Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Der Joker

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Buch wie ein "Herz Ass im Ärmel"

Von: Schizothekare
02.04.2020

Endlich wagten wir uns mal wieder heraus aus der Fantasy-Schublade in die reale Welt. Mit "Joker" haben wir uns auf eine kleine Lebensreise mit Ed und seinem Hund "Türsteher" begeben. Und an dieser Stelle können wir direkt sagen: ein Jahreshighlight! Das Lesen hat sich mehr als gelohnt. Bevor wir zum Inhalt kommen, muss hier erwähnt werden, dass kein Buch, welches ich je gelesen haben - und ich denke Troph kann mir hier zustimmen - ein besseres 1. Kapitel hatte, als dieses - PUNKT. Ed ist ein Jugendlicher in einer Vorstadt, der nicht so recht weiß, was er mit seinem Leben anfangen soll. Er ist momentan Taxifahrer und lebt sein Leben ohne Besonderheiten vor sich hin. Er geht arbeiten, kommt nach hause zu seinem stinkenden Hund, der dass einige Wesen zu sein scheint, welches ihn versteht und mit seinen Freunden am Wochenende Karten. Erst als er in einen Bankraub gerät und in seinem Postkasten ein Ass findet, nimmt sein Leben Fahrt auf. "Mein voller Name ist Ed Kennedy. Ich bin neunzehn Jahre alt. Eigentlich zu jung, um als Taxifahrer zu arbeiten. [...] Davon abgesehen lese ich mehr Bücher als ich sollte, und ich bin zugegebenermaßen ein ziemlicher Schlappschwanz in Sachen Sex und auch in Bezug auf die Steuererklärung. - Schön, dich kennen zu lernen." Die brutale Ehrlichkeit, die einem auf jeder Seite ins Gesicht geworfen wird, lässt den Leser und somit auch uns mit einem Gefühl der Anteilnahme und tiefen Sympathie zurück. Zusak baut seinen Protagonisten so realistisch auf, dass ich ab und an glaube, dass er wirklich in irgendeiner Provinzstadt in Australien sein Dasein fristet. Selten war ich so beeindruckt von dem Schreibstil eines Autors. Ich hatte während der gesamten Lesezeit den Eindruck als könnte ich in das tiefste Innere von Ed schauen. Egal ob er fluchte, telefonierte, sich in brenzlichen Situationen befand oder mit "Türsteher" sprach, ich war ganz bei ihm. Das hat ein Werk wirklich selten geschafft. Neben der sprachlichen Gewalt, die einen Lachen, Weinen und auch vor Wut das Buch in die Ecke schmeißen ließ, sollte hier nicht unerwähnt bleiben, dass die Botschaft - so einfach sie auch sein mag - einen sehr berührt und mitunter nachdenklich im Sessel siten lässt. Vorweggenommen soll sie an dieser Stelle aber nicht werden.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.