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Rezensionen zu
Der Pakt der Frauen

Julia Kröhn

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Die Kraft der Frauen in Gemeinschaft

Von: Klaudia K. aus Emden

16.04.2024

Im Roman "Der Pakt der Frauen" von Julia Kröhn beschreibt die Autorin ihre eigene Familienbiografie und erweitert diese über fiktive Elemente zu einem eindrucksvollen Zeitzeugnis. Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen. Die eine um das Jahr 1976, die andere in der Zeit des zweiten Weltkriegs Mitte der 1970er Jahre arbeitet Katharina Adler in Wien als junge Dozentin, löst jedoch bei ihren männlichen Kollegen kein Wohlwollen aus, denn sie provoziert durch das Tragen von Hosen im Hörsaal und ihren auffällig feminin gefärbten Lippen. Ihren Studenten möchte sie im Rahmen geschichtswissenschaftlicher Vorlesungen insbesondere die historische Rolle der Frau im Wandel der Zeiten nahe bringen. Im Speziellen widmet sie sich den von Frauen verfassten Kochbüchern. Als ihr zufällig ein Kochbuch ihrer Mutter in die Hand fällt, erkennt Katharina dass sie unbedingt ein Geheimnis lüften muss, das immer noch in ihrer Familie besteht. In der zweiten Zeitebene erfährt der Leser mehr über die Vergangenheit der Familie, als Jule und Carl in Hirschberg (Schlesien) wohnten. Carls beschäftigte sich beruflich mit Flugzeugen. Als Jule erfuhr, dass es in ihrer Nähe ein Lager mit Zwangsarbeiterinnen aus dem Ostblock gab und unter welch schlimmen Bedingungen diese leben mussten, meldete sie sich freiwillig dort als Köchin zum Dienst. Ihr gelang es das Vertrauen der Arbeiterinnen zu gewinnen und sammelte viele Lieblingsrezepte der Frauen. Auf diese Weise entstand ein Kochbuch, das von von einer mutigen Frau in Druck gegeben wird. Jule hat Immer wieder heimlich leckere Speisen für die geschundenen Zwangsarbeiterinnen in das Lager geschmuggelt. Sie wurden ihr immer vertrauter - bis schließlich die Russen einmarschierten. Das Kochbuch wird schließlich viele Jahrzehnte später von Katharina Adler als junge Dozentin gefunden. Nach so langer Zeit wagte es schließlich Jule ihrer Tochter Katharina die ganze Geschichte ihrer dramatischen Erlebnisse zu erzählen und unternimmt mit ihr eine kurze Reise nach Polen zum Ort der damaligen Geschehnisse... Julia Kröhn schuf starke Charaktere, welche ihre Rolle im dramatischen Geschehen bestens spielen. Jule und Katharina sind aufrechte, ehrliche Persönlichkeiten, die dem Leser schnell ans Herz wachsen. Mut und Entschlossenheit, wie sie von den Romanfiguren präsentiert werden, ermöglicht es Frauen ihre Rolle in der Gesellschaft zu behaupten.

