springer

Die Enola Holmes-Reihe (1)

(13)
(9)
(5)
(0)
(0)
€ 14,99 [D]* inkl. MwSt. | € 15,50 [A]* | CHF 21,50* (* empf. VK-Preis)

Mein Fazit: Die fesselnde Krimi-Reihe im vergangenen London rund um die kleine Schwester von Sherlock Holmes ist absolut genial. Die starke Protagonistin schafft es mit ihrer Denkweise und ihrem Ehrgeiz die Leser*innen in den Bann zu ziehen. Feminismus und viele witzige Szenen machen die Reihe zu was ganz Besonderem! Ich bin absolut verliebt in die ersten drei Bände der Reihe und kann sie euch nur ans Herz legen. Die Hörbücher sind genial gesprochen! Ich vergebe volle 5 Sterne. Meine Meinung zum Buch: Hach… ich liebe die fesselnde Krimi-Reihe im vergangenen London rund um die kleine Schwester von Sherlock Holmes. Enola Holmes ist mir von Anfang an sehr ans Herz gewachsen und ich habe super gerne mit ihr mitgefiebert! Sie ist stark, hat eine tolle Denkweise und ich mag ihren Ehrgeiz und ihre Gutmütigkeit. Es ist super spannend sie zu begleiten und die Fälle mit ihr zu lösen. Diese sind super faszinierend und mit dem besonderen Setting des historischen Londons, macht es zu etwas ganz Besonderem. Die Spin-off Idee mit der kleinen Schwester für Sherlock Holmes finde ich absolut genial! Einige sind der Meinung, dass Sherlock als „zu dumm“ dargestellt wird. Das habe ich aber nicht so empfunden. Insgesamt finde ich die vielen witzigen Szenen und den Feminismus in der Reihe absolut genial und auch die Rätsel – wobei sie in den Hörbüchern leider nicht so sehr zur Geltung kommen. Dafür sind die Bücher besser geeignet. Ich bin auf jeden Fall absolut hin und weg von der Reihe und möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Würde mich mega freuen, wenn die anderen Bände auch noch vertont werden. Absolute Empfehlung von mir! Meine Meinung zum Cover: Mir gefallen die Cover der Reihe richtig gut! Sie haben irgendwie was ganz Besonderes! Die schwarzen Motive auf dem farbigen Hintergrund gefallen mir allgemein richtig gut! Auch die Farbwahl ist sehr schön. Besonders schön finde ich, dass sie komplett anders wirken aber irgendwie auch ähnlich und somit zeigen, dass sie zu der gleichen Reihe gehören. Super gelungen! Viel Spaß in mit Enola Holmes und den spannenden Fällen wünscht euch eure MermaidKathi

