Eine kalte Dusche am Tag erspart den Arztbesuch
In unserer heutigen Gesellschaft sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache. Aber das müsste nicht so sein. Im Körper verlaufen knapp 100 000 Kilometer Venen, Arterien und Kapillaren. Nach Jahrmillionen der Evolution verfügt das Gefäßsystem über eine Unzahl kleiner Muskeln, die je nach Temperatur die Gefäße unter der Haut zusammenziehen oder erweitern. Die Körperkerntemperatur muss unabhängig von den Außenbedingungen zwischen 36 °C und 37 °C liegen. Sinkt sie unter 35 °C, spricht man von Untertemperatur (Hypothermie), und die kann schlimmstenfalls irreversibel sein. Tödlich. So. Da hatten wir nun also dieses ausgesprochen fein verästelte System von Gefäßen, die sich erweitern und verengen, um uns zum einen vor Hitze und zum anderen vor Kälte zu schützen.
Warum weniger Kleidung mehr ist
Und was haben wir Menschen getan? Uns dick angezogen. Und nun lieben wir unsere Klamotten wie kaum etwas anderes, all die schicken Kleidchen und Anzüge und adretten Schals. Herrlich! Gucci, Versace, Vanderbilt, die ganzen Marken, an denen wir einen Narren gefressen haben. Dabei wird durch Bekleidung das empfindliche Gefäßsystem, das den ganzen Körper mit Blut versorgt, nur abgestumpft. Können dagegen die Elemente auf das Gefäßsystem einwirken, werden die Gefäße durch das abwechselnde Erweitern und Verengen trainiert. Haben wir jedoch stets viel an, sind also von oben bis unten mollig eingemummelt, reagiert der Körper irgendwann nicht mehr auf Kältereize. Und weißt du, wer den Preis dafür bezahlen muss? Unser Herz. Wenn die Blutgefäße nämlich nicht in Form sind und nur suboptimal arbeiten, ist das Herz gezwungen, intensiver zu pumpen und sowohl häufiger als auch stärker zu schlagen, um den Blutfluss aufrechtzuerhalten. Und das setzt das Herz chronisch vermehrtem Stress aus. In Verbindung mit ungesunder Ernährung und fehlender Bewegung ist das der Grund, warum Herz-Kreislauf-Erkrankungen heute die häufigste Todesursache sind. Wie wir diesem Nummer-eins-Killer das Handwerk legen können? Ganz einfach nach dem Motto:
Eine kalte Dusche am Tag erspart den Arztbesuch. Doch da es heutzutage im Gesundheitssystem statt um Heilung immer mehr um pharmazeutische Lösungen geht, hat diese Methode leider nur wenige Fürsprecher. Dabei liegen ihre Vorteile doch auf der Hand: Sie ist einfach, wirksam und nahezu kostenlos.
Um den gewünschten Muskeltonus zu erreichen, muss das Gefäßsystem stimuliert werden. Ein wirkliches Training braucht es dazu nicht, es muss nur aktiviert werden. Ist dies einmal der Fall und hat es sich innerhalb von vielleicht zehn Tagen verbessert, sind eine ganze Reihe kleiner Wunder im Körper die Folge. (…)
Was bei einer kalten Dusche im Körper passiert
Bei jeder kalten Dusche werden Millionen kleiner Muskeln in deinem Gefäßsystem aktiviert und trainiert. Ziehst du das zehn Tage am Stück durch, wirst du bemerken, dass sich deine Herzfrequenz erheblich senkt, und zwar um bis zu 15 oder sogar 30 Schläge pro Minute, und so bleibt es dann die nächsten 24 Stunden über. Für den Herzmuskel ist das eine enorme Entlastung. Du musst dir klarmachen, dass sich dein Pulsschlag bei Stress erhöht. Das signalisiert dem Körper, die Produktion von Adrenalin und Cortisol zu erhöhen. Dadurch werden eine Reihe biochemischer Prozesse in Gang gesetzt, die deine Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden- Achse (Stressachse) überbeanspruchen und Energie verbrauchen, wenn es schlecht um deine Gefäße bestellt ist. Dein Herz muss sich deshalb viel mehr anstrengen. Und obwohl du kaum noch Energie hast, scheucht dich auch noch der Chef herum, dein Partner stellt Ansprüche an dich, und die Kinder tun, was Kinder eben so tun. Dadurch erhöht sich das Stresslevel natürlich noch weiter. Staus auf der Straße und Verspätungen der öffentlichen Verkehrsmittel verbessern die Situation auch nicht gerade. Das alles summiert sich – mit dem Ergebnis, dass das Herz immer mehr pumpen muss, ohne zur Ruhe zu kommen und sich erholen zu können.
Fitness für unser Gefäßssystem
Diesem Stress kannst du effektiv entgegenwirken, wenn du dein Gefäßsystem trainierst – ich nenne es »Gefäßfitness«. Hast du dich erst einmal an die Kälteexposition gewöhnt, kannst du mit »Snowga«, Schnee-Yoga, anfangen. Mach deine Übungen draußen in der Kälte, barfuß und nur in leichter Sportbekleidung. Nach einer Viertelstunde spürst du die Kälte nicht mehr – ein Zeichen dafür, dass sich dein Gefäßsystem der Außentemperatur angepasst hat. Das ist eine angeborene Fähigkeit des menschlichen Körpers. Sie steht uns von Natur aus zur Verfügung. Sie war immer vorhanden, aber weil wir ständig auf Komfort aus sind, haben wir uns weit von dieser natürlichen, optimalen Verfassung unseres Gefäßsystems entfernt. Was man nur bedauern kann, denn schließlich ist es ja seine Aufgabe, unsere Zellen mit Blut und auf diesem Wege mit Sauerstoff und allen Nährstoffen und Vitaminen zu vorsorgen, die der Körper braucht, um top in Form zu sein.
Sobald du dein Gefäßsystem und seine Anpassungsfähigkeit neu stärkst, reduziert sich auch deine Herzfrequenz wieder, ein probates Gegenmittel gegen Stress. Und am Anfang von allem stehen kalte Duschen.
Sie machen den Weg frei für Flow, Energie und inneren Frieden. Und das ist keine Übertreibung. Sie eröffnen dir die Möglichkeit, die Macht des Geistes über den Körper kennenzulernen. Wenn du zehn Tage lang deine regelmäßigen warmen Duschen mit etwa einer Minute kaltem Wasser beendest, kannst du deinem Gefäßsystem befehlen, sich zu schließen, wenn du in die Kälte gehst.
Schon irre, wie dein Körper gesteuert werden kann, und du brauchst bei dieser Methode nur zehn Tage, um deinen optimalen Gefäßtonus wiederzuerlangen und zu beeinflussen. Wenn dein Gefäßsystem erwacht und die Spannkraft der Muskeln wieder stärker wird, baut es eine Verbindung auf zu deinem Gehirn, deinem Willen.