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Rezension zu
Ich schreibe uns ein Happy End

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Liebevolle Hommage an den Kultfilm „Harry und Sally“. Leider schwächelt die Hauptstory etwas

Von: Happy-End-Buecher.de-Nicole
06.08.2018

Nina fällt aus allen Wolken, als sie ihren Lebensgefährten Will, mit einer anderen in ihrem gemeinsamen Bett erwischt. Statt zerknirscht zu sein, eröffnet ihr Will anschließend, dass er sich von Nina trennen möchte. Kurz darauf ist Nina allein und fällt in ein tiefes Loch. Vor einiger Zeit hatte sie damit begonnen, eine Fortsetzung zu ihrer Lieblingskomödie, „Harry und Sally“ zu schreiben. Von ihrer Freundin ermutigt und auch um sich abzulenken und Will zu beweisen, dass sie es auch ohne ihn schafft weiterzumachen, schreibt sie ihr Drehbuch zu Ende und reicht es bei einer großen Filmgesellschaft ein. Nina glaubt nicht wirklich daran, dass sie jemals eine Antwort bekommt; das Leben muss auch so weitergehen. Hauptberuflich arbeitet sie in einem Buchladen, der leider nur noch mehr schlecht als recht läuft. „Love Books“, hat daher höchste Priorität bei Nina und ihren Kolleginnen, denn ihr Chef hüllt sich in Schweigen und alle fürchten bereits um ihren Job. Doch dann bekommt Nina den Anruf ihrer Agentin, die ihr später, bei einem Abendessen in einem schicken Nobelhotel, eröffnet, dass die Filmgesellschaft angebissen hat. Sie wollen Ninas Drehbuch. Doch es müssen noch einige wichtige Änderungen daran vorgenommen werden und diese schmecken Nina, die ein großer Fan von Nora Ephron ist und sich aus diesem Grunde nahe an Ephrons vorgegebener Charakterisierung gehalten hatte, so gar nicht. Zur Seite gestellt, wird ihr ausgerechnet Ben, dem sie bereits mehrfach zufällig begegnet ist und der ihr mit seiner Hipsteroptik, nicht so wirklich gefallen hat. Und nun stellt sich heraus, dass Ben so ganz andere Vorschläge aus dem Ärmel zaubert. Es kommt zu einem Streit zwischen ihnen und Nina überlegt sich zunächst, alles hinzuwerfen. Kann Ben sie überzeugen, weiterzumachen? Denn Ben möchte Nina nicht nur aus beruflichen Gründen um sich haben… „Ich schreibe uns ein Happyend“, von Annie Robertson, fiel mir in erster Linie ins Auge, weil ich ein „Harry und Sally“ Fan bin und zudem gerne Liebesgeschichten lese, die ein bisschen anders gestrickt sind. Von manchen Rezensenten dieses Buches wurde Annie Robertsons Schreibstil bemängelt. Doch eigentlich gibt es an diesem nicht viel zu rütteln. Vielmehr sollten sich die Leser vorab die Frage stellen, was sie sich von dieser Geschichte erhoffen. Zugegeben, man sollte wissen, dass die Autorin das „Harry und Sally“ Thema in den Fokus gerückt hat und die Liebesgeschichte von Nina und Ben ehrlich gesagt, daher sehr zur Nebensache degradiert wird. Auch wirkt Nina nicht unbedingt sympathisch, vielmehr egoistisch, was vielleicht daran liegt, dass sie lange Zeit nur ihre Ziele verfolgt und nicht begreift, dass auch ihre Freunde Probleme haben, die diese mit sich herumtragen. Da hätten wir also einerseits eine schwächelnde Liebesgeschichte, mit einem Heldenpaar, das recht blass bleibt. Andererseits ist da aber auch das Harry und Sally Thema, das die Autorin dermaßen wunderbar, humorig und scharfzüngig eingebracht hat. Und nicht zu vergessen, die Einblicke ins Drehbuchschreiben werden sehr interessant von Annie Robertson dargeboten. So bin ich nun bei meiner Bewertung zwiegespalten. Die Liebesgeschichte hat mich etwas enttäuscht zurückgelassen, wenn ich die gebrachten Parallelen zur „Harry und Sally“ Handlung, nebst Wiederholung berühmter Filmzitate, allerdings durchaus sehr mochte. Wäre der Roman lediglich als „Harry und Sally“ Reminiszenz gedacht gewesen, würde ich die volle Bewertung dafür vergeben. Ich kann meine Begeisterung diesbezüglich nämlich kaum in Worte fassen. Zum besseren Verständnis für euch kurz eine Erklärung. Die Autorin lässt ihre Leser teilhaben an Ninas Drehbuchinhalten und die Dialoge zwischen Harry und Sally und allen übrigen Akteuren, hätten durchaus aus Nora Ephrons Feder stammen können, da es Annie Robertson gelungen ist, die Stimmung und den besonderen Humor des Originals einzufangen. Leider haben mir besagte Romanpassagen dann auch so gut gefallen, dass ich mehrfach in Versuchung war, Nina und Bens Story vorzublättern, um schneller erfahren zu können, welches Ende Harry und Sally schließlich erwartet. Ich könnte mir sogar gut vorstellen, dass Rob Reiner, würde er besagte „Harry und Sally“ Dialoge dieses Romans zufällig zu lesen bekommen, durchaus in Versuchung geraten könnte, eine Fortsetzung zu drehen. Wenn leider auch nicht mehr alle Schauspieler des Originalfilms leben. Empfehlen würde ich diesen Roman allen Harry und Sally Fans. Wer mit diesem Kultfilm weniger anfangen kann, wird womöglich etwas enttäuscht sein. 3.5 von 5 Punkten.

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