Lesen Sie weiter

Inhalt: Als Enola, die jüngere Schwester von Sherlock Holmes, entdeckt, dass ihre Mutter verschwunden ist, macht sie sich sofort auf die Suche nach ihr. Sie reist dafür heimlich nach London, aber nichts hätte sie darauf vorbereiten können, was sie hier erwartet: Sie wird in die Entführung eines Lords involviert, muss vor mörderischen Gaunern fliehen und sich gleichzeitig vor ihren beiden scharfsinnigen älteren Brüdern verstecken, die auf der Suche nach ihr sind, um sie in ein Internat zu stecken. Wird sie es zwischen all dem Chaos schaffen, ihre Mutter zu finden, den Lord zu retten und dem Internat zu entkommen? Meinung: Enola Holmes, die jüngere Schwester von Sherlock und Mycroft Holmes, hat ihr bisheriges Leben abgeschieden zusammen mit ihrer Mutter auf einem kleinen Anwesen gelebt. Doch als ihre Mutter eines Tages spurlos verschwindet, bittet das junge Mädchen ihre beiden älteren Brüder um Hilfe. Diese sind entsetzt darüber, wie Enola und ihre Mutter bisher gelebt haben, hat Mycroft doch regelmäßig Geld für Angestellte geschickt, die gar nicht existieren. Nun soll Enola auf ein Internat verfrachtet werden. Diese ist davon jedoch alles andere als begeistert und begibt sich alleine auf die Suche nach ihrer Mutter. Dass sie dabei in die Suche nach einem vermissten Lord gerät, hätte Enola nie für möglich gehalten. Doch zum Glück hat sie die detektivischen Gene ihres Bruders Sherlock geerbt. Vor einigen Jahren habe ich den ersten Enola Holmes Film gesehen und war wirklich sehr begeistert. Ich wollte daraufhin immer die restlichen Bücher lesen oder hören. Doch leider ist daraus nie etwas geworden. Da nun der dritte Teil demnächst als Hörbuch erscheint, sah ich die Chance gekommen noch mal neu in die Reihe zu starten. Tatsächlich habe ich nicht mehr viele Erinnerungen an den Film. Von daher war dieser erste Kriminalfall von Enola für mich sehr spannend und aufregend. Der Beginn des Hörbuches hat mir dabei gleich sehr gut gefallen. Denn es ist sehr interessant zu sehen, wie Enola aufgewachsen ist. Richtig interessant wird es mit dem Auftauchen ihrer beiden älteren Brüder. Mycroft und Sherlock sind beide absolut gegensätzlich, dennoch eint die Brüder ihre Sorge um ihre jüngere Schwester. Viel zu lange haben sie Enola vernachlässigt. Diese "Vernachlässigung" hat dazu geführt, dass Enola eine sehr dynamische, ideenreiche und lebensfrohe Persönlichkeit geworden ist. Sie hält nicht viel von den Vorschriften, die zu der damaligen Zeit für das weibliche Geschlecht galten. Dies sorgt natürlich dafür, dass Enola besonders mit Mycroft aneckt. Doch sobald die beiden älteren Brüder das Anwesen verlassen haben, beginnt das eigentliche Abenteuer. Denn Enola macht sich alleine auf die Suche nach ihrer Mutter. Und so gerät sie nach London, wo Enola einige brenzlige Situationen erlebt und ihr ein aufs andere Mal große Gefahr droht. Doch das junge Mädchen lässt sich nicht unterkriegen. Gesprochen wird die Geschichte von Luisa Wietzorek, die mit ihrer jugendlichen und aufgeweckten Stimme perfekt zum Charakter von Enola passt. Es ist daher ein großes Vergnügen, den Abenteuern von Enola lauschen zu dürfen. Fazit: Der erste Fall von der jungen Enola Holmes ist eine sehr erfrischende Story. Denn der Hörer lernt nicht nur das aufgeweckte und wissbegierige Mädchen kennen, auch ihre Brüder Sherlock und Mycroft nehmen eine Rolle in der Handlung ein. Detektivisches Wissen gepaart mit einem leicht humorvollen Unterton haben mir viel Freude beim Hören bereitet. Ich vergebe 5 von 5 Hörnchen.

