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Rezension zu
Der Zug der Waisen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Berührender Roman

Von: Gabriela Pagenhardt von Mainberg
15.03.2015

Christina Baker Kline unterrichtete Literatur und Kreatives Schreiben und wurde als Buchautorin und Herausgeberin von Anthologien bekannt. Ihr Roman “Der Zug der Waisen” war ein Mega-Erfolg in den USA und hielt sich monatelang an der Spitze der New-York-Times-Bestsellerliste. Im November 2014 erschien das Buch im Goldmann Verlag in deutscher Sprache. Die Überetzung ins Deutsche stammt von Anne Fröhlich. New York anno 1929 Vivian Daly, die neunjährige Tochter irischer Einwanderer, überlebt einen Wohnungsbrand als einzige ihrer Familie. Man verfrachtet die Kleine zusammen mit anderen Waisen in einen Zug, der in den Mittleren Westen fährt. Dort sollen die Kinder auf dem Land ein neues Zuhause finden. Nur wenige Kinder finden in der Fremde ein liebevolles Zuhause. Und auch Vivian stehen schwere Zeiten bevor … Erst im hohen Alter von 91 Jahren bricht Vivian, in der Begegnung mit der 17jährigen Molly, ihr Schweigen über ihr bewegendes Schicksal. Fazit In ihrem bewegenden Roman “Der Zug der Waisen” thematisiert Christina Baker Kline ein trauriges Kapitel der amerikanischen Geschichte. Es geht um die sogenannten „Orphan Trains“, in denen zwischen den Jahren 1854 und 1929 unzählige Waisenkinder in den Mittleren Westen gebracht wurden, um dort in neuen Familien zu leben. Oftmals waren die neuen Familien eher an billigen Arbeitskräften interessiert und beuteten die Kinder dementsprechend schamlos aus. Vivian verlor 1929 bei einem Wohnungsbrand ihre ganze Familie und gehörte zu den bedauernwerten Kindern, die auf eine Reise ins Ungewisse geschickt wurden. Dem Leser begegnet Vivian im Jahr 2011 – sie ist mittlerweile 91 Jahre alt. Ihr wird die 17jährige Halbwaise Molly zugeteilt, die zur Leistung von Sozialstunden verurteilt wurde. Molly soll Vivian dabei helfen, Ordnung in die unzähligen Kisten auf ihrem Dachboden zu bringen. Beim Sichten und Aufräumen der Kartons erinnert sich Vivian wieder an ihre turbolente Vergangenheit. Je länger die beiden so ungleichen Protagonistinnen Zeit miteinander verbringen, desto mehr Vertrauen bauen sie auf. Und schließlich erzählt Vivian der jungen Molly Unglaubliches aus ihrer Kindheit. Erzählt wird der Roman in wechselnden Perspektiven und Zeitebenen. Einmal in der Gegenwart und dann in den Jahren 1929 bis 1943. Die Autorin besitzt einen wunderbaren gefühlvollen Erzählstil, der mich von Anfang bis Ende total gefesselt hat. Ohne kitschig zu sein, ist der Roman voller Emotionen und Tragik. Ein sehr lesenswertes Buch über ein sehr dunkles Kapitel der amerikanischen Geschichte, das mich sehr berührt hat. Dieser Roman gehört für mich zu einem der besten, den ich in letzter Zeit gelesen habe! “Der Zug der Waisen” – Roman von Christina Baker Kline, erschienen im November 2014 im Goldmann Verlag, gebunden, 352 Seiten, 19,99 Euro, ISBN 978-3442313839 Herzlichen Dank an den Goldmann Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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