Was passiert:
Der Kongo führt Hochwasser und vor dem Hochwasser flüchten sich Ameisen in ein humanitäres Camp. Ameisen aller Arten scheinen sich zusammen getan zu haben und sie flüchten nicht nur vor den Fluten, sondern greifen auch die Menschen an.
Jeder der von den Insekten gebissen wurde entwickelt eine seltsame Krankheit, die sich erst wie ein fiebriger Infekt anfühlt und dann zu Apathie führt.
Doch nicht nur die Ameisen legen ein atypisches Verhalten an den Tag, auch Paviane schließen sich zu Horden zusammen und greifen medizinisches Personal und Geflüchtete an.
Gleichzeitig wird Commander Grayson Pierce um Hilfe gebeten. Im Kongo ist eine unbekannte Seuche ausgebrochen und die Sigma Force soll vor Ort Informationen sammeln und den Ursprung der Seuche finden.
Im Kongo angekommen teilt sich die Gruppe, Grayson Pierce und Kowalski machen sich auf dem Weg in den Dschungel um Hinweisen der indigenen Bevölkerung zu folgen und Tucker sucht mit Monk zusammen zwei Ärzte, die die erste Angriffswelle der Tiere erlebten und überlebten.
Tucker und Monk kommen allerdings zu spät, die Mediziner wurden von dem Multimilliardär Nolan De Coster entführt, der die Seuche für seine eigenen Zwecke nutzen will ...
Fazit:
Ich liebe die Romane von James Rollins und ganz besonders die Reihe um die geheimnisvolle Sigma Force.
"Königreich der Knochen" hat mir wieder alles geboten, was ich in James Rollins Romanen suche.
Es geht um ein neuartiges Virus, das Menschen und Tiere befällt. Wer jetzt aber denkt, dass hier die Coronapandemie lauwarm aufgewärmt wurde irrt.
James Rollins schreibt in seinem Vorwort das täglich Milliarden von Viren und Virenpartikel förmlich vom Himmel regnen und der Mensch kennt nur einen winzig kleinen Teil davon. Die weitaus größere Anzahl der Viren ist weder entdeckt oder identifiziert. Man weiß aber das sie da sind.
Es gibt Wissenschaftler, die behaupten menschliches Leben wäre ohne Viren nicht möglich, andere Wissenschaftler sagen das menschliche Genom besteht zu 40-80% aus DNA von Viren. Trotzdem hat der Mensch noch immer nicht ganz begriffen wie Viren funktionieren und zu welcher Lebensform sie gezählt werden können.
Genau diese Aspekte bespricht James Rollins in diesem Roman, aber wie immer ohne erhobenen Zeigefinger und langweiligen Vorträgen sondern verpackt in eine richtig spannende Abenteuergeschichte.
Besonders zum Nachdenken angeregt hat mich die Tatsache das wir nie wissen was ein Virus über ein Akutstadium einer Krankheit hinaus anrichten kann.
In "Königreich der Knochen" wirken die Stacheln der Viruscorona wie Prionen und versetzen den Erkrankten in einen apathischen Zustand, so dass sie irgendwann sogar vergessen zu atmen. Bei Tieren hingegen scheint das Virus wie ein Verstärker aggressiven Verhaltens zu wirken. Nicht nur das Verhalten wird verstärkt, sondern auch besonders kämpferische Attribute wie Fangzähne oder Gifte werden verstärkt.
Natürlich weiß ich, dass Viren auch über eine akute Erkrankung hinaus "wirken", Epstein-Barr wird mit Demenz in Verbindung gebracht und das HPV Krebs auslösen kann, ist mir auch bekannt.
Trotzdem hat mich die Vorstellung einer allmählichen Veränderung der Natur durch ein Virus sehr erschreckt.
Wer mehr über Viren erfahren möchte ohne ein medizinisches Buch zu lesen wird hier mit einer Vielzahl an Informationen versorgt, mich auf jeden Fall haben die 571 Seiten, gefüllt mit naturwissenschaftlichen Fakten und reichlich Action bestens unterhalten.