Lesen Sie weiter

Bei Der Fall des verschwundenen Lords von Nancy Springer handelt es sich um den ersten Band der Enola Holmes-Reihe. Enola Holmes ist die deutlich jüngere Schwester von Sherlock und Mycroft Holmes und sie lebt zusammen mit ihrer Mutter auf ihrem Landsitz in der weiteren Nähe von London. Als ihre Mutter ausgerechnet an ihrem Geburtstag verschwindet, informiert die nun 14-jährige Enola ihre Brüder in London und die örtliche Polizei aber alle Ermittlungen laufen ins Leere. Enola ist tief traurig, weil ihre Mutter ohne sie verschwunden ist und ihr nicht einmal freundliche Worte zum Abschied hinterlassen hat. Während Sherlock in London ermittelt und sogar Verwandte in Frankreich aufsucht, ob diese wissen wo sich seine Mutter aufhalten könnte, plant Mycroft Enolas Internatsaufenthalt. Da Enola aber weiß wie es dort zugeht, und dass die jungen Damen dort in Mode gezwungen werden, die regelmäßig dafür sorgt, dass sie ohnmächtig werden, ihre Organe verschieben oder sogar sterben, plant sie eine Flucht. Die clevere 14-Jährige findet heraus, dass ihre Mutter ihr im Geheimen doch einige Botschaften hat zukommen lassen: ihr Geburtstagsgeschenk ist voller Rätsel und Geheimcodes, die sie nach und nach entschlüsselt und so immer mehr von dem unterschlagenen Geld findet. Ihre Mutter hatte kurz nach dem Tod ihres Mannes angefangen, ihren älteren Sohn zu hintergehen, um ihm so Geld zu unterschlagen, denn rechtlich gehört das Anwesen, das Vermögen und alles auf dem Anwesen Mycroft, was seine Mutter für ungerecht hält. In etlichen Verstecken hat sie ein kleines Vermögen für ihre Tochter versteckt. Diese ist zu Anfang war nicht sicher, was sie mit dem Geld anfangen soll, doch während sie die Planungen für ihren Internatsaufenthalt verfolgt, wird ihr immer klarer welchen Verwendungszweck ihre Mutter vorgesehen hatte: Enolas eigene Flucht. Enola schwingt sich am Tag ihrer Abreise heimlich auf ihr Fahrrad und plant einen weiter entfernt liegenden Bahnhof aufzusuchen und von dort aus nach London zu fahren. Ihr geheimes Gepäck hat sie in Formgebern unter ihrem Kleid versteckt, was es ihr ermöglicht sich als junge Dame auszugeben, was sie auch in London weiterhin vor hat, denn ihre Brüder werden überall nach ihr suchen nur nicht in London und sie werden viele Erscheinungsformen vermuten nur nicht die einer jungen Dame, denn ihre Schwester ist in ihrem Aussehen und ihrem Benehmen alles andere als damenhaft. Unterwegs stößt Enola auf einen Kriminalfall: der 12-jährige Sohn eines Lords wurde offenbar entführt. Als Enola aufdeckt, dass der Junge weggelaufen ist, erfährt die Polizei auch ihren Namen: Enola Holmes. So können ihr ihre Brüder nur auf die Spur kommen und so flüchtet sie sofort weiter nach London. Dort erwartet man sie allerdings schon und entführt sie ebenfalls. In ihrem Versteck erwartet sie aber bereits jemand: der Sohn des Lords wurde offenbar doch entführt. Wie soll Enola sich und den jungen Lord retten ohne direkt ihren Brüdern in die Hände zu fallen? Der Fall des verschwundenen Lords von Nancy Springer ist der erste Band der Reihe. Enola Holmes wird in diesem Band als Detektivin eingeführt, außerdem lernen wir Enolas familiäre Situation näher kennen und erfahren wie es dazu kommt, dass sie alleine in London lebt. Ich kenne bereits den fünften Enola Holmes-Band und habe mich beim Lesen gefragt wieso eine Frau ein junges Mädchen einfach zurücklässt. Ich verstehe zwar inzwischen wieso ihre Mutter gegangen ist (das wird aus Band 1 klar), aber ich verstehe noch immer nicht warum sie ihre Tochter nicht mitgenommen hat. Schon nach dem ersten Band, den Enola ja nur zu einem sehr geringen Teil überhaupt in London verbringt, merkt man wie gefährlich diese Stadt war, was ihre Mutter hätte wissen müssen (beispielsweise auch aus den Zeitungen). Enola berichtet davon, dass vor kurzer Zeit in London eine Prostituierte ermordet wurde. Vielleicht hatte ihre Mutter nicht geplant, dass die Tochter nach London geht, aber dann hätte sie ihr vielleicht genauere Angaben zu ihren Vorstellungen was Enola nun tun soll, machen sollen. Ich finde es unglaublich, dass eine Mutter die 14-jährige Tochter alleine lässt, wenn sie aus genau dem Grund flieht, weil ihre Söhne sie in ihrer Freiheit einschränken. Auch Mycroft und Sherlock werden als ziemlich unsympathische Männer beschrieben. Mycroft ist dabei sogar noch unfreundlicher zu seiner Schwester als sein jüngerer Bruder. Von Sherlock weiß man aus den Original-Geschichten und etlichen Adaptionen ja, dass er ein eher unumgänglicher Typ ist, aber Mycroft besteht auf seiner Rolle als ältester Sohn geradezu, was ihn nicht sonderlich sympathisch wirken lässt. Enola hat zu Anfang eine sehr negative Meinung von sich selbst, was ich nicht verstanden habe, weil ihre Mutter ihr wohl kaum eingetrichtert hat, dass Frauen dumm sind und nichts drauf haben. Woher diese Gedanken bei Enola also kamen, hat sie mich nicht erschlossen. Im Laufe der Handlung entwickelt sich Enola aber und sie beginnt mehr Selbstvertrauen aufzubauen und beginnt mutig ihren Plan zu verfolgen. Das hat mir sehr gut gefallen und hat sie mir recht sympathisch gemacht. Die Handlung lässt sich in zwei Phasen einteilen: zum einen gibt es den Teil auf dem Landgut, und zum anderen ihre Reise und ihren Aufenthalt in London. Beide Teile sind spannend geschrieben und führen erst einmal die Familie, das Problem (das Enola mit ihren Brüdern hat, darauf wird nämlich im fünften Band ebenfalls verwiesen) und vor allem die Protagonistin ein. Die Sprecherin, Luisa Wietzorek, war für mich zu Anfang ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber später fand ich diese durchaus passend. Die Stimme klingt noch sehr jung, was gut zur jugendlichen Protagonistin passte. Ich kann mir Enola mit dieser Stimme richtiggehend vorstellen und war am Ende ziemlich begeistert von der Sprecherin. Insgesamt hat mir Der Fall des verschwundenen Lords von Nancy Springer sehr gut gefallen und es empfiehlt sich, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da der erste Band Vorwissen liefert, das notwendig ist, um die späteren Bände zu verstehen. Enola wurde mir durch diesen Band sehr sympathisch und die ausgewählte Sprecherin hat unglaublich gut zur Protagonistin gepasst.

