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Rezensionen zu
Zen und die Kunst, mit schwierigen Menschen umzugehen - Familie, Nachbar*Innen, Kolleg*Innen u.a.

Mark Westmoquette

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Häufig ist es bei Büchern so, dass der Schein trügt und es mehr Schein als Sein ist. Besonders beliebt sind hier die Aufkleber „Spiegel Bestseller“ oder „Spiegel Bestseller-Autor“. Da schüttelt es mich richtiggehend. Gruselig. Es geht aber auch andersherum. Mehr Sein als Schein. Oder anders ausgedrückt, das Cover bzw. die Gesamtgestaltung ist nicht gerade gelungen, während der Inhalt überzeugt. Auch bei „Zen und die Kunst, mit schwierigen Menschen umzugehen“ von Mark Westmoquette hat irgendjemand beim Design so richtig danebengegriffen. Mich spricht dieser zornige Comic-Mönch so gar nicht an und konterkariert auch das so seriöse und wichtige Thema des Buches. Denn inhaltlich ist es eine kleine Perle, die sich von vielen anderen Zen-Büchern abhebt. Wenn du die Welt nicht ändern kannst, ändere dich Dabei teilt sich das Buch im Wesentlichen in zwei Teile, wobei gerade der erste herausragend ist. Westmoquette verbindet hier die Weisheiten und Praktiken des Zen mit Erkenntnissen und Theorien aus der Psychologie. Das ist sicherlich seit langem kein Alleinstellungsmerkmal mehr, aber es ist immer wieder erfrischend und erhellend zu lesen. Zumal der Autor auch gleich den Kritiker*innen den Wind aus den Segeln nimmt, wenn er gleich im ersten Kapitel klarstellt, dass es nicht darum geht, anstrengenden Menschen künftig aus dem Weg zu gehen, alles wegzulächeln oder noch schlimmer einfach zu ertragen. Vielmehr geht es darum sich selbst kennenzulernen und aus den Begegnungen mit „nervigen Menschen“ zu lernen und daran zu wachsen. Denn im Wesentlichen sind es unsere Gedanken und Gefühle, die unsere Welt formen. Sehr schön illustriert das Westmoquette mit der Geschichte von den beiden Mönchen auf einer Reise. An einem wilden Fluss treffen die Mönche auf eine junge Frau. Der ältere Mönch nimmt die junge Frau auf die Schulter und hilft ihr damit durch den Fluss. Der jüngere Mönch ist verärgert, aber schweigt. Nach einer ganzen Weile merkt der ältere Mönch, dass etwas nicht stimmt und fragt den Jüngeren, ob alles in Ordnung sei. „Der junge Mönch antwortete: ‚Als Mönchen ist es uns verboten, Frauen zu berühren. Wie konntest du diese Frau nur auf deine Schultern nehmen?‘ Der ältere Mönch sah ihn an und erwiderte: ‚Mein Bruder, ich habe sie schon vor langer Zeit dort am Ufer zurückgelassen, du aber trägst sie noch immer!‘“ Mit Bruce Lee könnte man auch sagen „Empty your Mind“. Es geht darum sich selbst aus dem Teufelskreis der Gedanken zu befreien, dem Affengeist entgegenzuwirken. Viele Menschen steigern sich regelrecht in aggressive, abwertende und destruktive Gedanken hinein. Dabei hilft das niemandem. Es löst die Probleme nicht, es ändert die Situation oder Beziehungen nicht (jedenfalls nicht zum Guten) und man schadet nur sich selbst. Hier setzt Westmoquette an und zeigt auf, wie uns „lästige Menschen als Lehrmeister“ dienen können. Anstatt wie das HB-Männchen abzugehen, kann man die Situation nutzen, um etwas über sich und seine Gefühle zu lernen und dies progressiv zu nutzen. Leider ist der erste theoretische Teil sehr viel kleiner als der zweite „empirische“ Teil. Dieser weitaus größere Abschnitt dient vor allem der Erläuterung und Beispielen für den ersten Abschnitt. Das mag für viele hilfreich sein, die gerne am Beispiel lernen oder die das Transponieren auf konkrete Beziehungen nicht so ohne weiteres nachvollziehen können. Anhand der zahlreichen Beziehungstypen und realen Beispiele, soll der erste Teil verständlicher werden. Ob es sich um Mitreisende handelt, Kolleg*innen, Freund*innen, Familienangehörige oder Partner*innen, überall begegnen wir „schwierigen“ Menschen. Natürlich muss man manchmal eine toxische Beziehung beenden, aber häufig sind wir uns selbst der hochproblematische Buddha. Bücher zu Zen und Buddhismus gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Die besondere Sichtweise und die spezielle Problematik auf die Westmoquette sich konzentriert sind aber ein Gewinn und lohnen sich nicht nur für Zen-„Beginner*innen“: „für mehr Gleichmut, Freundlichkeit und Selbsterkenntnis“.

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