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Rezension zu
The Hills

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Besteigung des Abgrunds

Von: losgelesen
08.10.2018

„The Hills“ aus dem Verlag Heyne Encore lautet der Titel des neuen Romans von Matias Faldbakken, der 2003 mit „The Cocka Hola Company“ einen überraschenden und nachhaltig beeindruckenden Debütroman geschrieben hat. Zehn Jahre nach seinem letzten Roman lädt Faldbakken den Leser in ein Restaurant namens „The Hills“ ein. Hauptfigur des Romans ist der auf Stil achtende und möglichst betont unauffällig bleibende Kellner des Restaurants. Er sehnt sich nach vergangenen Zeiten, in denen die Geschehnisse in der Welt noch ruhiger und gesitteter abliefen. Daher fühlt er sich in dem Restaurant auch so sichtlich wohl, denn hier hat er einen Rückzugsort für sein inneres Gleichgewicht. Faldbakken beschreibt das Restaurant als einen in sich ruhenden Mikrokosmos, in dem der Kellner schützend umhüllt ist. Schnell ist der Leser dabei eng mit dem Kellner verbunden und schaut ihm bei seiner Arbeit, seinem Leben, nahezu über die Schulter. Gemeinsam werden die Gäste beobachtet und alles Wissenswerte über sie nahezu aufgesaugt. Allerdings bekommt der perfekte Kokon des Kellners Risse als eine unbekannte Frau das Restaurant betritt. Der Alltag des Kellners in dem Restaurant gerät ins Wanken und zieht den Kellner in einem Strudel geradezu mit. Auch für den Leser wird dadurch die wärmende Decke des Wohlgefühls weggezogen und das kalte Unbehagen kriecht darunter. Faldbakken erzählt mit „The Hills“ einen leisen, aber sehr intensiven Roman und lässt dabei eine vordergründig behagliche Erzählatmosphäre entstehen, die er aber nach und nach aufbricht. Wie der Kellner blickt der Autor dabei in die Seele der Menschen und erweist sich als ein feinsinniger Beobachter, der die Geschehnisse und Verflechtungen der menschlichen Abgründe virtuos in Sprache umsetzt. So ist „The Hills“ wertvolle und lesenswerte Literatur!

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