Lesen Sie weiter

"Der Fall des verschwundenen Lords" ist der Auftaktband der bislang 5-bändigen Reihe um die kleine Schwester des ikonischen Ermittlers Sherlock Holmes. Zielgruppe des Romans sind Mädchen zwischen ca. 12 und 15 Jahren, was man der Geschichte bzw. dem Stil des Buches auch abspürt – zumindest, wenn man den Roman als Erwachsene liest bzw. hört. Springer versucht zwar, das England des ausgehenden 20. Jahrhunderts lebendig werden zu lassen – sowohl das ländliche als auch das städtisch geprägte –, beschränkt sich dabei aber meist auf die Auflistung von unterschiedlichen Pflanzen, Gebäuden und Personen, denen die Protagonistin begegnet, ohne diese aber detailliert zu beschreiben. Hier fällt ganz deutlich auf, dass die Autorin sich stark auf die Fantasie (und vielleicht auch [Lese-]Erfahrung) der Leserin verlässt und wenig Kreativität in die Erschaffung dieser Welt investiert. Ähnliches gilt auch für den inhaltlichen Wechsel von „Ich flüchte vor meinen Brüdern“ zu „Ich muss den verschwundenen Lord finden“: Dieser kam zu abrupt und unmotiviert. Was dann am Ende auch für die Auflösung des Kriminalfalls um den Lord gilt: Mehr zufällig stolpert Enola über den geläuterten Jungen und bringt diesen dann nach einem kurzen Abenteuer unversehens zu Scotland Yard. Die Gestaltung von Enola nimmt hingegen mehr Raum ein: Die Vierzehnjährige beweist von Anfang an, dass sie nicht auf den Kopf gefallen ist. Als ihre Mutter an ihrem Geburtstag spurlos verschwindet, bricht sie nicht in Panik aus, sondern schaltet gleich sowohl die Behörden als auch ihre beiden wesentlich älteren Brüder Mycroft und Sherlock ein. Und da sie im Gegensatz zu diesen mit ihrer Mutter und deren Gepflogenheiten vertraut ist, kommt sie Hinweisen auf die Spur, die den beiden Männern entgehen. Ähnliches gilt, als sie eher zufällig in den Fall des verschwundenen Lords verwickelt wird. Da dieser etwa in ihrem Alter ist (nur zwei Jahre jünger), stößt sie auf Indizien und Zusammenhänge, die den erwachsenen Ermittlern entgehen. Im gleichen Zuge spürt man jedoch auch, dass sie zwar einerseits über ein gewisses Maß an Scharfsinn und Gewitztheit verfügt, andererseits in vieler Hinsicht aber auch noch über eine gehörige Portion Naivität, die zum Teil sicher darauf zurückzuführen ist, dass sie keine anderen Kindern in ihrem Alter kennt und lediglich Kontakt zu ihrer unkonventionellen Mutter (und deren fragwürdigen „Erziehungsmethoden“) sowie zwei Angestellten hatte. Andere würden ihr Verhalten vielleicht auch als Abenteuerlust interpretieren. Denn welche Vierzehnjährige kommt schon auf den Gedanken, sich nur mit etwas Geld und zwei Büchern bewaffnet auf die Flucht vom ländlichen England in die Hauptstadt zu begeben, um dort nach ihrer Mutter zu suchen? Und das Risiko einzugehen, stattdessen Verbrechern und Mördern in die Hände zu fallen? Die übrigen Figuren bleiben relativ blass. Der zwölfjährige Lord wird von einer ähnlichen Naivität bzw. Abenteuerlust getrieben wie sie; seine Motivation bleibt eher unbestimmt (seine Mutter