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Gemeinsam sind wir stark

Von: Azyria Sun

12.04.2024

Worum geht’s? Wien 1976: Katharina Adler arbeitet an der Uni. Ihr Ziel: Eine eigene Professur. Doch da stellen sich viele ihrer männlichen Kollegen dagegen. In ihrer Übung widmet sie sich der Geschichte der Frauen anhand von Kochbüchern. Und hier entdeckt sie eine Rezeptsammlung, deren Autorin keine Unbekannte für sie ist. Meine Meinung: In ihrem historischen Roman „Der Pakt der Frauen“ erzählt Julia Kröhn die Geschichte ihrer eigenen Familie in zwei Erzählsträngen: Einmal im Wien der 1970er Jahre und einmal in Hirschberg in den 1940er Jahren. Dabei hat ihr Schreibstil eine Leichtigkeit und doch zugleich eine Tiefe, dass es einfach eine Freude ist, zu lesen. Man merkt, dass sie über eigene Erlebnisse und Ereignisse berichtet, die ihr selbst nahegehen. In den 1970er Jahren begleiten wir Katharina, die an der Wiener Universität eine Professur anstrebt. Dabei erfahren wir, welchem Gegenwind die Frauen in der damaligen Zeit ausgesetzt waren. Nicht nur Frauen wie Katharina, sondern bereits Frauen, deren Ziel es nicht ist, Mutter und Hausfrau zu werden. Und in den 1940er Jahren sind wir an der Seite von Jule, die im ehemaligen Hirschberg lebt und miterleben muss, wie mit Zwangsarbeiterinnen umgegangen wird. Was mir gut gefällt ist die Stärke, die beiden Frauen innewohnt. Man erkennt klar Mutter und Tochter. Und mir gefällt auch gut, wie die Autorin die Geschichte aufgebaut hat. Beide Erzählstränge nähern sich immer mehr aneinander an und gleichzeitig kommen sich auch Mutter und Tochter immer näher. Dazu die geschichtlichen Fakten, die hier auch einmal eine andere Sicht zeigen. Ich habe noch kaum so viel und direkt über die Zwangsarbeiterinnen in den Fabriken gelesen, wie hier. Und über die 1970er Jahre sowieso kaum etwas. Dabei merkt man auch, dass es die Familiengeschichte der Autorin selbst ist. So lebendig und mitreißend führt sie uns durch die unterschiedlichen Jahrzehnte. Und so nahegehend und emotional sind ihre Worte. Spannend war auch die Reise von Jule und Katharina nach Polen über die Grenzen, die damals ja noch nicht offen waren. Das war für mich auch ein bisschen ein Flashback in meine Jugend und hat mich an vieles wieder erinnert. Ein wirklich wundervoller und intensiver Roman, der zeigt wie man gemeinsam stark ist. In dem die Autorin beweist, dass Zusammenhalt vieles leichter macht. Ein Roman über starke Frauen in der Geschichte, der von Anfang bis Ende auch trotz der erschreckenden Szenen nur toll zu lesen war. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir! Fazit: Julia Kröhn erzählt in „Der Pakt der Frauen“ ihre eigene Familiengeschichte. Und das merkt man. An ihrem Schreibstil und an den Emotionen, die aus ihren Worten hervorkommen. Ob wir Jule in den 1940er Jahren in Hirschberg begleiten, Katharina in den 1970er Jahren in Wien oder auch beide Frauen gemeinsam auf ihrer Reise nach Polen – es ist lebendig und fesselnd. Die Szenen mit den Zwangsarbeiterinnen sind wirklich erschreckend, und umso schöner ist es, den Zusammenhalt zu erfahren, der jede einzelne stärker macht. Und zu sehen, wie Mutter und Tochter sich näherkommen. Dazu noch die geschichtlichen Einblicke in Frauen an der Uni in den 1970er Jahren – einfach ein geniales Buch, das mir viel Freude beim Lesen bereitet hat und in dem ich viele Dinge erfahren habe, die mir nicht oder nur am Rande bewusst waren. 5 Sterne von mir – eine Rezeptsammlung z.B. am Ende wäre noch toll gewesen!

