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Rezension zu
In Ordnung

In Ordnung - Minimalismus daheim

Von: Thursdaynext
03.03.2019

Ich liebe Minimalismus, ein unerreichbares Ziel für eine leidenschaftliche Büchersammlerin die ihr Zuhause mit drei Männern teilt, deren Ordnungssinn etwas anders geprägt ist und die alle ein Faible für das Sammeln von „Kostbarkeiten“ besitzen. Wie man richtig aufräumt war von daher für mich das falsche Buch. Es ist wunderbar anzusehen, voller Ästhetik und fernab von Mari Kondo, die Socken einrollt und esoterischen Schnickschnack praktiziert. In Ordnung legt Wert auf Praktikabilität, Schönheit und Zweckmäßigkeit, wobei ich hier etwas kritisch anmerken muss, dass offene Küchenregale für Menschen wie mich, die Haushalt als lästigen, aber notwendigen Zweck ansehen, zu oft zu putzen sind. Da hilft alle Schönheit nichts, wenn man, um sie zu erhalten Mehraufwand betreiben muss. In Ordnung geht hier schon in Richtung Kunst. Die Bilder des Buches könnten durchaus in einer Kunstaustellung im Museum oder einer Galerie hängen. Statt Foodporn eben Ordnungsporn. Mitgenommen habe ich dennoch so einiges. Washi Tape aus Reispapier zum Beschriften, und ausmisten, ausmisten, ausmisten… Viele Dinge, die kaum noch genutzt werden können weg,. Lebensmittel in Weckgläsern und ausgespülten Gurken- oder Marmeladengläsern aufzubewahren, ist auf jeden Fall empfehlenswert, da unkontaminiert, hygienisch und ordentlich. Möbel auf Rollen sind genial und das Ordnungssystem der Damen von Remodelista ist nachahmenswert und sinnvoll. Allerdings sollten etwaige Nutzer sich von dieser wirklich wunderschönen Ästhetik nicht deprimieren lassen, wenn sie feststellen, dass diese in einem Haus mit Kindern oder Jugendlichen nur bis zu einem gewissen Grad erreichbar ist. Für einen hippen Singlehaushalt, eine Ersteinrichtung und urbane Yuppies ist das alles machbar, aber ab drei oder vier Personen, womöglich noch mit Haustieren und wenig Stauraum, muss improvisiert werden und dann wird der Minimalismus schwierig, möchte man nicht alle Mitbewohner zur spartanischen Lebensweise drängen. Da bleiben Diskussionen nicht aus. Schöne, gute und kreative Ideen kann man in „Wie man richtig aufräumt und minimalistisch wohnt“ etliche finden. Bezugsquellen ebenfalls, wobei ich das zwiespältig fand, da es einerseits doch nahe an versteckter Werbung ist, andererseits weiß ich jetzt, wo ich einen schönen neuen Rollwagen für die Küche finde. Optisch und stilistisch ist „In Ordnung“ auf jeden Fall wohltuend und anregend, auch wenn es bei Platzmangel an Stauraum nicht mit Lösungen aufwarten kann, sondern nur das Ausmisten empfiehlt. Das aber ist so eine Sache, es gibt herrlich anzuschauende Bilder von minimalistischen Flur- und Garderobelösungen, die allerdings dort jeweils mit einem Paar Schuhen aufwarten. Einem!, bei einem Vierpersonenhaushalt, in dem jedes Mitglied nicht nur über mehrere Paare Fußbekleidung, sondern auch über mehr als eine Winter-, bzw. Sommerjacke verfügt die alle ihre Berechtigung haben, da sie wichtige Nuancierungen der Außentemperatur abdecken. Von minus 15° Celsius bis plus 15° Celsius besitze ich Winterjacken. Gute, wie im Buch empfohlen. Diese immer wieder in den Keller zu tragen und bei Bedarf ,zu dem es schnell kommen kann, zu holen, ist mühsam. Hier geht mir Bequemlichkeit vor Schönheit. Plastikfrei ist immer gut und hier ist das Buch zum fröhlichen Frühjahrsentrümpeln geradezu vorbildlich. So bleibt also ausmisten, ausmisten ausmisten … und ich weiß an diese minimalistisch, hellen wunderschönen Bilder ist nur in ganz kleinem Rahmen ranzukommen. Die Entropie ist stark in unserem Haushalt, obwohl es auch bei uns kleine schwarze Löcher gibt. Kann ich das Buch weiterempfehlen? Ja, denn Aufmachung, Ideen und Anregungen gibt es etliche gute, bedingt, denn so stylisch wie im Buch wird es wohl bei den meisten „normalen“, Familien nicht werden. Mit In Ordnung nähert man sich dem Minimalismus für daheim, eine unerreichbare Inspiration. Hat was.

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