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Michael Köhlmeier

Frankie

Ungekürzte Lesung mit Michael Köhlmeier
(3)
Hörbuch MP3-CD
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Ein Teenager, ein soeben aus dem Gefängnis entlassener Großvater und eine geladene Pistole

Frank ist vierzehn, er lebt in Wien. Er kocht gern und liebt die gemeinsamen Abende mit seiner Mutter. Aber dann gerät sein Leben durcheinander. Der Großvater ist nach achtzehn Jahren aus dem Gefängnis entlassen worden. So viel kriegt einer für ein Kapitalverbrechen. Frank kennt ihn nur von wenigen Besuchen. Der alte Mann reißt den Jungen an sich, einmal tyrannisch, dann zärtlich. Frank ist fasziniert von ihm. Am Ende stehen sich die beiden auf einer Autobahnraststätte gegenüber – wie bei einem Duell. Kann sich Frank dem Einfluss dieses dämonischen Mannes entziehen?

Michael Köhlmeier erzählt von einer Initiation, von Rebellion und Befreiung, der ewigen Faszination des Bösen – und von einem Duo, das man nie wieder vergisst.

»Dieses packende Buch [...] liest Köhlmeier mit dem Ton, der dem Buch seinen unheimlichen Geist gibt: alltäglich und doch von Beginn an von unentrinnbarer Bedrohlichkeit.«

Lars von der Gönna, WAZ (23. May 2023)

Originalverlag: Hanser Verlag
Hörbuch MP3-CD, 1 CD, Laufzeit: 6h 1min
ISBN: 978-3-8445-4847-1
Erschienen am  25. January 2023
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Coming-of-Age-Geschichte der anderen Art

Von: Marina Büttner

27.05.2023

Michael Köhlmeier, der große österreichische Erzähler und Ehemann der Schriftstellerin Monika Helfer, hat nach vielen großen und kleineren Büchern nun wieder einmal einen Roman herausgegeben, der mich neugierig machte. Ich habe hier das Hörbuch gewählt, weil Köhlmeier selbst eingelesen hat und ich seine Stimme mit dem leichten Dialekt sehr schätze. Es geht um den 14jährigen Frank, der mit seiner alleinerziehenden Mutter in Wien lebt. Als der Vater seiner Mutter nach 18 Jahren wegen guter Führung früher aus dem Gefängnis entlassen wird, ändert sich für die beiden, die in einer gut funktionierenden Routine zu zweit bestens zurechtkommen, alles. Und nicht zum Besseren. Bereits als die beiden ihn nach der Entlassung abholen und er einige Nächte bei ihnen verbringen muss, ändert sich die Stimmung zunehmend in Anspannung. In Andeutungen nur erfahren wir, dass der Großvater womöglich einen Mord begangen hat. Die Mutter hat merklich Angst vor ihm und Frank wird von ihm gleich vereinnahmt, obwohl er sich dem stets entziehen will. Auch als er in eine eigene Wohnung zieht, bleibt es bei dem unguten Einfluss. Das geht soweit, und da bin ich als Zuhörerin sehr erschrocken, dass er Frank brutal schlägt, als ihm eine seiner Äußerungen nicht passt. Wut und Jähzorn und der Hang zur Gewalt sind auch durch die Zeit in der Haftanstalt nicht verschwunden, im Gegenteil. „Die Lider hingen ziemlich tief über den Augen, das kommt vielleicht auch vom dauernden elektrischen Licht. Ich muss zugeben, dieser Blick kam mir gefährlich vor, weil hinterhältig. Also, dass es ein Zeichen eines gefährlichen Mannes ist. Dabei braucht der da so ein Zeichen gar nicht. Wenn einer achtzehn Jahre eingesperrt wird, dann ist er gefährlich, auch wenn nichts an ihm gefährlich aussieht.“ Die Atmosphäre, die Köhlmeier heraufbeschwört, spürt man in jeder Zeile. Er macht das sehr gekonnt. Das beginnt schon von Anfang an mit der Weigerung Frank nicht Frankie zu nennen, was dieser hasst. Dennoch kann er sich dem Großvater nicht entziehen, er scheint eine hypnotisierende Wirkung auf Frank zu haben. Im Laufe der Geschichte wundere und ärgere ich mich über diese seltsame Beziehung, die die beiden da unbemerkt von Franks Mutter aufbauen. Die Mutter ist frisch verliebt und scheint dadurch ihren Sohn aus den Augen zu verlieren. Vielleicht trägt auch das dazu bei, dass sich Frank auf einen haarsträubenden Roadtrip mit dem Großvater begibt, die mit einer Wanderung nachts durch Wien beginnt, mit dem Diebstahl eines Autos weitergeht und auf einem Autobahnrastplatz böse endet. Ab hier bin ich mir nicht sicher, ob das ganze noch glaubwürdig ist, ob Köhlmeier nicht zu dick aufträgt. Wahrscheinlich ist es aber gar nicht so wichtig. Jedenfalls taucht sowohl die Polizei in Franks Wohnung auf, da der Großvater sich seit Tagen nicht bei seinem Bewährungshelfer gemeldet hat, und es kommt zu einer unerwarteten Begegnung mit dem Vater, den er seit wohl zehn Jahren nicht gesehen hat. Frank wünscht sich ein Treffen, sein Vater willigt ein. Auch mit dem Vater und seiner neuen Freundin geht es auf die Autobahn. Die Geschichte endet mit einem Showdown auf dem gleichen Autobahnrastplatz … Mehr wird nicht verraten. Sonst bleibt es nicht spannend. Köhlmeiers Geschichte ist sowohl kurzweilig, als auch nachdenklich machend. Wie ist das mit dem „Bösen“? Ist der Hang zur Kriminalität womöglich erblich? Wie kann es sein, dass ein Mensch andere perfekt manipulieren kann? Abgesehen von der ungewöhnlichen Geschichte begeistert mich Köhlmeier ja sehr mit Worten wie „Spundus“ oder „Garderoberin“. Typisch Österreich. So kann dieser Beitrag auch noch als Nachtrag zum Thema Buchmessegastland gelesen werden.

