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David Foster Wallace

Kurze Interviews mit fiesen Männern

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"Willst du mal eine krasse Geschichte hören?" - so beginnt eine der Geschichten in den "Kurzen Interviews mit fiesen Männern". Die "fiesen Männer" (und Frauen) sind bei Wallace eher einsame Sprachbesessene, die ihre monströsen Macken ohne Rücksicht auf Regie und Einschaltquoten im wahrsten Sinne des Wortes vor sich ausbreiten. Und was man da zu hören bekommt, sind wahrlich unangenehme Geständnisse. Wie schon in "Schrecklich amüsant - aber in Zukunft ohne mich" präsentiert sich Wallace als äußerst eigenwilliger Erzähler, der mit staunenswerter Leichtigkeit Stimmen und Register wechselt und immer für eine Überraschung gut ist.

(Laufzeit: 1h)


Originaltitel: © 1999 by David Foster Wallace, © 2002 Verlag Kiepenheuer & Witsch, (P) Südwestrundfunk 2004, lizenziert durch SWR Media Services GmbH
Musik von Antje Vowinckel
Hörbuch Download, Laufzeit: 1h 1min
ISBN: 978-3-8445-1027-0
Erschienen am  08. July 2012
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Kurze Interviews mit fiesen Männern

Von: Poldis Hörspielseite

18.11.2010

Erster Eindruck: Bekanntes Buch in Hörversion Männer sind fies. Weil sie als Einarmige mit der Mitleidstour Frauen ins Bett kriegen und dies auch noch genüsslich ausbreiten. Weil sie ihre Freundinnen verlassen und ein ziemlich geheucheltes Abschiedsgespräch führen, das klischeehafter nicht sein könnte. Weil sie ihre Psychologinnen kaum zu Wort kommen lassen. Aber Frauen sind auch fies... David Foster Wallace sorgt in letzter Zeit immer wieder für Aufsehen mit seinen Büchern, und wird ebenso harsch kritisiert wie in den Himmel gelobt. Sein Werk "Kurze Interviews mit fiesen Männern" wurde 2004 vom SWR als Hörversion umgesetzt und nun vom Hörverlag veröffentlicht. Dabei handelt es sich nicht um ein Hörspiel im klassischen Sinne, da die Gesprächspartner(innen) der Männer schlicht ausgeblendet und durch Geräusche ersetzt werden. Die Texte in unterschiedlicher Länge werden gekonnt vorgetragen, dennoch fällt der Zugang nicht immer leicht, etliche Fremdwörter hemmen das Verständnis, im Laufe der Zeit gewöhnt man sich aber an die Sprache des Stückes. Inhaltlich sind die fiesen Männer sehr kreativ geschrieben, wohl jeder wird den einen oder anderen Charakterzug an einem bekannten Menschen (oder sich selbst?) feststellen. Wallace' Beobachtungsgabe ist sehr genau, die Männer im Hörspiel aber auf die Spitze getrieben und damit recht Klischeebeladen. So recht in eine Kategorie will sich das Stück nicht einordnen lassen, das kann jeder für sich selbst vornehmen, wenn er sich auf dieses originelle Experiment einlässt. Klar, dass fast ausschließlich Männer zu hören sind, diese sind aber wunderbar ausgewählt und können die jeweiligen überspitzten Rollen gut darstellen. Milan Peschel, der mir vor dieser Produktion völlig unbekannt war, kann mit gekonnter Akzentuierung einzelner Worte einen sehr lebendigen Vortrag halten. Sehr gut gefallen hat mit auch Jörg Hartmann, seine im Gedächtnis bleibende Stimme und gelungene Betonung würde ich gern öfter hören. Wanja Mues ist ebenfalls als einer der interviewten Männer zu hören und kann mit ungehemmten Redefluss überzeugen. Weitere Sprecher und -innen sind Jacqueline Macaulay, Judith Engel und Max Hopp. Antje Vowinckel ist zuständig für Regie und den Klang und ist für die eher außergewöhnliche Vorlage ebenso ungewöhnliche Wege gegangen. Die Geräusche sind oft unharmonisch und unterbrechen die Reden von den Männern, sind aber abstrakt und haben nichts mit der Geschichte an sich zu tun. Die Musik ist dabei passenderweise ebenso experimentell und sträubt sich ein wenig, eine sanfte Untermalung zu bieten. Das Buchcover ist recht bekannt, natürlich wird es dann auch für die Hörausgabe verwendet. Ein Mann, schick in Krawatte und Anzug, allerdings mit einer Papiertüte über den Kopf gezogen, worauf dick der Titel prangt. Das kleine Booklet beinhaltet eine Folgenübersicht sowie Kurzinformationen zum Autor und zur Regisseurin. Fazit: Das Hörstück ist experimentell und somit vielleicht nicht jedermanns Geschmack. An schwarzem Humor und einer gewissen augenzwinkernden Wahrheit mangelt es aber keinesfalls.