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Die junge Katharina Adler, ist Ende der Siebziger, eine der wenigen Frauen an der Wiener Fakultät. Sie wurde gerade zur Universitätsassistentin ernannt und hat sich der Geschichtsforschung verschrieben. Die männlichen Studenten, angeführt durch Professor Pokorny, führen Katharina vor, so gut sie können. Am liebsten hätte sie sich an die graue Wamd gelehnt. Sie unterließ es nur, weil Professor Pokorny auf sie zugerauscht kam, den Kopf hoheitsvoll gereckt, als führe er eine weihrauchumnebelte Prozession an, obwohl weit und breit keiner der Speichellecker, die sonst den unsichtbaren Talar, wie die Schleppe eines Hochzeitskleides trugen, zu sehen war. S. 62 Katharins Mutter Jule lernte 1932, mit acht Jahren backen und lesen an einem Tag. Ihre Mutter Lia Gartner fackelte nicht lang. Ganz unsentimental drehte sie den Hasen das Genick um, wenn sie dick und rund waren. Nach zwei Töchtern half Lia sich mit der Stricknadel aus, wenn ihre Periode ausblieb. Jule arbeitete mit vierzehn als Haushaltshilfe bei der Familie Birnbaum. Deren Küche war ganz anders, als das, was Jule bisher gelernt hatte. Fleisch- und Milchprodukte mussten getrennt gelagert und durften nicht zusammen gekocht, geschweige denn miteinander gegessen werden. Als Hitler in Österreich einmarschierte, machte sich die Familie Birnbaum auf den Weg nach Amerika. Erst hatten sie Galizien verloren und nun das. Fazit: Was für eine gut gemachte Geschichte. Zu Anfang wird sehr humorvoll geschildert, wie sich Katharina wortgewandt und treffsicher duch ihr Universitätsleben schlägt. Dann folgen im Wechsel immer wieder Kapitel über das Leben Katharinas schweigsamer Mutter Jule und deren Kriegserfahrungen. Wie sie in deutschen Arbeitslagern Frauen aus Tschechien, Polen, Russland, Ungarn und der Ukraine begegnete. Wie diese Frauen zuerst im Krieg bezwungen und dann zur Kriegsarbeit gezwungen wurden, immer eine Handbreit davor getötet zu weden, an Hunger, Kälte oder Verrat zu sterben. Obwohl die Autorin von schrecklichen Umständen erzählt, bleibt der Ton hoffnungsvoll. Die Geschichte fließt an den landestypischen Speisen, all dieser Frauen entlang, von Pierogi und Pelmeni über Baumstriezel und anderes, die von Jule in einem Buch verewigt werden. Es geht um den Zusammenhalt von Frauen in harten Zeiten, wie Nazideutschland 12.000.000 Menschen in die Kriegswirtschaft gezwungen und Frauen interniert und ausgebeutet hat. Und es geht um Feminismus. Ein wunderbar leicht zu lesendes Buch, mit vielen geschichtlichen Hintergründen, das nebenbei, mit deftigen Speisen Appetit macht.

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Historikerin Katharina fällt im Rahmen der Recherche für eine Lehrveranstaltung über Frauengeschichte, ihrem Forschungsgebiet, ein altes Kochbuch in die Hand. Es wurde 1947 in Polen im Ort Hirschberg, das liegt in Niederschlesien im Riesengebirge, auf Deutsch gedruckt mit scheinbar polnischen Rezepten. Das ist merkwürdig, denn 1947 gehörte die Gegend zu Polen und alles Deutsche war dort nach dem Krieg verpönt. Schnell sieht sie, dass die Verfasserin ihre Mutter Jule ist. Katharina wurde vor Kriegsende in Hirschberg geboren, hat daran aber keine Erinnerung mehr. Schon lange lebt sie in Wien. Ihr Vater Carl ist in den letzten Kriegstagen in Berlin verschollen. 1950 wurde er für tot erklärt. Ihr Stiefvater Gottfried ist einer von Carls Brüdern, also eigentlich ihr Onkel. Viel mehr weiß sie in der Hinsicht nicht über ihre Familie. Während Katharina an der Universität damit beschäftigt ist, eine begehrte Assistenzprofessur zu bekommen, was damals als Frau besonders schwierig war, versucht sie zeitgleich herauszufinden, was es mit dem Kochbuch und dem damaligen Leben ihrer Mutter in Hirschberg auf sich hat. “Dieses Kochbuch steht für eine großartige Botschaft: Wenn man zusammenhält, kann man mehr erreichen als allein.” Julia Kröhn, Der Pakt der Frauen, Heyne, Seite 315f im E-Book Als Katharina ihre Mutter mit dem Kochbuch konfrontiert, wird sofort klar, dass sie damit in emotionalen Tiefen ihrer Mutter rührt, die diese nie wieder geöffnet wissen wollte. Nach kurzem hin und her und einer überstürzten gemeinsamen Fahrt ins heutige Polen machen sich die beiden auf den Weg, sich zaghaft Jules Geheimnis zu nähern. Dafür braucht Katharina viel Geduld, um Jule Raum und Rahmen zu geben, um sich öffnen zu können. Das Kochbuch könne ein Wörterbuch sein für eine Sprache, die nicht mühsam zu lernen sei, sondern von denen beherrscht werden würde, die das Leben ehrten (vgl. Julia Kröhn, Der Pakt der Frauen, Heyne, Seite 293 im E-Book). Welche Sprachen wurden in dem Kochbuch vereint? Was hat es mit der Herkunft der Rezepte auf sich? Welche Geschichten von Frauen stehen hinter den einzelnen Gerichten? Was hat das alles mit der geografischen Lage von Hirschberg und den damals dort in Lagern arbeitenden sogenannten Ostarbeiterinnen zu tun? Interessant ist, dass die Autorin in dem Roman Teile ihrer eigenen Familiengeschichte verarbeitet. Welche Teile Realität und Fiktion sind, wird teilweise im Nachwort erläutert. Das Buch hat mir sehr gefallen, weil es Sachlichkeit und Emotionen verbindet und die Autorin immer wieder aufzeigt, wie wichtig Zusammenhalt ist und wie schwer Erlebnisse zu vergessen sind. Das ist nicht nur einfach ein Roman, sondern ein Stück Zeitgeschichte.

