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Rezension zu
Kains Erbe

Würdiges Ende einer grandiosen Trilogie

Von: Lesendes Federvieh
28.06.2018

Florentyna Kane hat es in einer unnachahmlichen Karriere zur ersten Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika geschafft und möchte die Welt nun zu einem besseren Ort machen, wofür sie ein Waffengesetz durch den Senat bringen will. Damit macht sie sich jedoch unbewusst zur Zielscheibe, denn es gibt zahlreiche Menschen, die dem weniger positiv entgegensehen. Durch puren Zufall erfährt das FBI von einem Mordanschlag auf die Präsidentin. Wenige Stunden später sind vier der fünf Mitwisser tot, lediglich der junge Agent Mark Andrews bleibt übrig und hat fortan die Aufgabe, jedes Attentat zu verhindern. Beinahe vollkommen auf sich alleine gestellt hat er dafür nur sieben Tage Zeit. Auf den Erscheinungstermin von Jeffrey Archers finalem Band der Kain-Serie, "Kains Erbe", habe ich schon eifrig hingefiebert, da mich besonders der erste Band vollkommen begeistert hat. Dieses Buch steht den vorherigen in nichts nach und ist gleichzeitig auch so anders, weshalb man es gänzlich unabhängig lesen kann. Im Mittelpunkt stehen diesmal weder Bankenkrisen noch die Hoch- und Tiefpunkte einer Hotelkette, die Handlung findet ihren Schauplatz in der Politik sowie hauptsächlich dem FBI. Florentyna Kane, mittlerweile seit zwei Jahren im Amt der Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika und zugleich die einzige Parallele zu den ersten beiden Kain-Büchern, möchte ein Gesetz zur Kontrolle des freien Verkaufs von Handfeuerwaffen durchsetzen, was selbstredend einige erbitterte Gegner auf den Plan ruft. Manche davon sind in ihren Mitteln radikaler als andere und planen den für sie scheinbar letztmöglichen Ausweg: die Ermordung der Präsidentin. Für das FBI und damit den ermittelnden jungen Agenten Mark Andrews, der durch eine Verkettung tödlicher Ereignisse in diese Position gerät, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, wenn sie das Leben der Präsidentin retten und den für das Attentat verantwortlichen Senator fassen wollen. An jener Skizze der Handlung sollte eigentlich schon ersichtlich werden, inwiefern sich dieser Archer von den anderen unterscheidet, den ich wirklich eher in das Genre des politischen Thrillers einordnen würde, wenngleich die zahlreichen dafür charakteristischen Actionszenen fehlen. Es hat mich auch ein wenig gewundert, weshalb man einen unerfahrenen Agenten wie Mark Andrews mit keiner geringeren Aufgabe betraut als die Ermordung der Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika zu verhindern und wie nebenbei noch den Verantwortlichen zu fassen, aber das macht schließlich den Reiz einer Geschichte aus. Die Tatsache, dass der Vater der Frau, in die er sich immer mehr zu verlieben scheint, sich zunehmend als Hauptverdächtiger herauskristallisiert, ist natürlich ebenso unabdingbar. Mangelt es zwar an rasanten Actionszenen, so definitiv nicht an Spannung. In altbewährter Archer-Manier wechselt man zwischen unterschiedlichen Erzählperspektiven und begleitet somit beispielsweise Mark Andrews bei seinem Wettlauf gegen die Zeit oder sitzt gar mit den Verschwörern an einem Tisch, was der Erzählung Tiefe und Vielschichtigkeit verleiht. Auch wenn das Ende in gewisser Weise so vorhersehbar war, boten die letzten Szenen dennoch großen Unterhaltungswert, wie das gesamte Buch. Mit "Kains Erbe" findet die grandiose Kain-Serie ein würdiges Ende und brilliert mit einem angenehmen Schreibstil sowie charakterstarken Protagonisten, wenngleich es meiner Ansicht nach nicht an die Genialität des ersten Bandes heranreicht.

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