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Rezension zu
Die Welt ist ein schöner Ort

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Herzzerreißend ehrliche Erzählung einer Mutter über den tödlich endenden Krankheitsverlauf ihrer Tochter

Von: Lesendes Federvieh
10.05.2017

Die 29-jährige Brittan Maynard wird am Silvesterabend 2013 wegen unerträglicher Kopfschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert. Einige Untersuchungen später steht die Diagnose fest: Ein gigantischer Hirntumor wütet in ihrem Kopf. Brittany bleiben nur noch wenige Monate, doch die junge Frau will nicht so lange warten bis der Tumor sich ihres Wesens beraubt hat. Sie ist entschlossen, den Zeitpunkt ihres Todes selbst zu bestimmen, auch wenn dies gegen das bestehende Gesetz in Kalifornien verstößt. Nach einem zähen Kampf, bei dem es allerhand Hürden zu überwinden galt, nimmt Brittany schließlich im Bundesstaat Oregon umringt von ihrer Familie und ihren Freunden ein tödliches Medikament ein, welches ihren Schmerzen ein Ende bereitet. "Die Welt ist ein schöner Ort" ist ein ganz besonderes Buch, denn darin erzählt eine Mutter von dem beispiellosen Einsatz ihrer Tochter Brittany im Kampf für einen würdevollen Tod, das von mir fünf Sterne bekommt. Alleine die Vorstellung einen Menschen zu verlieren, den man liebt, finde ich absolut schrecklich, doch das einzige Kind aktiv beim Sterben zu begleiten ist noch viel schlimmer. Deborah Ziegler steht von einem Tag auf den anderen vor einem Scherbenhaufen. Am Silvesterabend wird ihre 29-jährige Tochter Brittany wegen unerträglichen Kopfschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert. Bange Stunden, in denen sie sich an jedem kleinsten Hoffnungsschimmer festhält folgen, doch die niederschmetternde Diagnose folgt unausweichlich: Brittany hat einen Hirntumor. Damit beginnt dieses Buch. Es ist keine fiktive Geschichte, sondern Realität. Eine Mutter berichtet herzzerreißend ehrlich über den Krankheitsverlauf ihrer Tochter, den Hoffnungsschimmern, die immer wieder zerstört werden und die zunehmende Launen aufgrund der starken Medikamention. In regelmäßigen Rückblenden erzählt Deborah Ziegler von Brittany vor und nach der Diagnose, stets auf der Suche nach Anzeichen, die sie übersehen hat, denn nach Aussage der Ärzte wuchs der Tumor bereits seit zehn Jahren in Brittanys Hirn heran. Man spürt die unendliche Liebe einer Mutter zu ihrer Tochter, die nichts anderes im Sinn hat, als diese zu beschützen. Doch man gewinnt auch einen Eindruck über die Kehrseite. Je weiter der Tumor wächst und je länger die Behandlung andauert, desto launischer wird Brittany, sodass sie in ihren letzten Wochen jeden schrecklich verletzt, der ihr nahesteht. Ich finde es unglaublich bewundernswert, wie Deborah Ziegler in diesem Buch der ganzen Welt von den guten aber auch den schlechten Tagen mit ihrer Tochter erzählt, die stellenweise richtig böse ist. Den größten Respekt sollte an ihr jedoch für die grenzenlose Unterstützung zollen, die sie ihrer Tochter entgegengebracht hat. Nur wenige Augenblicke nach ihrer Diagnose entschloss Brittany sich nämlich dazu, selbst bestimmen zu wollen, wann ihr Leben endet. Sie möchte nicht ihres Wesens beraubt unter starken Schmerzen dahinvegetieren, sondern die ihr verbleibende Zeit genießen und danach im Kreise ihrer Liebsten sterben. Auf dem lang andauernden und anstrengenden Kampf für den selbstgewählten Tod in Würde steht Deborah ihrer Tochter, soweit diese es zulässt, zur Seite. "Die Welt ist ein schöner Ort" spendet all jenen, die sich in einer ähnlichen Lage befinden oder befunden haben Trost und ist zugleich ein Appell an alle, sich mit dem Thema selbstbestimmtes Sterben in Würde auseinanderzusetzen. Es ist ein wirklich wundervolles Buch, auf das man sich allerdings innerlich vorbereiten sollte, denn die Geschichte von Brittany Maynard und ihrer Krankheit wird von ihrer eigenen Mutter rückblickend schonungslos ehrlich erzählt.

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