Rezension zu
Die Verängstigten
Die allgegenwärtige Angst
Von: Nadine GrissemannDieses außergewöhnliche und auch anspruchsvolle Werk der Autorin Dima Wannous enthält zum Teil autobiographische Züge. Gleich zu Beginn taucht man sehr tief in das Geschehen hinein und es scheint als würde man der Autorin direkt in die Seele blicken, da sie ihre persönlichen Eindrücke aufarbeitet und durch die Figur Sulaima zum Leser spricht. Die Geschichte wird aus einer völlig anderen Perspektive erzählt und der Leser erhält einen Einblick in den absurden Alltag Syriens. Es ist erschreckend zu lesen, wie sich die Angst der Protagonistin im Laufe der Handlung immer weiter in dieser ausbreitet bis sie komplett davon eingenommen wird und ihr ganzes Leben davon bestimmt wird. Die bereits universell gewordene Angst lebt kollektiv in der Bevölkerung innerhalb der Grenzen Syriens. Es handelt sich um ein Buch über ein Manuskript, welches in der Lage ist, das Leben eines Menschen vollkommen zu verändern. Genauso macht es sich auch dieses Buch zur Aufgabe die Menschen, welche es lesen, wachzurütteln und über die bedenkliche Lage in Syrien zu berichten. Der Schreibstil gestaltet sich sehr poetisch und emotional und auch die Figuren wirken sehr authentisch gezeichnet. Gesamt lässt sich sagen, dass der Roman sowohl berührend als auch verstörend auf den Leser einwirkt und ihn auf eine Reise voller Angst, Schmerzen und Trauer aber auch Hoffnung, Mut und Liebe mitnimmt, die vermutlich nicht alle von uns bereit sind zu gehen. Die Geschichte hat mich sehr aufgewühlt, berührt und sie wirkt immer noch nach. Für all jene, die sich anfangs ein wenig überfordert mit dem Buch fühlen, empfiehlt es sich das Nachwort zu lesen, welches ungemein dabei hilft, das Gelesene richtig einzuordnen, zu realisieren und zu verarbeiten.
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