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Lena Andersson

Der gewöhnliche Mensch

Roman – Übersetzt von Antje Rávik Strubel

(6)
Hardcover
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Was, wenn der Traum von einer gerechten Gesellschaft plötzlich vorbei ist? Was ist die richtige Art zu leben? Scharfsinnig und mit abgründigem Witz erzählt die preisgekrönte schwedische Bestsellerautorin Lena Andersson von den Träumen und Lebenslügen einer scheinbar ganz gewöhnlichen schwedischen Familie.

Ragnar Johansson ist Möbeltischler und Werkstattlehrer. Ein kantiger und sehr korrekter Mensch, der stolz darauf ist, als Handwerker einer der Bausteine des schwedischen »Volksheims« zu sein. Er glaubt an den Wohlfahrtsstaat und ist davon überzeugt, dass dieser die Menschheit aus dem finsteren Mittelalter in die Moderne geführt hat. Hatte Schweden nicht in den 1970er Jahren schon die meisten Kindertagesstätten, die geringsten Lohnunterschiede, den größten Filmregisseur, die vorderste Kinderbuchautorin, den besten Slalomläufer, Tennisspieler und die beste Popband? War dieses Leben nicht besser als das seiner Mutter Svea, die aus ärmlichen bäuerlichen Verhältnissen stammt? Lange Zeit versucht Ragnars Tochter Elsa, den hohen Idealen ihres Vaters gerecht zu werden. Doch irgendwann schert auch sie aus. Die Zeit, so scheint es Ragnar, ist plötzlich nicht mehr seine.

»Formal durch und durch überzeugend erzählt, in seiner distanzierten Art fasslich und von einer im besten Sinne trockenen Klarheit.«

Stefan Michalzik / Frankfurter Rundschau (10. March 2023)

DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Aus dem Schwedischen von Antje Rávik Strubel
Originaltitel: Sveas son
Originalverlag: Polaris
Hardcover mit Schutzumschlag, 288 Seiten, 12,5 x 20,0 cm
ISBN: 978-3-630-87609-2
Erschienen am  13. October 2022
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Der Verlauf des Lebens

Von: Ingeborg Rosen

13.03.2023

Ich gebe zu: für mich war Schweden auch lange Zeit das Land mit den “meisten Kindertagesstätten, die geringste Lohnunterschiede, den grössten Filmregisseur, die vorderste Kinderbuchautorin, den besten Slalomläufer, Tennisspieler und die beste Popband”. Umso mehr hat mir Lena Andersson in ihrem Roman auf fast schon schmerzhafte Weise vor Augen geführt, aus welch harten Grundlagen - Pflichtgefühl, Fleiss, Entbehrungen dieses Wohlgefühl, alles nur enstehen konnte. Geschickt verflicht die Autorin die privaten Ereignisse mit wichtigen politischen Ereignissen für Schweden (Ermordung Olaf Palmes) und die westliche Welt (Fall der Berliner Mauer). Und letztlich mündet die Vita des “gewöhnlichen Menschen” in ein Schicksal, das sicher nicht nur für Schweden gilt: das des Gefühls (oder tatsächlichen) der Bedeutungslosigkeit des nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben. Tragisch!

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Must Read

Von: Frank Menden

18.02.2023

„Freunde waren die Bestätigung, dass andere einen akzeptieren, dachte Ragnar, und Menschen hatten sich so zu verhalten, dass sie akzeptiert wurden. Sonst wurde Gesellschaft unmöglich und das Leben für den Einzelnen zu schwer.“ Schon mit „Widerrechtliche Inbesitznahme“ hat mich Lena Andersson 2015 begeistert Ihr neuer Roman „Der gewöhnliche Mensch“ @luchterhand_verlag , übersetzt von Antje Ravik Strubel, ist für mich ein literarisches Vergnügen, dass viel Stoff zum nachdenken bietet. Anhand des Protagonisten Ragnar Johansson, der die Werte der schwedischen Sozialdemokratie vollkommen verinnerlicht hat und lebt, seziert die Autorin die Prägung der Gesellschaft durch diese „Volksheim-Politik“. Warum Leistungsdenken, Gemeinwohl, Fleiß und Rationalität schon bei der nächsten Generation auf Ablehnung stoßen und warum der Glaube an Unverletzlichkeit durch Strebsamkeit und Unterordnung in sich zusammenfällt und das Gewöhnliche als unzeitgemäß gilt - dies schildert Lena Andersson mit scharfsinnigem Witz und pointieren Sätzen, die ich zuhauf unterstrichen haben. Über Svea, Ragnars Mutter, heißt es zum Beispiel an einer Stelle, dass sie „das Pech hatte, in einer Epoche jung gewesen zu sein, die das Alter verehrte, und alt zu sein in einer Epoche, die der Jugend huldigte.“ Der Roman, obwohl überwiegend in der Vergangenheit spielend, hält unserer Gesellschaft den Spiegel vor und zeigt sehr genau die fast unbemerkten Risse in unserem Leben auf und hinterlässt uns mit der Frage : „Was ist die richtige Art zu leben?“ Ich verneige mich vor Lena Andersson für diesen so klugen wie hintergründig witzigen Roman. Ein Lebens - und Lesehighlight.

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Vita

Lena Andersson, 1970 in Stockholm geboren, gilt als eine der wichtigsten Autorinnen Schwedens. Für den Roman »Widerrechtliche Inbesitznahme« wurde sie mit dem renommierten August-Literaturpreis ausgezeichnet. Ihre Bücher sind in Schweden allesamt Bestseller und wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Lena Andersson fuhr als Jugendliche jahrelang wettkampfmäßig Ski. Heute lebt sie als Journalistin und Autorin in Stockholm, wo sie sich einen Namen als streitbarste zeitgenössische Kritikerin des Landes gemacht hat.

Zur Autorin

Pressestimmen

»Lena Anderssons Roman »Der gewöhnliche Mensch« schreibt ein Stück Mentalitätsgeschichte.«

Aldo Keel / Neue Zürcher Zeitung (31. January 2023)

»Ein Lesevergnügen ersten Ranges.«

Stephan Opitz / Frankfurter Allgemeine Zeitung (21. December 2022)

»Ein Buch über uns alle als Geschöpfe der Zeit und ihrer Vorstellungen, über unsere Träume, die kleiner werden, bis sie zu uns passen.«

Bettina Steiner / Die Presse (12. November 2022)

»Sehr unterhaltsam porträtiert Andersson einen Menschen, den das Leben zu überholen scheint.«

Johanna Popp / Münchner Merkur (12. October 2022)

»Mit hintergründigem Humor und feiner Beobachtungsgabe zeichnet sie ein prägendes Stück schwedischer Geschichte.«

Sophie Weigand / Buchkultur (12. October 2022)

»Die als Chronistin ihres Landes hervorgetretene Bestseller-Autorin Lena Andersson beschreibt die Entwicklung des schwedischen Sozialstaats über drei Generationen.«

Rolf Fath / Badische Neueste Nachrichten (19. October 2022)

»Lena Andersson hat eine schwedische Milieustudie geschrieben. Die Dramen der Familie werden nüchtern und humorvoll erzählt.«

Stephanie von Hayek / Kulturaustausch (01. October 2022)

»Dieser Roman ist alles andere als gewöhnlich.«

Björn Eenboom / Galore (19. October 2022)

»Andersson gelingt eine nachdenkliche und einfühlsame Erzählung über die Moderne mit dem Wissen um alternative Ansätze der Postmoderne.«

Melanie Schippling / Bücher Magazin (16. November 2022)

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