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Rezension zu
Neujahr

Die verlornen Kinder in den Straßen von Berlin

Von: Hansjörg Rothe aus Jena
30.01.2019

Hier schliesst sich ein Kreis - ich lese das Verschwinden der Eltern als Metapher für das Verschwinden des Staates als verlässliches Regelwerk. Dies ist fester Bestandteil der ostdeutschen Lebenserfahrung meiner Generation. Hennings am 5. Februar 2016 einsetzende posttraumatische Belastungsstörung schlägt die Brücke zu den 1980ern, als Gundermann in der DDR-Endphase dichtete: "Der Wohnblock liegt am Abend Wie ein böses Tier Wo sie zu Hause sind Der Sprechfunk ruft nach ihnen Doch sie bleiben hier Der Wohnblock spuckt sie in Den kalten Wind Wo sie zu Hause sind Ab und zu nur sieht noch Einer frierend hin" Mit "Neujahr" fängt Juli Zeh dieses Gefühl ein und zeigt leider seine Aktualität auch und gerade in den "alten" Ländern - und dass in den 1980ern das "Fliehen in die warmen Länder" auch keine Lösung war! Vielen Dank dafür

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