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Rezension zu
The Hunger - Die letzte Reise

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Absolut gelungene Mischung aus historischem Drama und mystischem Gruselhorror. Für Fans von Dan Simmons‘ „Terror“ ein Muss.

Von: Wolfgang Brunner - Buchwelten
28.08.2018

Im Jahr 1846 macht sich eine Gruppe von Siedlern auf den Weg von Illinois nach Kalifornien. Sie erhoffen sich ein glücklicheres Leben und eine bessere Zukunft. Doch schon bald müssen sie feststellen, dass die Reise durch die Weiten der Prärie weitaus gefährlicher ist, als sie annahmen. Hinzu kommt, dass es nicht nur die Natur ist, die ihnen zu schaffen macht, sondern es lauert eine noch weitaus schlimmere Gefahr auf den Treck unter der Leitung von George Donner. . Schon beim Klappentext und nach den ersten Seiten weiß man, wohin diese Reise führt. „The Hunger – Die letzte Reise“ von Alma Katsu erinnert tatsächlich in vielerlei Hinsicht an Dan Simmons‘ grandioses Epos „Terror“. Das mag zum einen an der ähnlichen Ausgangssituation liegen (eine Gruppe von Menschen findet sich in einer nahezu ausweglosen Situation wieder und muss mit allen Mitteln ums Überleben kämpfen), zum anderen aber auch an der durchgehend fast schon depressiven Atmosphäre, die sich über die gesamte Geschichte wie ein Leichentuch legt. Man spürt die Angst und Panik, leidet und hofft mit den Menschen und kann sich der trostlosen Stimmung nicht entziehen, weil sie extrem authentisch und bildhaft von der Autorin dargestellt wird. „The Hunger – Die letzte Reise“ wird definitiv auch jene Leserschaft begeistern, die bereits Simmons‘ „Terror“ zu ihrem persönlichen Meisterwerk auserkoren haben. Alma Katsus Schreibstil ähnelt dem von Dan Simmons, ist aber weitaus weniger detaillierter und „einfacher“, wodurch der Plot um einiges gerafft wird. Das mag den ein oder anderen Leser ansprechen, andere werden gerade dieses epische Element vermissen. Katsus Roman ist dadurch weitaus schneller und weniger langatmig zu lesen, was vielen Lesern entgegenkommen wird. Ich persönlich fand die Länge des Romans durchaus angenehm und weder zu lang noch zu kurz, wenngleich ich das bedeutend längere Werk „Terror“ durchaus genossen habe. Aber ich habe auch „The Hunger – Die letzte Reise“ mit jeder Seite genossen. Die Charaktere wurden sehr glaubhaft und lebensnah beschrieben, so dass man ihre Gedankengänge absolut nachvollziehen konnte. Auch wenn Alma Katsus Werk nicht den gleichen Zauber wie „Terror“ besitzt, so geht die Autorin einen konsequenten Weg, der betroffen macht und an einigen Stellen auch schockiert. Niemals wird aber die Atmosphäre mit reißerischen Szenen gestört (oder gar kaputt gemacht), sondern selbst die schockierenden Momente werden in einer ruhigen Weise geschildert. Man spürt die Kälte und Angst, aber auch die Verzweiflung der Protagonisten und ist oftmals hautnah bei den Geschehnissen dabei. Katsu lässt ihre Leser auch einen Blick in die Vergangenheit mancher Protagonisten werfen, was der ganzen Geschichte einen nostalgischen Touch gibt, der einen über das Leben nachdenken lässt. Alma Katsu hat zwar einen historischen Roman geschrieben, kratzt aber letztendlich nur an den wahren Begebenheiten. Sie nimmt eher die wahre Ausgangssituation, um sie in einen gruseligen Roman zu verwandeln. Ich meine das nicht negativ, aber als ich im Nachwort über die Ereignisse des Donner-Trecks gelesen habe, hätte ich mir im Roman tatsächlich etwas mehr Historie gewünscht. Alma Katus hat der wahren Geschichte einen mystischen Touch gegeben (ähnlich wie Dan Simmons in „Terror“ und „Drood“), löst aber das Rätsel nicht wirklich auf. Das wiederum empfand ich als Pluspunkt des Romans, den es bleibt nach dem Lesen unweigerlich ein bedrückendes Gefühl im Magen zurück, weil man darüber nachdenkt, was denn damals wirklich passiert ist. Insgesamt hat mich „The Hunger – Die letzte Reise“ absolut gut unterhalten und ich habe mich in der tollen Stimmung sehr wohl gefühlt, hätte mir aber einfach ein wenig mehr historische Details gewünscht. Die Mischung aus historischem Drama und mystischem Gruselhorror funktioniert auf alle Fälle hervorragend und auch dieses Buch wird, wie schon „Terror“, in meinem Gedächtnis haften bleiben. . Fazit: Absolut gelungene Mischung aus historischem Drama und mystischem Gruselhorror. Für Fans von Dan Simmons‘ „Terror“ ein Muss. © 2018 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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