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Rezension zu
Thalamus

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

*+* Ursula Poznanski: "Thalamus" (Hörbuch) *+*

Von: Irve
19.08.2018

Timo hat Glück im Unglück, denn er überlebt seinen schweren Motorradunfall. Seine Gehirnschäden sind jedoch so stark, dass er in ein Reha-Zentrum überwiesen wird. Dort muss er fast alles neu lernen, denn sein Schädel-Hirn-Trauma ist sehr schwer. Als Timo sich etwas gefangen hat, stellt er fest, dass die Wiedererlangung seiner Fähigkeiten eng mit seltsamen Dingen verwoben ist. Denn seine Möglichkeiten haben eine Tag- und eine Nachtseite. Nicht nur der Jugendliche möchte diesem Spuk gerne auf die Schliche kommen, auch ich wurde immer hibbeliger, was die Hintergründe betraf. Denn dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugehen konnte, lag auf der Hand. Dumm nur, dass zwar Timos motorische Fähigkeiten gute Fortschritte machten, nicht jedoch seine sprachlichen. So gerne hätte er jemandem erzählt, was ihm widerfährt, was er denkt. Als er schließlich eine Möglichkeit der Kontaktaufnahme entdeckt, ist es fast zu spät, um ein unglaubliches Verbrechen zu stoppen. Die Auflösung, was die Hintergründe und vor allem die Motivation betrifft, ist recht kurz gehalten. Alles andere beschreibt die Autorin sehr ausführlich. So kann man sich schnell ein gutes Bild machen von der Hauptfigur Timo, aber auch von den anderen Patienten, deren Schicksale angerissen und ihr Miteinander gut dargestellt werden. In der Hauptsache geht es jedoch um den Genesungsprozess der Kranken und ihre bedauerlichen Rückschlägen. „Thalamus“ ist eine Geschichte, die zwar in langsamem Tempo erzählt wird, welches aber eine große Sogwirkung entwickelt. Denn sicherlich nicht nur der medizinisch interessierte Hörer möchte gerne wissen, welche Forschung hinter den Toren des Reha-Zentrums betrieben wird, wer dahinter steckt und ja, ob diese Versuche überhaupt legal sind und welche Motivation die Drahtzieher zu ihren Tätigkeiten treibt. Ich konnte das Hörbuch nur unschwer unterbrechen. Viel zu spannend waren die Geschehnisse um Timo, die Entwicklung der Patienten, die Wenden, die die Handlung immer wieder nahm. Der Schluss ist rückblickend betrachtet nicht wirklich überraschend. Und nicht nur das, er fühlt sich erschreckend realistisch an. Vielleicht nicht heute und morgen, aber diese leise gespielte Zukunftsmusik könnte bei vielen ambitionierten Forschern später mal ein erwünschter Hit werden. Die toll gezeichneten Charaktere, der schlüssige Plot, die distanzierte Atmosphäre im Reha-Zentrum und der gruselig-langsame Aufbau, bei der eine Schicht des Grauens nach der anderen freigelegt wird mitsamt der Auflösung, der beim Hörer gewisse Ängste freisetzt – auch wenn es (noch) rein fiktiv ist -, dieser Jugendthriller ist für mich einer der besten von Ursula Poznanski! Jens Wawrczeck ist wieder ein gut gewählter Sprecher. Er nimmt die Atmosphäre und feinen Stimmungsschwingungen zielsicher auf und setzt sie intensiv und lebendig um. Ebenso toll vertont er die einzelnen Charaktere, die durch ihre Vorgeschichten geprägt wurden, und sich im Lauf der Geschichte gewollt und auch ungewollt entwickeln. Inhalt Nach einem Motorradunfall soll sich der 17-jährige Timo im Rehabilitationszentrum Markwaldhof von seinem schweren Schädel-Hirn-Trauma erholen. Schnell stellt er fest, dass sich merkwürdige Dinge im Haus abspielen: Der Wachkomapatient, mit dem er sich das Zimmer teilt, läuft nachts herum, spricht – und droht damit, Timo zu töten, falls er anderen davon erzählt. Und allmählich entdeckt Timo an sich selbst Fähigkeiten, die neu sind: Er kann Dinge, die er nicht können dürfte. Weiß von Sachen, die er nicht wissen sollte … Die Jury der hr2-Hörbuchbestenliste lobt Jens Wawrczeck als Sprecher, der Ursula Poznanskis spannende Romane den Hörern „mit Herz, Verstand und großem Können“ nahe bringt. Autorin Ursula Poznanski, 1968 in Wien geboren, arbeitet als Journalistin für eine Reihe medizinischer Fachzeitschriften. Seit 2003 veröffentlicht sie auch Kinderbücher. Für Die allerbeste Prinzessin erhielt sie den Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien 2005 und stand auf der Auswahlliste für den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien. Ihr Cyberthriller Erebos wurde von der Jugendjury mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2011 ausgezeichnet. Ende 2011 erschien ihr zweiter Jugendroman, der Thriller Saeculum. Es folgten Layers (2015), Elanus (2016) und Aquila (2017). Sprecher Jens Wawrczeck, in Dänemark geboren, erhielt seine Schauspielausbildung in Hamburg, Wien und New York. Seitdem ist er regelmäßig auf der Bühne zu sehen und hat seit seinen Anfängen beim NDR-Kinderfunk in unzähligen Hörspielen mitgewirkt. Seit 1979 ist er Teil des Kult-Trios „Die drei ???“. In seiner eigenen Hörbuchedition AUDOBA widmet er sich außergewöhnlicher und in Vergessenheit geratener Literatur, u. a. den Romanen, die der große Sir Alfred Hitchcock verfilmt hat. Jens Wawrczeck wurde sowohl als Schauspieler als auch als Hörbuchinterpret mehrfach ausgezeichnet. 2016 erhielt er den Sonderpreis des Deutschen Hörbuchpreises. Sein gesangliches Können stellt er auf seinem Soloalbum „Lost in Filmsongs“ unter Beweis. Quelle: RandomHouse

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