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Rezension zu
Die Frauen der Rosenvilla

Bemerkenswerte Frauen und wohlgehütete Geheimnisse

Von: Martinas Buchwelten
19.03.2015

Diese wunderbare Geschichte entführt uns nach Dresden. Das alleine fand ich schon toll, da ich letztes Jahr das erste Mal diese schöne Stadt besucht habe und mich an viele Plätze erinnerte. Und sie erzählt die Geschichte der Frauen der Rosenvilla, wie uns der Titel des Romans schon sagt. Über drei Generationen erlebt der Leser die Schicksale unser Protagionisten. Ich würde zu Beginn empfehlen eine Liste mit den Namen und einen Stammbaum anzufertigen! Die vielen Namen und die vielen Zeitsprünge verwirren anfangs sehr. Neben der Geschichte um die Frauen der Rosenvilla geht es auch um Schokolade und hier kommt meine nächste Empfehlung: legt euch etwas Schoki zurecht!!! Ihr werdet ihn brauchen ;) Denn schon VOR dem Prolog gibt es dieses Zitat: "Schokolade ist der Stoff, aus dem die Träume sind. Üppige, dunkle, samtweiche Träume, die die Sinne umhüllen und Leidenschaft wecken. Schokolade ist Wahnsinn, Schokolade ist Entzücken." JUDITH OLNEY (amerikanische Autorin Der Prolog des Romans beginnt im Jahre 1913 und ist ein Brief einer verzweifelten Frau, die Schuld auf sich geladen hat. Hundert Jahre später: Anna, unsere Hauptprotagonistin, eröffnet soeben ihre zweite Chocolateria "Schokolust" in der Dresdner Neustadt. Ihre große Leidenschaft sind ihre Schokoladekreationen. Außerdem ist sie gerade in die neu renovierte Rosenvilla gezogen, die sie von ihrem Großvater geerbt hat. Nun fehlt nur noch die Wiederherstellung des wunderschönen Rosengartens, der wieder so aussehen soll, wie vor dem Krieg. Dabei stößt sie auf eine vergrabene Schatulle mit alten Tagebucheinträgen, Schmuckstücken und Krimskrams. Gemeinsam mit ihrer Freundin Hanka, die einen Buchladen führt, versuchen sie die Einträge zu sortieren. Dabei entdecken sie, dass es sich um unterschiedliche Schriftarten handelt. Es sind dies Fragmente aus drei Tagebüchern aus der Zeit von 1892 bis 1940 und erzählen die Geschichte von Helene, Emma und Charlotte. Nach und nach kommen sie der Vergangenheit näher und Anna erlebt nicht nur freudige Überraschungen.... Wie schon oben erwähnt sollte man sich Notizen zu den Frauen und ihrer Familie machen, denn die Geschichten werden nicht chronologisch erzählt, sondern „häppchenweise“. Die einzelnen Schicksale der Protagonistinnen werden lebhaft und emotional geschildert. Es baut sich eine ungeheure Spannung auf und man rätselt, was damals wirklich passiert ist. Die Autorin hat hier ganze Arbeit geleistet und all die Geheimnisse und Schicksalschläge wunderbar verwoben und ein tolles Ganzes daraus gemacht. Der rote Faden der Geschichte aber ist und bleibt die Schokolade und die Rosenvilla. Neben all den Beschreibungen zu den einzigartigen Kreationen von Schokopralinen, gesellen sich die Schilderungen des wunderschönen Gartens mit den vielen alten Rosen und dem Pavillon. Ebenso bildhaft wird die Stadt Dresden beschrieben. Ich konnte mich an einigen Plätzen und Straßen wiederfinden, die ich letztes Jahr besucht habe. Auch einige interessante Informationen betreffend der Vergangenheit Dresdens hatte die Autorin für uns Leser auf Lager. Zum Beispiel, dass Dresden vor dem ersten Weltkrieg die Stadt für Luxuswaren im Deutschen Reich war. Teresa Simon: "Schokolade, Zigarren/Zigaretten, feine Schnäpse, ... das alles war im damaligen Dresden zu Hause." Am Ende des Buches gibt es ein zusätzliches Highlight: Die extra für die Geschichte kreierten Pralinenrezepte und ein Eierlikörrezept. Warum keine 5 Sterne fragt ihr euch nun? Zum einen finde ich die Vielzahl der auftauchenden Personen ein kleines Problem. Ohne sich beim Lesen Notizen zu machen, verliert man leider schnell den Überblick. In historischen Romanen gibt es des öfteren ein Stammbaumverzeichnis oder eine Aufzählung der handelnden Personen. Das wäre auch hier wünschenswert gewesen. Kritikpunkt Nummer zwei war für mich eine Szene aus dem Buch, die mir sehr unrealistisch vorkam. Allerdings erzählte mir die Autorin nach meinem "Vorwurf", dass genau diese Stelle nach einer wahre Begebenheit niedergeschrieben wurde und ihr vor Jahren selbst passiert sei! Ihr seht, das ist nun Genörgel auf hohem Niveau.....denn es ist ein rundherum tolles und wunderbares Buch! Cover: Wunderschön und absolut passend. Eine Frau steht auf der Terasse der Rosenvilla, man sieht den Pavillon und die Rosensträucher. Schreibstil: Gleich zu Beginn des Romans verzauberte mich der wunderbare Schreibstil. Er lässt sich sehr flüssig lesen und fesselt. Die bildhaften Beschreibungen und der toll aufgebaute Spannungsbogen, den ich sonst eher aus Thrillern und Krimis kenne, war einfach großartig. Man ahnt zwar ab der Hälfte, was das große Geheimnis sein könnte, aber ich war mir bis zum Schluss nicht sicher. Die Charaktere sind hervorragend gezeichent. Es sind Menschen aus dem realen Leben - keine schwarz/weiß Malerei, kein nur Gut oder Böse, sondern Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten, Geheimnissen und Problemen. Fazit: Eine fesselnde Familiensaga, die außer mit einem hervorragenden Schreibstil, auch mit viel Schokolade punkten kann ;) Eine Geschichte über bemerkenswerte Frauen und wohlgehütete Geheimnisse. Meine Leseempfehlung!

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