lässt ihm lange, lockige Haare wachsen und kleidet ihn in Samt und Seide, als sei er eine Puppe – was durchaus einen Grund zur Flucht darstellt ;-) ). Interessanter sind da schon Mycroft und Sherlock Holmes, die beiden älteren Brüder von Enola. Diese führen seit vielen Jahren ein eigenständiges, erfolgreiches Leben in London und haben es dort zu Bekanntheit und Wohlstand gebracht. Dass ihre Mutter im Alter von etwa fünfzig Jahren noch einmal ein Kind – Enola – bekommen hat, ist für sie (und die Gesellschaft) ein Skandal, weshalb sie der Mutter nach dem Tod des Vaters auch keinerlei Beachtung mehr schenken. Ganz zu schweigen davon, dass sie keine emotionale Bindung an sie haben. Dabei zeichnen sie sich darüber hinaus durch eine ausgeprägte Frauenfeindlichkeit aus, die zum Teil sicher auch auf das allgemeine Frauenbild der damaligen Zeit zurückzuführen ist. Zu dieser Zeit wird von Frauen der Oberschicht erwartet, dass sie zwar gebildet sind und eine Zierde für ihren Mann, aber keine eigene Meinung besitzen. Eigene Rechte genießen sie ebenfalls nicht wirklich, was z. B. dazu führt, dass Enolas Mutter ihren ältesten Sohn um Geld anbetteln muss, um ihr Leben zu bestreiten. Daher wird sie als Künstlerin, Freidenkerin und Frauenrechtlerin getrieben, sich aus dieser Situation zu befreien – und ihre Tochter Enola ebenfalls, wenn diese sich dessen zunächst auch noch nicht bewusst ist. Gerade die Gegenüberstellung zwischen der Frauenfeindlichkeit der beiden Holmes-Männer und Enolas Einfallsreichtum und Selbstbewusstsein sorgt im Roman für viel Unterhaltung – wenn sich die Herren der Schöpfung über den unterentwickelten Verstand der Weiblichkeit unterhalten, diese aber wiederholt beweisen, dass sie ihnen in der einen oder anderen Hinsicht überlegen sind. Köstlich! Über das Hörbuch Gelesen wird "Der Fall des verschwundenen Lords" von Luisa Wietzorek (*1989). Sie besitzt die richtige Stimme für eine Person in Enolas Alter und vermittelt deren Naivität und Abenteuerlust auf wunderbare Weise. Aber meines Erachtens läuft sie gerade dann zu Höchstleistungen auf, wenn sie in die anderen Figuren schlüpft, ihre Stimme je nach Geschlecht, Persönlichkeit und Situation verändert und so dafür sorgt, dass diese vor dem inneren Auge des Hörers zum Leben erweckt werden. Dies gelingt ihr bei erwachsenen Frauen ebenso wie bei Männern, bei Bediensteten genauso wie bei Gaunern, ihren frauenfeindlichen Brüdern oder dem verschwundenen Lord. Sie hat mich dadurch wunderbar unterhalten und amüsiert! Mein einziger Kritikpunkt sind die extrem variierenden Lautstärken: Deskriptive Passagen sowie Enolas wörtliche Reden zeichnen sich durch eine merklich niedrigere Lautstärke aus als die wörtlichen Reden aller anderen Figuren. Dies fällt vor allem dann auf, wenn man das Hörbuch auf einer niedrigen Lautstärke laufen lässt. Mein Fazit: Ein eher durchschnittlicher, wenn auch alles andere als langweilige Auftakt zu einer interessanten Reihe für Jugendliche, der mich dennoch durch Wietzoreks Sprachstil köstlich unterhalten hat.

