Rezension zu
Hello Sunshine
Toller, gesellschaftskritischer Roman für den strand
Von: Leni„Hello Sunshine“ der Titel lässt im ersten Moment auf einen Sommerschmöker für den Strand schließen. Möglichst schnulzig, mit perfektem Happy End. Aber „Hello Sunshine“ ist eben nicht heile Welt. Es ist nicht der typische Strandschmöker, in dem Mädchen A auf Jungen b trifft und es nach einem kleinen Streit am Ende zu einer wunderbaren Beziehung à la „und sie lebten glücklich, bis an ihr Lebensende“ kommt. Nein, „Hello Sunshine“ ist da ein wenig anders. Im ersten Moment würde ich sagen ein bisschen rabiater, vielleicht auch einfach ein bisschen echter. Wieso echter? Im Grunde ist es nämlich so, dass an Sunnys Leben gar nichts echt ist. Nicht wirklich echt. Ihre Kochshow auf Youtube läuft zwar super, aber kochen kann Sunny nicht. Eigentlich kommt sie auch aus den Hamptons, aber das muss ja keiner wissen, die Tomatenfarm wirkt doch viel mehr nach dem sympathischen, netten Mädchen vom Lande. Doch an ihrem 35 Geburtstag bricht ihre Lügenwelt zusammen und sie verliert nicht nur ihren Job, sondern auch ihren Mann und ihre Wohnung. Sie verliert zwar viel, aber sie gewinnt sich selbst zurückt. Das ist die wunderbare Message des Buches. In Zeiten von Youtube-, Instagram- oder sonstigem Fame verlieren wir uns manchmal in dem Konstrukt, was wir um uns herum aufgebaut haben. Entspannte Abende zu zweit auf der Couch? Die müssen sofort aufgepeppt und festgehalten, vor allem aber gepostet werden. Als Sunny all das verliert muss sie erstmal wieder mit ihrem wahren Ich klar kommen. Mein Fazit: Laura Dave hat ein, in heutiger Zeit, total interessantes Buch geschrieben. Von der „neuen/alten“ Sunny können wir alle vielleicht noch ein bisschen was lernen. Dass Instagram nicht die Welt ist. Dass manche Dinge einfach besser privat bleiben sollten. Und aber vor allem, dass es darum geht glücklich zu sein.
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