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Rezension zu
Mittagsstunde

Die Veränderungen des Dorflebens

Von: Chrissi66
06.01.2019

Auf der Buchmesse hatte ich dieses Buch entdeckt und nach dem Lesen des Klappentextes wurde ich neugierig. Beschreibung des Buches: „Mittagsstunde“ ist 2018 im Peguin-Verlag als Hardcover-Buch mit 319 Seiten erschienen. Auf dem Titelbild sieht man eine Person, die ein Rind hinter sich herzuziehen scheint. Beide Lebewesen sind in schwarz/weiß auf hellem Hintergrund gehalten. Irgendwie erinnert es an eine frühere Zeit. Kurze Zusammenfassung: Der 47jährige Ingwer Feddersen kehrt in sein Heimatdorf (Norddeutschland) zurück, weil seine Großeltern sich nicht mehr ganz alleine versorgen können. Ella und Sönke hatten eine Kneipe, in der Sönke noch tapfer die Stellung hält, Ella ist dement. Während Ingwer seine Zeit im Dorf verbringt kommen ihm die Erinnerungen an frühere Zeiten und die Wandlung des Dorfes nach einer Flurbereinigung in den 1970er Jahren. Mein Leseeindruck: Mir fehlt in diesem Buch ein wenig die Handlung. Der Autorin gelingt es wunderbar die Stimmung in diesem Dorf in den verschiedenen Zeiten/Epochen zu beschreiben, auch die verschiedensten Dorfbewohner hat sie toll beschrieben, aber die eigentliche Geschichte um Ingwer und seine Mutter bzw. seine Großeltern erfährt man immer nur zwischendurch. Die Szenen zwischen den Großeltern und dem Enkel sind teils lustig, zeugen aber auch von der Hilflosigkeit des Enkels gegenüber dem veränderten Wesen der demenzkranken Oma. Der Wechsel zwischen Rückblick, Gegenwart, Beschreibungen und Ingwers Gedanken wird beim Lesen allerdings nicht immer gleich ersichtlich. Das norddeutsche Plattdeutsch kommt in diesem Buch sehr häufig vor, so dass ich mir manchmal etwas mühsam das Gesprochene „übersetzen“ musste. Dörte Hansens Sprachstil ist wunderbar. Ihre Sätze sind meist sehr lang und verschlungen, treffen aber das Beschriebenen hervorragend. Fazit: Wer über das Dorfleben in Norddeutschland vor den 1970er Jahren und die Wandlung bis hin zur Gegenwart etwas erfahren möchte, wer den wunderbaren Schreibstil von Dörte Hansen zu schätzen weiß, der kann hier zugreifen. Mir fehlte leider zum entspannten Lesen ein wenig die durchgängige Handlung.

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