Lesen Sie weiter

Enola ist kein gewöhnliches Mädchen, kein Wunder, schließlich ist sie eine Holmes. Obwohl um einiges jünger als Sherlock und Mycroft, hat sie dennoch bereits einen Scharfsinn entwickelt, der dem ein oder anderen das Fürchten lehren kann. Doch zunächst hat sie ganz andere Probleme, denn just an ihrem Geburtstag verschwindet ihre Mutter, ohne ein Wort oder auch nur den kleinsten Hinweis – denkt Enola. Auf der Suche nach der Wahrheit entdeckt sie immer weitere Indizien und ein unglaublicher Verdacht keimt auf. Währenddessen wollen ihre Brüder sie allerdings in einem Internat unterbringen, was der jungen Holmes ganz und gar nicht gefällt. Auf eigene Faust schlägt sie sich nach London durch und stolpert mehr oder weniger ungewollt in einen brisanten Fall rund um einen verschwundenen Lord… Die Familie Holmes wächst und wächst, plötzlich zieht Autorin Nancy Springer Enola aus dem Hut, die 14-jährige Schwester der Herren Sherlock und Mycroft. Sie beweist von Anfang an, dass sie absolut nicht auf den Kopf gefallen ist und trotz ihres Alters über ein gewisses Maß an Scharfsinn und Abenteuerlust verfügt. Nichtsdestotrotz merkt man innerhalb einiger Passagen doch ganz deutlich, dass sie in einem Alter ist, das möglicherweise nicht unbedingt geeignet ist, um sich mit den ganz Großen anzulegen. Vielleicht täuscht dieser erste Eindruck aber auch und ist Teil einer ganz besonderen Taktik, denn wirklich schlau wird man aus Enolas Verhalten nicht immer. Trotz Ich-Perspektive bleibt der ein oder andere Gedanke verborgen, so dass nur mit Mutmaßungen und Interpretationen seitens des Hörers gearbeitet werden kann. Als Enola sich auf die Suche nach ihrer Mutter begibt und gleichzeitig versucht den Fittichen ihrer Brüder zu entkommen, wirkt die Geschichte ein wenig verworren, da sie auf dem Weg plötzlich in einen gänzlicher anderen Fall stolpert, in dem es ebenfalls um eine vermisste Person geht. Dadurch, dass im Grunde nun zwei Handlungsstränge verfolgt werden, scheint keiner von beiden genügend Beachtung finden zu können, so dass an Details gespart wird, wodurch erneut minimale inhaltliche Lücken entstehen. Womöglich wäre es sinnvoller gewesen im ersten Band nur das Verschwinden der Mutter zu thematisieren und entsprechend auszubauen, aber wer weiß was für die nächsten Bände bereits geplant ist. Allzu viel Spannung will leider vor allem zu Beginn nicht aufkommen, was allerdings hauptsächlich an der Vertonung liegt. Luisa Wietzorek besitzt die richtige Stimme für eine Person wie Enola, zumindest wie man sie sich nach dem Hören vorstellt, dennoch will der Funke nicht so recht überspringen, auch auf Grund der extrem unterschiedlichen Lautstärken, je nachdem welche Figur gerade gesprochen wird. Entsprechend schwierig kommt man in die Geschichte rein, geschweige denn, dass man gefesselt wird. Das geschieht erst relativ spät, als sich die Lage extrem zuspitzt und es so richtig rund geht. Alles in allem bildet “Der Fall des verschwundenen Lords” einen soliden Reihenauftakt, es ist aber durchaus Potential nach oben vorhanden, vor allem was die Tiefgründigkeit der Charaktere angeht, aber auch die inhaltliche Ausgestaltung des Geschehens..

