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Rezension zu
Das geheime Leben des Sam Holloway

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Warum ist das nicht auf jeder Bestsellerliste?

Von: gackelchensbooks
28.01.2019

Worum es geht: "Wenn er die Maske anlegte, wenn er sich nur ein paar Stunden aus dem normalen Leben zurückzog und sich an die sicheren Orte flüchtete, die er auf den Seiten seiner Bücher und Comics gefunden hatte, erlebte er die wahre Freiheit. Er war gewissenmassen mehr er selbst, wenn er als das Phantasma verkleidet war, als wenn er Sam Halloway war. Aber jeder trägt ja eine Maske, sagt er sich, der eine mehr, der andere weniger." Sam Halloway hat sein Leben bis ins Detail routiniert. Alles um ja keine Überraschung zu erleben, keine aussergewöhnlichen Gefühlslagen. Mit dem gleichen Frühstück und dem gleichen Urlaub, glaubt er sein Leben kontrollieren zu können. Desweiteren beschützt er Nachts seine Nachbarschafft als Superheld namens Phantasma. Bis eines Tages Sarah mit ihren knallroten Haaren vor ihm steht. Sarah, die Bibliothekarin, die neu in der Stadt ist und Sam's Geschichte nicht kennt, aber Zeit mit ihm verbringen will. Und plötzlich muss sich Sam mit seiner Vergangenheit auseinander setzen. Meine Meinung: "Was für eine erhebende Wirkung so eine zart spriessende Liebe auf den Körper haben kann. Wie sie die Welt gütiger aussehen lässt. Wie sie die Perspektive auf probleme verändert, die zuvor unüberwindlich schienen." Dieses Buch hat mehrfach für eine Überraschung gesorgt. Ein Buch, dass ich nie in den Bücherläden sehe, egal in wieviele ich schauen gehe. Woran liegt es? Ich bin grosser Wunderraum Verlag Fan, aber ich fürchte dies ist ein Titel der erst als Taschenbuch sein volles Potential als Bestseller entwickeln wird. Dabei verdient Sam Halloway unsere aller Liebe. Wenn es ein "Rosie Projekt" auf die Bestsellerspitze schafft, dann doch bitte auch dieses hier, welches ich persönlich sehr viel ansprechender, liebenswerter und erinnungswürdiger finde. Rhy Thomas dritter Roman ist gleichwohl tragisch wie urkomisch. Gleich die ersten Kapitel geben einem das gefühl, dass Sam's Lebensweise von einer tragischen Vorgeschichte herführt. Diese unglaubliche Traurigkeit die ihn umgibt hält ihn dennoch nicht davon ab sich in die Herzen der Leser zu schleichen. Von Beginn an hatte ich ein Lächeln auf den Lippen bei der Lektüre. Rhy Thomas' Talent liegt darin wie er die Thematen der Trauer und der Situationskomik verbindet ohne das eine mit dem anderen ins Lächerliche zu ziehen. es ist einfach nur herzerwärmend. "Seitdem er die Maske angezogen hatte, hatter er endlich inneren Frieden gefunden. Ob nun wahnsinnig oder nicht - er musste das hier tun. Das war seine Berufung, sein spezieller Daseinszweck. Egal, was andere darüber denken mochten, das ein Mann in seinen Zwanzigern so etwas machte, das Phantasma war Sams Antwort auf den Vorfall, der vor vielen Jahren wie ein Güterzug in sein Leben gekracht war. Und es war die einzige Antwort, die ihm einfiel." Während der Rest der Welt schläft ist aber nicht ausschliesslich ein Buch über Trauerbewältigung sondern in erster Linie über Freundschaft, Stärke und Rückhalt. Sam hat trotz allem nicht aufgegeben. Er hat sie Stärke Menschen in sein Leben zu lassen, ist bereit seine Nachbarschaft zu schützen, denn niemand sollte leiden. Er ist bereit offen zu sein und im Endeffekt Hilfe zu erkennen und anzunehmen. Das klingt jetzt alles nach schwere Kost für einen Unterhaltungsroman, aber der Humor und die wundervolle Sprache Thomas' lockern die Lektüre. Auffallend schön waren auch die Passagen, die zeigen wie aufmerksam Sam gegenüber seiner Umwelt ist. Seine Mutter sagt einmal über ihn, dass er sehr sensibel ist. Dies zeigt sich in seinen Überlegungen beim morgendlichen Kaffee. Kaum einer macht sich Gedanken um die Kaffeefarmarbeiter die sich Zugrunde schuften und deren Hoffnung, dass es den Kindern einmal besser ergeht, was aber nie der Fall sein wird. Alles nur damit wir eine laktosefreie Latte Machiatto mit Schokoschuss und Zimthäubchen in angeblichen Fairen Kaffees trinken können. Also definitiv eine grosse Empfehlung von mir für alle die Spass an Rosie Projekt oder Ein Mann namens Ove hatten. Andrea Best, die Verlagsleiterin, schrieb: Nicht jedes Buch im Wunderraum soll allen gefallen. Aber jedes will sich als Ort anbieten, an dem man sich eine Pause vom Alltag gönnen darf. Und mit Sam erhält man noch soviel mehr dazu. "Mein Vater hat immer gesagt, dass die Leute einen enttäuschen. Sie enttäuschen einen andauernd. Aber man selbst darf sie niemals enttäuschen. Ich versuche mich daran zu halten, in der Arbeit und auch sonst, und es hilft."

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