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Rezension zu
Die Einkreisung

Der Klassiker des Serienmörder-Romans

Von: Denise
03.06.2018

New York 1896: Ein Strichjunge wird bestialisch ermordet. Die Polizei kümmert dies zunächst wenig. Doch ihr neuer Chef Theodore Roosevelt setzt Dr. Kreisler auf diese unfassbare Tat an. Schon bald wird klar, dass der Tod des Jungen in eine Reihe weiterer Morde gehört. Gemeinsam mit dem Reporter John Moore sowie der Polizeisekretärin Sara Howard macht sich der Arzt daran, Licht ins Dunkel zu bringen. Und muss schnell feststellen, dass die Morde viel weiter reichen als gedacht... "Die Einkreisung" war mein erster Roman von Caleb Carr und lässt mich zugegeben zwiespältig zurück. Der Klappentext hatte mich aufgrund des Zusammenspiels aus psychologischer Betrachtung der Fälle und der Polizeiarbeit im frühen New York neugierig gemacht. Jedoch ergeht sich der Autor in so vielen Details, Einzelheiten und Schwafeleien, dass es mir nicht immer leicht fiel, dran zu bleiben. Ein Hinweis vorab: Bei diesem Buch handelt es sich um eine Neuauflage. Caleb Carr schrieb sein Werk bereits 1994. Man hat es hier also schon mit einem jungen Klassiker zu tun! Die Geschichte wird von John Moore selbst erzählt. Der Polizeireporter gerät mehr durch Zufall in die Ermittlungen und berichtet rückblickend über seine Erlebnisse auf der Jagd nach einem Serienmörder. Diese Erzählweise empfand ich zu Beginn sehr erfrischend, zumal Moore frei von der Leber weg schildert. Auch die einzelnen Figuren haben mir gut gefallen. Besonders fasziniert hat mich Dr. Kreisler. Er wirkt zunächst wie eine frühe Version von Dr. House, wurde mir aber durch sein Fachwissen und sein Blick fürs Wesentliche sympathisch. Auch Sara Howard, die das große Ziel hat, die erste Polizistin New Yorks zu werden, gefiel mir. Alle Figuren glänzen durch besonderes Fachwissen, welches sie für die Ermittlungen unentbehrlich macht. Die Story selbst hat es mir nicht immer einfach gemacht. Auf der einen Seite legt Caleb Carr Wert auf grausame Details und treibt seine Leser in die düstersten Ecken des Big Apple. Auf der anderen Seite ergeht er sich in sehr fachlichen Ergüssen über Psychologie, Spurensicherung und ähnlichem. Das war selbst mir, die ich gern mal einen Ausflug in die Wissenschaft tätige, zu viel. Eine Straffung hätte dem gesamten Roman gut getan. Bei so manchen Ausführungen las ich nur noch quer. Es wirkte so, dass der Autor sein gesamtes Fachwissen unbedingt in dieses Werk pressen wollte. Echt schade. Fazit: Lesenwert, aber nur mit sehr viel Geduld. Dennoch ein toller Roman!

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