Lesen Sie weiter

Ich liebe Sherlock Holmes in allen möglichen Variationen -die klassischen Geschichten als CD oder in geschriebener Form, jegliche Verfilmungen, die alten sowie die neue BBC-Serie, also war hier ganz schnell klar, dass ich auch Enola Holmes, die jüngere Schwester des Meisterdetektivs kennenlernen möchte. "Der Fall der verschwundenen Lords" ist der Auftakt zu einer Krimireihe, in deren Mittelpunkt die erst 14-jährige Enola Holmes steht. Enola ist Halbweise, ihre Brüder Sherlock und Maycroft hat sie jahrelang nicht mehr gesehen, als nun auch noch ihre Mutter spurlos verschwindet, ruft sie ihre Brüder um Hilfe... Ich mag die Geschichte, ich finde die Story gut, finde es interessant in diesem Fall etwas über die Familienverhältnisse der Holmes zu erfahren und zu sehen, dass alle mit einem klugen Köpfchen gesegnet sind. Bei Maycroft und Sherlock weiß man das ja nun schon, bei Enola und auch ihrer Mutter, die ihr gut versteckte Hinweise hinterlassen hat, merkt man die Cleverness. Die Geschichte ist wirklich durch und durch unterhaltsam, mit Humor und Action gespickt, macht es wirklich Spaß Enola auf ihrer Suche nach ihrer Mutter zu begleiten und zu sehen, wie sie quasi nebenher der Fall des verschwundenen Lords aufklärt. Das Hörbuch wird von Luisa Wietzorek gelesen. Sie war mir als Sprecherin bisher nicht bekannt, liest jedoch sehr angenehm und ihre Stimme passt gut zu Enola und ihrer Geschichte. Alles in allem ein wirklich tolles Hörbuch - und ich freue mich schon jetzt auf den zweiten Fall für Enola - "Der Fall der linkshändigen Lady.

