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Rezension zu
Möwenherz

Geh, wohin dein Herz dich führt

Von: Birgit
04.09.2018

Wir ahnten es bereits nach den ersten Seiten; die Geschichte würde uns nicht kaltlassen sondern nachhallen und etwas in uns zum Klingen bringen. Mit „Möwenherz“ hat Karen Bojsen den richtigen Ton getroffen und ohne Zweifel die Herzen ihrer Leser gewonnen, sie zuweilen heiter, traurig und zuversichtlich gestimmt. Es sind nicht nur die gestrandeten Pottwale, die berühren, sondern auch die Menschen, die in Emilienkroog aus unterschiedlichen Gründen aufeinandertreffen. Jona, der Stargeiger der nach einem Burnout erkennt, was wirklich zählt. Es ist eine Herzensangelegenheit, die er verfolgt. Finn, der Kardiologe aus München, der eigentlich Spezialist für Herzen sein sollte, seinem eigenen aber nicht traut und irgendwie aus dem Takt geraten zu scheint. Ebba, die Managerin Jonas und Jugendfreundin Finns, die ihr Herz verloren zu glauben scheint und es nicht wiederfinden kann. Geh, wohin dein Herz dich führt ist hier zwar ein gut gemeinter Rat, aber für die Hauptakteure schwer umzusetzen. Sie scheitern anfänglich daran Theorie in Praxis umzusetzen und sind fabelhaft in der Kunst des Verdrängens und der Übersprungshandlungen. . Sie stellen sich gut an im Versorgen von Wunden anderer, aber vergessen sich dabei fast selbst. Sie öffnen Herzen, aber verschließen ihr eigenes. Dabei hatte doch alles mit einem kleinen Möwenherz und Geheimnissen begonnen. „...trotzdem wirkte Emilienkoog wie ein Ort, wo jeder jeden kannte und es keine Geheimnisse gab.“ S.68 Die Gestrandeten haben Glück, denn Emilienkroog ist ganz wunderbar und einige seiner Bewohner können tiefer in die Herzen blicken als andere. Und so nimmt diese Geschichte, die herrlich leicht und dennoch tiefschürfend geschrieben ist, ihren Lauf. Alles wird. Fazit: Man muss nicht erst von einem Wal verschlungen werden, um anzukommen oder umzukehren. Manchmal reicht es einfach, wenn er da ist.

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