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Vita

David Foster Wallace

David Foster Wallace wurde 1962 geboren und hat Philosophie studiert. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher, u. a. sein 'Opus magnum' Infinite Jest, dessen Übersetzung eines der größten Übersetzungsprojekte in der Verlagsgeschichte von Kiepenheuer & Witsch darstellte. Zuletzt unterrichtete Foster Wallace Creative Writing am Pomona College in Claremont, Kalifornien. David Foster Wallace starb am 12. September 2008 in seinem Haus in Kalifornien.

Zum Autor

Max Hopp, geboren 1972 in Berlin, stand bereits als Kind in "Ferienheim Bergkristall" vor der Kamera. Nach seiner Schauspielausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin folgten Theaterengagements in Bremen, Hamburg, Zürich, München, Basel und Berlin. Hopp wirkte auch bereits bei zahlreichen Film- und Fersehproduktionen mit. So übernahm er Rollen in den Theaterverfilmungen "Lulu" nach Frank Wedekind und "Peer Gynt" von Hendrik Ibsen. Durch seine Rolle in der ZDF-Serie "Doktor Martin" und seine regelmäßigen Auftritte in der Krimireihe "Bella Block" wurde Hopp einem breiten Publikum bekannt.

Milan Peschel machte zunächst eine Ausbildung als Theatertischler und arbeitete als Bühnentechniker, bevor er sich für den Schauspielberuf entschied. Seit 1997 ist er festes Ensemblemitglied an der Berliner Volksbühne. Im Zuge von Gastauftritten ist er aber auch an anderen deutschen und österreichischen Bühnen zu sehen, etwa am Thalia Theater in Hamburg oder bei den Salzburger Festspielen. Neben seiner Bühnenarbeit steht Milan Peschel immer wieder auch vor der Kamera. Für seine darstellerische Leistung wurde er 2006 für den Deutschen Filmpreis in Gold als Bester Hauptdarsteller nominiert. 2010 erhielt er den Deutsche Fernsehkrimipreis für den Tatort "Weil sie böse sind". Milan Peschel ist als Sprecher an einigen Hörspielproduktionen beteiligt, u.a. beim Hörspiel "Kurze Interviews mit fiesen Männern" von David Foster Wallace oder bei Kafka "Der Process".

Jörg Hartmann, 1969 in Hagen geboren, wuchs in Herdecke, in der Nähe von Dortmund, auf. 1990 begann er seine Ausbildung zum Schauspieler an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Bis 2007 war Hartmann fast ausschließlich als Theaterschauspieler tätig. Der Schauspieler wurde für die Rolle eines Stasi-Majors in der ARD-Serie „Weissensee“ mit dem Deutschen Fernsehpreis als bester Schauspieler ausgezeichnet. Im Dortmunder "Tatort" verkörpert er den Kriminalhauptkommissar Peter.

Jeanette Spassova, in Plovdiv in Bulgarien geboren, studierte an der Theaterschule in Sofia und lebt seit 1989 in Berlin. Seit 1993 gehört sie zum Ensemble der Berliner Volksbühne und spielte häufig in Inszenierungen Frank Castorfs. Gastauftritte führten sie zu den Wiener Festwochen, den Salzburger Festspielen und ans Theater Basel. Von 2001 bis 2003 war Jeanette Spassova auch an den Münchner Kammerspielen zu sehen. Ihre Stimme ist aus den Hörspielen "Kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch" von Marina Lewycka und aus Kafkas "Der Process" bekannt.

Jörg Harmann
Max Hopp
Milan Peschel

Marcus Ingendaay

Marcus Ingendaay, Jahrgang 1958, studierte Anglistik und Germanistik in Köln und Cambridge. Nach Stationen als Reporter und Werbetexter bringt er seit über dreißig Jahren englische und amerikanische Literatur ins Deutsche. Für seine Arbeit erhielt er den Rowohlt-Preis sowie den Helmut-M.-Braem-Übersetzerpreis.

Zum Übersetzer

Bernhard Robben

Bernhard Robben, geboren 1955, ist seit 1992 als Übersetzer tätig. Er übertrug und überträgt u.a. die Werke von Ian McEwan, John Burnside, John Williams und Salman Rushdie ins Deutsche. 2003 wurde er mit dem Straelener Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW ausgezeichnet, 2013 mit dem Ledig-Rowohlt-Preis für sein Lebenswerk geehrt. Er lebt in Brunne, Brandenburg.

Zum Übersetzer

Christa Schuenke

Christa Schuenke, geboren 1948 in Weimar, studierte Englisch und Französisch in Leipzig und absolvierte ein Philosophiestudium in Berlin. Sie ist seit 1978 als literarische Übersetzerin aus dem Englischen und Amerikanischen aktiv. Einen Namen machte sie sich vor allem mit Klassikerübertragungen, darunter William Shakespeare, John Donne, Herman Melville, John Keats oder Edgar Allan Poe. Dafür wurde sie u.a. mit dem Christoph-Martin-Wieland-Preis und dem Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW ausgezeichnet. Christa Schuenke lebt in Berlin.

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