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Hinweise: – Das Buch habe ich freundlicherweise vom Heyne Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank dafür. – Ich habe keinerlei finanzielle Gegenleistungen erhalten, die Rezension spiegelt meinen persönlichen Lese-Eindruck wieder. _ _ _ „»Wir Frauen müssen doch zusammenhalten.«“ [Seite 315] In diesem aufwühlenden Roman „Der Pakt der Frauen“ verarbeitet Julia Kröhn Teile ihrer eigenen Familienbiografie, mischt dieser aber auch Fiktion bei. Dadurch, dass sich die Handlung auf zwei Zeitebenen aufteilt, baut sich ein immenser Sog auf, der mich mit in diese Geschichte hineingerissen hat und nicht mehr losgelassen hat, bis die letzte Seite gelesen war. Der erste Erzählstrang spielt in Wien in den 1970er Jahren, hier kämpft die selbstbewusste Historikerin Katharina in der von Männern dominierten Universität. Sie möchte die Geschichtswissenschaft revolutionieren, indem sie sich Büchern widmet, die von Frauen geschrieben wurden – speziell Kochbücher. Als sie dann auf ein Kochbuch trifft, welches ihre Mutter Jule verfasst hat, öffnet sie die Tür zu ihrer eigenen Familiengeschichte – und trifft auf eine Mauer des Schweigens. Der zweite Erzählstrang spielt größtenteils 1944/1945. Hier lernen wir die junge Jule kennen, welche mit ihrem Mann nach Hirschberg (Schlesien) zieht. Jule sieht menschliche Abgründe und kann eines nicht: Wegsehen. Gekonnt werden diese beiden Erzählstränge verwoben und somit Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbunden. Julia Kröhn gehört schon seit vielen Jahren zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen. Sie schreibt unter verschiedenen Namen, doch jeder ihrer Romane überzeugt mich durch die Tiefe und die Stärke vielfältigen Figuren und den historischen Hintergründen, welche akribisch recherchiert sind und mich emotional immer sehr mitnehmen. Außerdem kann mich Julia Kröhns bildhafter, detaillierter und klarer Sprachstil immer wieder begeistern. „Sie hatte erwartet, dass die Beschäftigung mit ihrer Familiengeschichte vielleicht Unbehagen erzeugen würde, Verwirrung, Befremden, Überraschung. Aber nicht diesen Schmerz.“ [Seite 157] Ein Roman, welchen ich mit klopfenden Herzen und einer Gänsehaut am gesamten Körper beendet habe. Fazit: „Der Pakt der Frauen“ von Julia Kröhn ist ein Buch, welches ich mit Sicherheit so schnell nicht wieder vergessen werde. Berührend, aufwühlend, emotional, sehr lehrreich und definitiv ein Highlight im Lesejahr 2024. Ganz große Leseempfehlung!