Lesen Sie weiter

Enola Holmes

Von: patwelli

12.04.2019

Die kleine Schwester von Sherlock Holmes? Mein Interesse war sofort geweckt und so konnte ich den Abenteuern von Enola lauschen. Sie wird viele Jahre nach Sherlock geboren und gilt als Schande - warum das so ist, hat sich mir aber nie erschlossen. Abgeschieden lebt sie mit ihrer Mutter auf einem Landsitz, doch als diese ausgerechnet an ihrem 14. Geburtstag verschwindet, entschließt Enola sich, sie zu suchen. Natürlich benachrichtigt sie auch ihre Brüder, doch die sehen nur ihre angeblich vernachlässigte Erziehung und haben kein Interesse an ihr als Schwester, sondern wollen sie nur so schnell wie möglich auf ein Internat schicken. In so ein -damaliges- Folterinstitut möchte Enola natürlich auf keinen Fall - und so büxt sie mal eben nach London aus, um ihre Mutter zu suchen. In London angekommen entdeckt Enola, wie naiv sie eigentlich ist und wie wenig sie eigentlich von der wirklichen Welt weiß. Schockiert, aber doch sehr tapfer schlägt sie sich durch so manche abenteuerliche Episode in London. Leider ist dies der erste Band einer Reihe, und - ohne zu viel zu verraten - endet er nicht mit einer erfolgreichen Auflösung. Die Reihe hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel, ist aber erst jetzt in Deutschland veröffentlicht worden. Mir hat die junge Enola recht gut gefallen, sie ist zwar naiv, aber sehr intelligent und gewitzt, was so einiges wieder gut macht. Über weitere Bände würde ich mich freuen - und obwohl ich nicht zur Zielgruppe gehöre, kann ich mir vorstellen, dass junge Mädchen begeistert über Enola sein werden - alleine auch, um zu lernen, wie man sich früher gekleidet hat, das alleine war schon recht abenteuerlich. Leider wirken ihre beiden Brüder sehr engstirnig und oberflächlich, sie sind mehr auf Konventionen bedacht als ein Interesse am Wesen ihrer Schwester zu haben. Lediglich die Sprecherin mindert ein wenig das Vergnügen. Einerseits ist ihre Stimme für die jugendliche Enola gut gewählt, andererseits hat ihre Stimme wenig Volumen und ist daher sehr leise. Ich höre fast ausschließlich im Auto und ständig musste ich den Regler rauf und runter drehen, wenn sie doch mal etwas lauter war - aber ihre normale Erzählstimme war fast nur bei voller Lautstärke gut zu verstehen. Los, Enola, erobere London und triumphiere über deine Brüder

Lesen Sie weiter

Enola Holmes steckt in einem Dilemma. Ihre Mutter ist spurlos verschwunden und hat ihr nichts außer zwei nervigen, deutlich älteren Brüdern und einem zerfledderten Heft in Geheimsprache hinterlassen. Mit Mycroft und Sherlock ist nicht zu spaßen. Enola soll demnächst eine bessere Erziehung in einem Mädcheninternat genießen, während sich beide auf die Suche nach der verschwundenen Mutter machen. Doch von der fehlt jede Spur und es stellt sich heraus, dass ihre Flucht schon vor langer Zeit geplant war. Als Enola begreift, was es mit dem geheimnisvollen Buch ihrer Mutter auf sich hat, schmiedet sie einen Plan. Ihre Flucht verschlägt sie nach London. Dieser Moloch will so gar nicht in Enolas Vorstellung dieser wunderschönen Stadt passen und gerät mitten hinein in einen Vermisstenfall. Inspektor Lestrate ist ratlos auf der Suche nach einem kleinen vermissten Lord und Enola trägt, verkleidet als junge trauernde Witwe, gekonnt ihre Ermittlungsergebnisse bei. Nichtsahnend für Enola wird aus dem Vermisstenfall eine Entführung und sie selbst steht ganz oben auf der Liste der Kidnapper. Es kommt wie es kommen muss, doch Enola weiß sich gekonnt zu wehren. Mit Nancy Springer erleben wir mit Enola Holmes einen spannenden Jugendkrimi, der sich geschickt dem letzten Jahrhundert Londons bedient. Ob Hüftschmeichler, Popolster oder elende Armenhäuser, Springer macht Geschichte dank Enola Holmes wieder lebendig. Mit viel Witz und einer gehörigen Prise Abenteuer fliehen wir mit Enola Holmes quer durch London. Ihr Einfallsreichtum, ihren feinen Witz und ihren Mut macht Lust auf weitere Geschichten. Als jüngere Schwester des Meisterdetektives Sherlock Holmes und des mysteriösen Myroft Holmes gelingt es Enola spielend, dass man dieses schlaue junge Mädchen in sein Herz schließt. Gekonnt gelesen von Luisa Wietzorek wird Enola Holmes lebendig. Mit viel Feingefühl und gutem Gespür bin ich gespannt auf die nächste Vertonung.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.