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Rezension zu
Mein italienischer Vater

Meerweh inklusive.

Von: Marina
25.09.2018

Bereits mit ihrem ersten Buch „Gehen, um zu bleiben“ hat Anika Landsteiner gezeigt, dass sie vor allem eines ist – eine Reisende. Ganz im Gegensatz zu mir, die Reisen am liebsten von der heimischen Couch macht, zieht es Anika raus in die Welt. Indien, Kalifornien, Kolumbien und noch viele andere Länder hat Anika bereits bereist. Nun steht Italien im Mittelpunkt ihres ersten Romanes „Mein italienischer Vater“. Italien. Das Reiseland schlechthin für uns Deutschen. Meine Familie ist viele Jahre lang jeden Sommer an die Adria gefahren. Rimini, Ravenna, Bellaria – in 12 Stunden runter mit dem Auto, zwei Wochen am Strand gelegen und mit Sonnenbrand zurück. Wahrscheinlich liegt es an dieser ständigen Wiederholung, dass mich nun Italien so gar nicht mehr reizt. Doch möglicherweise hat „Mein italienischer Vater“ eine längst vergessene Liebe wieder wachgerüttelt. Laura lebt in München und weiß nach dem Tod ihrer Mutter nicht, was sie will, wo sie es will und warum sie es überhaupt wollen sollte. Die zarten Liebesknospen mit David, einem jungen Arzt, halten dem anbrausenden Sturm nicht stand. Und so tut Laura das einzig vernünftige in einer solchen Situation: „Es waren noch neunzehn Kilometer bis zum Meer, und das Meer, das war schon immer ihr erstes Ziel gewesen.“ (Seite 58) Sie fährt nach Italien, nach Apulien, um ihren Vater noch vielen Jahren wiederzusehen und möglicherweise das verlorengegangene Gefühl nach Familie, nach Heimat, wieder zu fühlen. Doch eine Reise in die Familienvergangenheit reißt häufig Wunden auf, die zuvor mühsam mit Washi-Tape verklebt wurden. Und so muss Laura feststellen, dass Weglaufen in den seltensten Fällen zu einer Besserung führt und selbst die traumhafte italienische Küste voller Melancholie steckt. Anika Landsteiner packt in „Mein italienischer Vater“ all die Sehnsucht nach Italien in eine ganz wunderbare Geschichte, sodass man nur so durch die Seiten fliegt und in einem das dringende Bedürfnis wächst, direkt nach Italien zu reisen. Bei "Mein italienischer Vater" hätte ich mir gewünscht, dass das Buch bereits Anfang des Sommers erschienen wäre. Wahrscheinlich wäre ich dann nach wenigen Seiten wirklich direkt in den Süden gefahren, um beim Lesen die Füße ins Meer halten zu können und meine Meerliebe zu feiern. Hierfür eignet sich das Buch nämlich hervorragend. Und Anika Landsteiner gibt in "Mein italienischer Vater" selbst noch Buchtipps für alle Menschen, die von Meerweh geplagt werden: Lest Natasa Dragnic (Seite 59, falls es übersehen wurde).

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