(Enthält eventuelle Spoiler und nicht allzu viele nette Worte)
Das Buch ist wie eine warme Dusche. Bloß an einem warmen Sommertag an dem man eh schon schwitzt.
Das ganze Buch wirkt wie eine Slice of Life Story einer FBI Agentin anstelle eines rätselhaften Krimis. Protagonistin Nell ist so stark wie man als fiktive Person eben nur sein kann: Explosion gerade so überlebt? Sie will und kann weiter Autofahren.
Nell bekommt aber Charaktertiefe und eine Story und wird nicht einfach nur oberflächlich abgehandelt.
Die Twists sind alles, nur keine Twists. Alles vielmehr Cozy Crime. Hunderte Irreführungen braucht's vielleicht auch nicht. Man wird stattdessen an die Hand genommen und Step by Step durch die Story geführt, aber irgendwann WILL man sich von dieser Hand losreißen und nicht nur den Weg zu dem Ziel lesen, das man von Beginn an ohnehin erahnt. Wenn man allerdings noch nicht allzu viel Leseerfahrung im Genre Krimis/Thriller hat, dann könnte die Geschichte für einen durchaus unterhaltsamer und definitv einen Blick ins Buch wert sein, denn die Kernhandlung ist alles andere als schlecht. Mit ein bisschen Erfahrung aber kann man eben doch ziemlich viel vorhersehen - trotzdem nicht alles. Zumindest mir erging es so.
Ich denke, das ständige Hoffen auf etwas Ungeahntes hat mir auch ziemlich viel Spaß am Lesen genommen, denn wenn man sich darauf einlässt einfach nur die Story zu verfolgen, ist es, wie schon erwähnt, definitiv kein schlechtes Buch, das man nicht lesen kann. Der Schreibstil ist wirklich gut und besonders gefallen hat mir, dass alles aus der Ich-Perspektive erzählt wurde und lediglich aus einer Sicht.
Nicht schlecht, aber nie besser als okay. Ich war trotz negativer Worte dankbar an der Welt und Fantasie eines anderen Menschen teilhaben zu dürfen. Manchmal braucht es keine 400 Seiten Begeisterung, um eine Geschichte hinterher nicht wieder zu vergessen.
2/5⭐, weil warme Duschen eben auch an heißen Tagen doch nicht durchweg schlecht sind.