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Klappentext: Wien 1976. Die junge Dozentin Katharina Adler sorgt bei den männlichen Kollegen regelmäßig für Schnappatmung. Selbstbewusst trägt sie knalligen Lippenstift und verbotenerweise im Hörsaal Hosen. Außerdem hat sie sich kein geringeres Ziel gesetzt, als die Geschichtswissenschaft zu revolutionieren. Dafür widmet sie sich Büchern, die von Frauen geschrieben wurden, speziell Kochbüchern. Als ihr dabei eine Rezeptsammlung aus der Feder ihrer Mutter Jule unterkommt, erkennt Katharina, dass sie erst die Geheimnisse ihrer eigenen Familie aufdecken muss, bevor sie die Welt verändern kann. Gemeinsam reisen sie und Jule nach Schlesien, an Katharinas Geburtsort. Dort lernt sie, dass es nichts Stärkeres gibt als Frauen, die zusammenhalten. „Der Pakt der Frauen“ ist der neue Roman von Julia Kröhn für den sie zum Teil ihre eigene Familienbiografie verarbeitet hat. Julia Kröhn konnte mich schon mit einigen Romanen begeistern, auf das neue Buch war ich sehr gespannt. Die Geschichte beginn im Jahr 1976. Katharina Adler arbeitet als Dozentin an der Universität in Wien. Sie ist die einzige weibliche Dozentin und muss sich in der Männerwelt behaupten. Sie wird von den Männern streng beäugt und die nehmen Anstoß daran, dass Katharina im Hörsaal Hosen trägt. Ich habe mich sehr gewundert, dass 1976 noch immer Hosen im Hörsaal verboten waren. Katharina beschließt sich einem ungewöhnlichen Forschungsprojekt, nämlich den Kochbüchern zu widmen. Bei ihrer Arbeit fällt ihr ein Kochbuch in die Hände das ihre Mutter Jule geschrieben hat. Jule Adler und ihr Mann Carl haben einige Zeit in Niederschlesien gelebt. Carl hat dort mitgeholfen Flugzeuge zu bauen. In dieser Zeit ist Jules Kochbuch entstanden und wohl nach dem Krieg, als Jule schon aus Schlesien geflohen war gedruckt worden. Jule und Katharina reisen zusammen nach Schlesien um die Familiengeschichte zu erforschen. Mit „Der Pakt der Frauen“ hat Julia Kröhn mich natürlich wieder begeistert. Die Autorin erzählt eine emotionale Geschichte. Es ist zum Teil die Geschichte ihrer Großmutter und ihrer Mutter. Die Geschichte hat zwei Zeitebenen. Die Leser*innen begleiten Katharina und Jule nach Schlesien wo Katharina geboren wurde. Sie versuchen die Vergangenheit aufzuarbeiten. Die zweite Zeitebene ist dann eben die Vergangenheit. Hier erleben die Leser*innen hautnah mit, wie schwer das Leben im Krieg in Schlesien war. Carl und Jule lebten zwar in dem kleinen und idyllischen Ort Hirschberg aber auch hier bekamen die Menschen die Kriegsauswirkungen zu spüren. Auch Jule ist eine sehr mutige junge Frau gewesen. Sie hörte von Lagern in denen Zwangsarbeiterinnen unter grausamen Bedingungen lebten und arbeiteten. Jule verschaffte sich heimlich Zugang zu dem Lager und konnte das Vertrauen der Zwangsarbeiterinnen gewinnen. Hier hat sie viele der Rezepte die sie in dem Kochbuch niedergeschrieben hat erfahren. Immer wieder kam Jule in das Leger und versuchte den Zwangsreiterinnen etwas Gutes zu tun. Als der Russe im Anmarsch waren musste Jule mit ihrer Tochter aus Schlesien fliehen. Julia Kröhn hat für ihre Geschichte bemerkenswerte Charaktere erschaffen. Besonders Jule und Katharina die lebende Vorbilder haben sind mir schnell ans Herz gewachsen. Beides starke und mutige Frauen. Ich muss zugeben um Jule habe ich manchmal gezittert, auch wenn ich ja aus dem Teil der Gegenwart wusste, dass es ihr heute gut geht. Die Zeit der Handlung spiegelt die Autorin sehr realistisch wider. Die vielen Gespräche zwischen Mutter und Tochter habe ich mit großem Interesse gelesen. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich. Schon nach wenigen Seiten bin ich ganz tief in die Geschichte eingetaucht. Julia Kröhn hat für diese Geschichte Realität und Fiktion so fein verwebt, dass man es nicht zu trenne vermag. „Der Pakt der Frauen“ ist eine sehr bewegende Geschichte die ich mit großer Freude gelesen habe.

