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Rezension zu
Eisige Tage

Eisige Tage von Alex Pohl - ein spannendes Lesevergnügen

Von: NINALOVESBOOKS
16.04.2019

Der Kriminalroman „Eisige Tage“ von Alex Pohl spielt in Leipzig in eisiger Kälte und erzählt vom Mord eines Anwalts mit russischem Hintergrund. Die beiden Kommissare Hanna Seiler und Milo Novic stoßen im Zusammenhang ihrer Ermittlungen auf viele zusammenhanglos wirkende Fäden. Als nun Hinweise auf vermisste minderjährige Mädchen auftauchen, nimmt der zunächst als „normaler“ Mord deklarierte Fall erschreckende Dimensionen an. Das Cover zeigt ein vom Betrachter weglaufendes Mädchen auf einer angedeuteten Straße, gesäumt von einem undurchdringlichen Dickicht. Alles wirkt wie unter Eis, verwaschen in bläulich grauen Farben. Der Titel „Eisige Tage“ ist hier gut verbildlicht worden und gibt die Stimmung von klirrender Kälte wieder. Das Cover passt zum Titel des Kriminalromans und zu der Geschichte. Ich fand es ansprechend. Alex Pohl schreibt die Handlung aus der allwissenden Erzählperspektive. Sein Schreibstil ist sehr flüssig in einer klugen und bebilderten Sprache. Ich habe mich ohne Mühe in diesen Stil einfinden können. Die einzelnen Charaktere seines Krimis beschreibt Alex Pohl Häppchenweise, er lässt erahnen, dass sich hinter den Personen mehr verbirgt, als auf den ersten Blick sichtbar. Dadurch wirken die Protagonisten sehr vielschichtig, mit Detailliebe geschaffen und gut durchdacht. Der Autor erzeugt dadurch zusätzliche Spannung, weckt Neugierde. Man ahnt, dass da noch mehr ist, man will und muss mehr erfahren.... Aufgelöst werden nicht alle in der Vergangenheit liegenden Ereignisse, die beiden Kommissare betreffend. Dadurch gelingt Alex Pohl die Aufrechterhaltung des Interesses an den Figuren über das Buch hinaus. Hanna Seiler ist tough, hat aber nicht nur als alleinerziehende Mutter noch weitere Umstände zu tragen. Nach und nach vervollständigt sich hier das Bild des Charakters. Seiler ist mir sympathisch, vermutlich durch die beschriebene oft sehr weibliche Sichtweise auf unterschiedliche Dinge in verschiedenen Situationen, kann ich mich gut mit der Protagonistin identifizieren. Ich freue mich auf weitere Bücher mit ihr und bin sehr gespannt wie sich ihre Rolle weiter entwickeln wird. Milo Novic ist von Beginn an eher der Typ kauziger Kommissar, ein Synästhetiker, über den ich schmunzeln und auch den Kopf schütteln konnte. Dieser Charakter hat mich sofort fasziniert und in seinen Bann gezogen. Hier ahnt man gleich, dass es einige auslösende Momente in der Vergangenheit gegeben haben muss. Alles wird jedoch nicht preisgegeben, so dass ich auch hier mit voller Neugierde auf einen weiteren Fall warte. Überraschend gut gefiel mir auch „Onkel“ Iwanow, eine Art König der Unterwelt Leipzigs, den Alex Pohl, trotz seiner im illegalen Milieu der russischen Mafia angesiedelten Machenschaften, eine nachzuvollziehende Menschlichkeit auf den Leib geschrieben hat. Ich bin mir sicher, dass Onkel Iwanow auch in weiteren Fällen eine nicht unwesentliche Rolle einnehmen wird. Die Geschichte hat grundsätzlich Hand und Fuß, ist logisch und äußerst intelligent aufgebaut. Wirklich spannend ist es, wie es Alex Pohl gelingt, mehrere parallel verlaufende und vermeintlich lose Handlungsstränge der Geschichte zusammenzubringen bzw. aufzulösen. Eine sehr gekonnte Art den Spannungsbogen von Beginn bis zum Ende hin aufrecht zu erhalten. „Eisige Tage“ von Alex Pohl ist ein intelligent und komplex aufgebauter Kriminalroman, ohne konstruiert zu wirken. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und konnte die Spannung gut aushalten. Besonders gut finde ich, dass es sich hierbei eher um einen „Oldschool“-Krimi handelt, der nicht durch Übertötung brilliert, sondern durch glaubwürdige Kommissare und ihre Ermittlungsarbeit. Da es sich hierbei offensichtlich um den „ersten Fall“ einer Serie um Seiler und Novic handelt, bin ich gespannt auf weitere Fälle. Alex Pohl hat einen weiteren Fan gefunden!

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