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Rezension zu
Die Saphirtür

Eine großartig verfasste Geschichte, die sich mit spannenden Themen auseinandersetzt

Von: Zeilenwanderer
07.11.2018

KURZBESCHREIBUNG Isla ist eine junge Frau, die bei den Austins im Jahre 1957 eine Stelle als Lehrerin antritt. In dem Haus der Austins unterrichtet sie nicht nur die kleine Ruby, sondern lebt dort auch wie die übrigen Angestellten. Schnell bemerkt sie, dass mit Ruby irgendetwas nicht stimmt. Das Mädchen ist blass und behauptet, nicht mehr träumen zu können. Isla will dem nachgehen und fängt schnell an, die kuriosesten Dinge zu träumen, die sich mehr als real anfühlen. Dabei stößt sie auf eine Tür, die in eine magische Welt führt … MEINUNG Alles in allem konnte mich Die Saphirtür positiv überraschen. Einige befreundete Blogger erzählten mir im Vorwege, dass ihnen der Schreibstil der Autorin nicht zusagt und ihnen ihr anderes Werk – Das Frostmädchen – überhaupt nicht zugesagte. Sie würden dem neuen Roman der Autorin sehr skeptisch gegenüberstehen. Ich möchte mich ungern von solchen Meinungen beeinflussen lassen, aber wenn sie mir öfter zu Ohren kommen, habe ich sie beim Lesen leider dennoch im Hinterkopf. Umso glücklicher war ich, dass Die Saphirtür nicht das war, was ich im Vorwege gehört habe. Ich finde den Roman schön und kann mir sogar vorstellen, ihn ein weiteres Mal zu lesen. Besonders zu so kuscheligen Herbsttagen wie den jetzigen. SYMPATHISCHE FIGUREN Das Figurenspektrum hält sich in diesem Roman in Grenzen. Isla hat als Protagonistin den meisten Anteil der Geschichte, aber auch über Ruby kann der Leser viel lernen. Zunächst einmal zu Isla, die mich mit ihrer ruhigen und klugen Art sofort begeisterte. Isla hat eine durchdachte, stille und dennoch selbstbewusste Art – ihr Charakter spricht mich einfach an. Sie kümmert sich mit großer Sorgfalt um Ruby und geht sehr bedacht mit ihr um. Ruby selbst schloss ich auch rasch ins Herz. Sie ist sechs Jahre alt und verhält sich besonders für ein Kind dieses Alters. Gerade zu Beginn des Romans war sie sehr ängstlich, aber sie blüht von Seite zu Seite mehr auf. Die Nebenfiguren, seien das Rubys Eltern, Hannah oder Jeremy, sind in meinen Augen alle gelungen, da sie so unterschiedlich und wenig klischeebelastet sind. Zudem konnten sie etwas in mir auslösen – besonders Rubys Eltern! Die sind nämlich ganz schön beängstigend und ziemlich autoritär, was ich etwas befremdlich fand. Gerade an den Charakteren der Eltern sieht man, dass das Buch in den 50er Jahren spielt und eine ganz andere Art des Denkens gegenwärtig ist. Hannah gefiel mir neben Isla am besten. Sie hat eine herrische, freche Art an sich und ist fast wie ein kleiner Rebell in dem gesitteten Haus der Austins. DIE MITTELSTARKE HANDLUNG Die größte Schwäche an dem Roman ist in meinen Augen die Handlung und leider kann ich euch nicht genau sagen, woran das explizit liegt. Ich finde, Die Saphirtür beginnt sehr stark – einerseits ist man direkt im Geschehen, andererseits gibt Stefanie Lasthaus dem Leser genügend Zeit, um ihn langsam in die Handlung zu ziehen. Der Leser erfährt, was den Alltag von Ruby und Isla definiert, wie Isla denkt und was sie als Person bewegt. Außerdem gibt es viele spannende Momente, die Nervenkitzel gleichkommen – besonders die Dinge, die Isla nachts erlebt – und einen interessanten Handlungsverlauf mit immer neuen Abenteuern und Geheimnissen. Dennoch war es die Handlung, die mich etwas an dem Buch kauen ließ. Sie ist nicht schlecht, ganz und gar nicht, aber sie hat mich nicht immer gepackt. Die Saphirtür gehört zu den Büchern, die ich leicht aus den Händen legen konnte. Vielleicht liegt das daran, dass die Kapitel auf eine angenehme Art enden und ich nach dem Beenden eines Kapitels oft dachte: »Mhm, das klingt gut, jetzt trinke ich aber erstmal eine Tasse Tee.« Wisst ihr, was ich meine? Ich wollte zwar schon wissen, wie die Geschichte weitergeht, aber hatte nicht das Bedürfnis, es sofort herauszufinden. Wenn es mal Cliffhanger gibt, waren sie nicht allzu fies. Es gibt jedoch auch einen Punkt in der Handlung, den ich großartig finde und zu dem ich immer mehr wissen wollte … TRÄUME Das Thema der Träume spielt in Die Saphirtür eine große Rolle, was ich klasse finde, da ich Träume als ein spannendes Thema empfinde. Nicht nur in Romanen, sondern generell. Welche Schlafphasen gibt es? Wann träumt man, während man schläft? Was hat es mit luzidem Träumen oder Hypnose auf sich? Alle diese Aspekte und mehr hat die Autorin geschickt in die Geschichte gewebt und ich habe während des Lesens sogar viel dazu gelesen. Demnach kann ich dieses Buch allein schon wegen der Träume all jenen empfehlen, die sich auch für dieses Thema interessieren. EIN INTERESSANTER SCHREIBSTIL Ja, das ist er wirklich. Den Schreibstil der Autorin muss man mögen und ich bin froh, dass ich es tue. Ich finde, er ist sehr verträumt und ein wenig verschachtelt, aber das gefällt mir. So passt er nämlich gut zu der verträumten Handlung der Geschichte. Ich bin in der Regel kein Fan davon, wenn zu viele Gedankengänge in Romanen auftauchen. Mir gefallen spannende Dialoge einfach besser. Islas Gedankengänge in Die Saphirtür waren da allerdings anders. Ich empfand sie als sehr interessant zu verfolgen und hatte auch das Gefühl, dass man ihr Handeln so viel besser verstehen kann. Letzten Endes wird es wohl Geschmacksache bleiben, da ich mir gut vorstellen kann, dass viele Leser den Schreibstil zu langatmig und ausschweifend finden. Fazit: Eine großartig verfasste Geschichte, die sich mit spannenden Themen auseinandersetzt, mich allerdings nicht immer zu packen wusste.

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