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Rezension zu
Nortons philosophische Memoiren

Nortons philosophische Memoiren von Håkan Nesser

Von: Buchhandlung Schwarz auf Weiß
12.11.2018

Dieses Büchlein musste ich unbedingt haben! Als Hundeliebhaberin und Krimileserin war ich super gespannt auf „Nortons philosophische Memoiren“. Als ich dann auch noch gesehen und gelesen habe, dass Norton ein Rhodesian Ridgeback Rüde gewesen ist, war ich dem btb-Verlag gleich doppelt so dankbar für das Leseexemplar und hatte sofort einen Kloß im Hals. Warum? Weil meine wundervolle Kelly, die leider ihre Reise in den Hundehimmel vor einigen Jahren antreten musste, ebenfalls zu dieser majestätischen Rasse gehört hat. Wer diese Hunde nicht kennt, dem sei hier nur kurz erklärt, dass sie ursprünglich aus Afrika (bei den Hottentotten) kommen und zur Löwenjagd eingesetzt wurde (allerdings hat ein Rudel Ridgebacks niemals einen Löwen erlegt, sondern diesen nur gestellt). Es sind absolut lauffreudige, mutige und irgendwie aristokratische Tiere, deren optisches Merkmal ein Strich auf dem Rücken ist – der sogenannte Ridge. Hierbei handelt es sich um Fell, das gegen den Strich wächst. Nun aber zum Buch: Der Autor ist uns als Krimiautor seit vielen Jahren bekannt und in Schweden einer der beliebtesten Schriftsteller. Nun hat er uns mit den Memoiren seines Hundes Norton übrerrascht. Karin Hagen hat den Text mit ihren sehr schönen Zeichnungen illustriert und auch das Cover gestaltet. Norton Kierkegaard (so sein Autorenname) schreibt für uns über sein Leben als Hund und Philosoph. In drei Lebensabschnitte berichtet er auf 88 Seiten von seinem Weltenbummler-Leben, schließlich steht seine Couch (für Ridgebacks gibt es nichts Schöneres als mit seinem Rudel auf der Couch zu kuscheln) nicht nur an verschiedenen Orten in Schweden, sondern auch in New York, London und Exmoor. Mit feinem Humor erklärt er uns seine Sicht auf die Dinge als Hund, aber eben auch als Philosoph. Als er im Wohnmobil eine USA-Reise mit seinen beiden „Langbeinern“ machen muss, fasst er folgenden Beschluss: „Der Philosoph in mir beschloss, zum Stoiker zu werden.“ (S. 17). Ganz besonders schön fand ich die „Erzählung aus der Wirklichkeit“ vom „Mann auf der Heide“. Zu viel sei hier nicht verraten, aber die feinen Antennen, die Hunde haben, wenn es einem Menschen schlecht geht, hat jeder Hundebesitzer schon erlebt. Hunde können Trost spenden und neuen Lebensmut geben – davon bin ich überzeugt (und Håkan Nesser offensichtlich auch). Wir lernen tierische Wegbegleiter von Norton kennen: seine (ziemlich dummen) Katerfreund „Nelson“, seinen glotzäugigen Hunde-Cousin „Melwin“ und die beiden philosophierenden Isländer Reyr und Safir – von Pferden hält Norton nämlich unheimlich viel. Håkan Nesser hat seinem Hund ein Denkmal gesetzt. Gleichzeitig ist es eine Liebeserklärung an diese sozialen Wesen und das Leben mit ihnen „Ohne Hund geht es den Leuten nicht gut.“, zu diesem Schluss kommt Norton auf Seite 88, und ich kann ihm nur zustimmen. Danke für dieses Kleinod auf der großen Literaturbühne. Ein schönes Geschenk für jeden Hundeliebhaber, ganz gleich, ob nun Ridgeback, Terrier oder Dogge. Für mich ein ganz besonderes Buch, steht es doch auch für mein großartiges Ridgeback-Mädchen, das so viel mit Norton gemeinsam hatte. Ich hoffe, sie toben gemeinsam im Hundehimmel und begrüßen uns zu gegebener Zeit mit freudigem Schwanzwedeln und schleckender Zunge. Miss you!

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