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Rezension zu
Die Lüge

Wann ist eine Lüge legitim?

Von: Daniela
07.04.2019

Adam Sandell ist Pfarrer und wohnt mit seiner Frau Ulrika und seiner 19jährigen Tochter Stella in Lund, Schweden. Wie viele andere Eltern, muss sich auch das Ehepaar Sandell mit den „Macken“ einer Jugendlichen auseinandersetzen. Stella´s Verhalten wird zunehmend anstrengender, obwohl sie bereits seit geraumer Zeit Probleme hat, ihre Wut im Zaum zu halten und ihre Impulse zu kontrollieren. Als eines Tages die Polizei anruft und Adam und Ulrika mitteilt, dass Stella vorläufig festgenommen ist, ist die Tat nicht mehr mit jugendlichem Gehabe zu rechtfertigen. Sie steht unter Mordverdacht. Was haben er und seine Frau bloß verkehrt gemacht in der Erziehung ihrer Tochter. Doch er kann nicht akzeptieren, dass seine Tochter jemanden getötet haben soll. Kurzerhand lügt er sogar die Polizei an, und verschafft damit Stella ein Alibi. Alles, um seine Familie zu beschützen. Da die Polizei seiner Meinung nach nicht ausreichend um die Aufklärung des Mordes und Stellas Unschuld bemüht ist, macht Adam sich selbst daran, die Wahrheit herauszufinden und scheut nicht davor zurück Grenzen zu überschreiten. Das Cover zeigt ein Haus vermutlich in Schweden, über dem dunkle Gewitterwolken hängen. Und so ahnt man, dass dieser Familie etwas Schreckliches bevorsteht. Im ersten Teil des Buches schildert Adam, wie er versucht Stellas Unschuld zu beweisen und gibt Rückblicke in die Vergangenheit und das Familienleben aus seiner Sicht. Zitat Position 41 Ich habe eine Ausbildung für Krisenintervention, ich weiß alles über die einzelnen Reaktionsphasen und habe mit einer Unzahl an Menschen gearbeitet, die sich in einer Krise befanden oder traumatisiert waren. In dieser Situation half mir nichts davon. Ungefähr zur Mitte des Buches ändert sich die Perspektive und Stella erzählt ihre Geschichte. Unterschiedlicher könnten die Wahrnehmungen der Erzähler nicht sein. Zitat Position 185 Erst war ich der Meinung ich hätte ADS oder ADHS, dann dachte ich an Borderline, schizoide Persöhnlichkeitsstörung oder bipolare Störung. Der Schreibstil ist flüssig und konstant spannend. Der Autor baut tolle Perspektivwechsel der Familienmitglieder ein. Somit fliegt man nur so durch die Seiten. Die Geschichte nimmt eine völlig andere Richtung auf, als ich nach den ersten Kapiteln erwartet hätte, macht es damit aber umso interessanter. Aber auch Stella verrät noch nicht die Wahrheit. Und so kommt auch in einem dritten Abschnitt, der sich bei der Gerichtsverhandlung abspielt, noch ihre Mutter Ulrika zu Wort. Zitat Position 346 Nicht für sein Kind da zu sein - kein Verrat könnte schlimmer sein. Als man dann endlich die Wahrheit erfährt, bleibt man zutiefst beeindruckt zurück. Was für ein Konstrukt aus Lügen, Liebe, Hass und Familienzusammenhalt. Fazit: Ein hervorragend ausgeklügelter psychologischer Spannungsroman. Dieses Buch hat von allem etwas - Emotionen und Spannung. Absolute Leseempehlung von mir.

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