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Meine Meinung zur Autorin und Buch Julia Kröhn ist mit ihrem neusten Buch ein großartiges Werk gelungen. In der sie ihre eigene Familienbiografie verarbeitet , es geht um ihre Großmutter und deren Leben und ihrer Abenteuerlichen Flucht und ihrer Neugeborenen Tochter, aus Schlesien wohin man ihren Mann aus Wien hinversetzt hatte um Flugzeuge zu bauen. Dichtung und Wahrheit hat sie geschickt verknüpft, so das man es überhaupt nicht merkt. Sie hat alles wie immer Akribisch recherchiert, auch aus berichten von Zeitzeugen, das Thema Zwangsarbeiterinnen in Niederschlesien, dem Leben dort in den Lagern. Alles hat sie so kraftvoll und Bildlich erzählt, das ich ein Teil der Geschichte Wurde. Danke, das du uns alle die dieses Buch lesen, an deiner Familiengeschichte teilhaben lässt. Wir schreiben 1976 , Katherina Adler arbeitet am wissenschaftlichen Institut an der Universität in Wien, als einzige weibliche Dozentin. Kein leichter Job unter all diesen Männern, man beäugt sie kritisch und nimmt sie nicht so richtig voll, mir war das nicht so ganz bewusst damals, ich war da 24 Jahre. Ich habe sie für ihren Mut und Mumm bestaunt , den Männern zu beweisen das wir Frauen schon immer ein ganz wichtiger Teil der Geschichte waren. Daher beschließt sie sich einem ungewöhnlichen Forschungsprojekt über Kochbücher. Ganz zufällig stößt sie dabei auf das Kochbuch ihrer Mutter, das sie noch in Niederschlesien in Hirschberg geschrieben haben muss, und das direkt nach dem Krieg dort noch von einem deutschen Verlag dort gedruckt wurde. Das ganze macht sie stutzig, der Krieg war verloren, die Deutschen geflohen. Sie beschließt sich in ihrer Familiengeschichte zu forschen, auch ist ihr nicht bekannt das ihre Mutter ein Kochbuch geschrieben hätte. Jetzt wird es sehr spannend und emotional, je tiefer wir mit Katharina in die Vergangenheit ihrer Eltern eintauchen. Jule Adler und ihr Mann Carl ziehen nach der Heirat 1943 nach Hirschberg in Niederschlesien. Carl arbeitet dort in der Flugzeugfabrik, er hat schon immer davon geträumt Flugzeuge zu bauen. Die Idylle in dem verträumten Hirschberg trügt mit der Zeit, die anderen Bewohner in diesem Haus fand ich sehr verbohrt besonders Frau Zander , eine ganz gradliniger Hitler Fan, die andere Bewohnerin ist offener. Mit der Zeit erfährt Jule von den Lagern in die man Zwangsarbeiterinnen verschleppt hat, Ostarbeiterinnen nennt man sie. Irgendwie gelingt es Jule sich Zutritt zu verschaffen, ich hatte echt Angst um sie, sie gibt sich als Lagerköchin aus. Durch sie erfahren wir von den Menschenunwürdigen Bedingungen dort, mir ging es sehr unter die Haut. Man behandelte sie wie Vieh, harte Arbeit, kaum zu essen, die hygienischen Zustände und die Baracken Menschenunwürdig. Es hat Jule viel Arbeit , Geduld und Mühe gekostet sehr langsam das Vertrauen dieser Frauen zu gewinnen. Durch sie erfährt sie von all diesen wunderschönen Rezepten die sie ihr anvertrauen und die sie alle Aufschreibt. Hier erleben wir einen wirklichen Zusammenhalt von Frauen, ob Polin, Ungarin , oder andere Osteuropäische Länder, der Zusammenhalt war unglaublich stark. Jule hat viel gutes getan für die Frauen und viel riskiert. Bis Jule nach Wien fliehen muss, Deutschland hat den Krieg verloren und die Russen kommen. Das erfahren wir durch viele Gespräche zwischen Mutter und Tochter, auch über die Flucht, und ihren verstorbenen Vater. Eigentlich haben wir die Entdeckung auch ihrem liebevollen Stiefvater Gottfried zu verdanken. Umso bewundernswerter das Jule mit ihrer Tochter nach Schlesien reist , in den Geburtsort von Katharina, dort lernt sie auch Zytha kennen, die Jule für Tod hielt und das schlimme Geheimnis an dem nicht Jule schuld ist sondern Zytha . Mehr gebe ich euch nicht preis, lest das Buch und taucht tief ein.

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