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Wendepunkte im Leben von Jugendlichen

Von: Karola Dahl aus Falkenberg 77, 42113 Wuppertal

11.01.2023

Ein 14-jähriger Gymnasiast Frank aus Wien steht im Mittelpunkt. Seine berufstätige, ihm gegenüber liebevolle Mutter wirkt ängstlich gegenüber ihrem eigenartigen, sturen, kriminellen Vater, der nach 18 Jahren aus dem Gefängnis kommt, mittlerweile 71 Jahre alt. Viele detailreiche Überlegungen des Jungen zu fast alltäglichen Dingen, geschwängert von österreichischer Wortwahl, lassen den Roman relativ spannungslos daher fließen, jedoch mit einem für mich überraschenden Ende. Wie können Menschen wie der despotische Großvater Jugendliche wie Frank in die bösartige, negative Richtung beeinflussen? Welche Rolle spielt die Abwesenheit eines biologischen Vaters im Leben junger Menschen? Solche Fragen zu Verantwortung und auch Schuld treten bei mir auf. Dieser sehr detaillierte, beschreibende Schreibstil wirkt etwas ermüdend auf mich. Das Cover zeigt den Waldrand der Autobahnraststätte mit dem gestohlenen PKW, dem Ort der Konfrontation mit dem Damenrevolver – dem eigentlichen Wendepunkt von Frank – passend gewählt.

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Vita

Michael Köhlmeier, geboren 1949 in Hard in Vorarlberg, studierte Germanistik, Politologie, Mathematik und Philosophie. Sein literarisches Werk machte ihn zum Bestsellerautor, zu seinen erfolgreichen Veröffentlichungen zählen die Romane »Abendland« (2007) und »Die Abenteuer des Joel Spazierer« (2013). Mit »Abendland« war der Österreicher 2007 Finalist beim Deutschen Buchpreis und erhielt ein Jahr später den Bodensee-Literaturpreis. 2017 folgten der Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Marie Luise Kaschnitz-Preis. Aber auch Hörspiele aus Köhlmeiers Feder standen bereits auf Bestenlisten, für »Theorie der völligen Hilflosigkeit« erhielt der Autor 1993 den ORF-Hörspielpreis. Durch die 80-teilige Sendereihe »Mythen – Michael Köhlmeier erzählt Sagen des klassischen Altertums« bei BR-alpha ist sein Gesicht einem breiten Publikum bekannt. Michael Köhlmeier lebt in Hohenems und Wien.

Michael Köhlmeier

Pressestimmen

»Ausgehend von der Frage nach der Faszination des Bösen hat Köhlmeier [...] ein 200-seitiges Duell [...] geschrieben - und überrascht seine Leserschaft immer wieder mit unvorhergesehenen Wendungen.«

ntv (06. August 2023)

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