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Rezension zu
36 Fragen an dich

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Buch für echte Romantiker

Von: FrauRedlich
18.05.2018

„Mein Name ist Jeff. Ich bin Doktorand hier an der Uni. Vor Kurzem habe ich ein Forschungsstipendium erhalten zum Thema – tja, am besten kann man es als Beziehungsaufbau beschreiben. Im Prinzip interessiere ich mich für die Frage, ob man Testpersonen wie Sie, zum Beispiel, dahingehend beeinflussen kann, dass sie eine enge persönliche Bindung zu einem anderen Teilnehmer entwickeln.“ Als Hildy das hört, fragt sie sich, ob sie das Ganze nicht doch besser lassen sollte. Sie und die Liebe, das ist wie Feuer und Wasser, das passt einfach nicht zusammen. Andererseits, ist sie echt neugierig und wenn sie eh schon mal da ist. Hildy lässt sich also von Jeff in die Details einweisen. Das ganze Experiment ist recht simpel. Sie wird in einem Raum sitzen mit einem fremden Jungen und beide sollen 36 Fragen beantworten. Wichtig dabei ist, dass sie ehrlich antworten. Also gut, denkt sich Hildy. Was soll schon großartig passieren? Sie begibt sich also in Zimmer 714 und trifft dort auf Paul. Gut aussehend, cool und unnahbar. Auf den ersten Blick könnten die beiden nicht unterschiedlicher sein. Während Hildy das Experiment für die Wissenschaft macht, ist Paul nur an den 40$ interessiert. Sie ist musisch total unbegabt, er spielt Schlagzeug und zeichnet. Hildy achtet auf grammatikalische Korrektheit, Paul hingegen ist sie völlig egal. Und doch sitzen beide in demselben Raum. Sie fangen an sich Fragen zu stellen, wie zum Beispiel „Wärst du gern berühmt?“ oder „Wie sieht ein perfekter Tag für dich aus?“. Alles verläuft nach Plan, bis Hildy mit einem Fisch nach Paul wirft und aus dem Zimmer rennt. Kann aus einem Experiment die große Liebe werden? Der US-Psychologe Dr. Arthur Aron war der erste der versuchte diese Frage mit einem Experiment („Die experimentelle Erzeugung zwischenmenschlicher Nähe“) zu beantworten. Sein Ziel war es herauszufinden, ob 36 Fragen und ein anschließender 4 minütigen Augenkontakt genug sind, dass sich zwei fremde Menschen ineinander verlieben. Wie ich finde ein sehr interessantes Thema, das wundervoll verarbeitet wurde. Ich würde es wie folgt beschreiben: das Experiment ist das Skelett und Hildy und Paul sind der Körper, der alles zum Leben erweckt. Vicki Grant hat zwei grandiose Hauptcharaktere erschaffen. Beide sind intelligent, witzig und charmant. Hildy hat mir von der ersten Zeile an ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Einerseits ist sie etwas kindisch und tollpatschig (allerdings auf liebevolle Art und Weise), andererseits ist sie sehr erwachsen und tut alles, um ihren Bruder zu beschützen. Paul ist geheimnisvoll und gibt nicht viel von sich preis, was ihn wiederum interessant macht. Die Beziehung zwischen den beiden entwickelt mit dem Verlauf der Fragen. Sie wird immer intimer, weil beide nach und nach ihre tiefsten Wünsche, Ängste und Erlebnisse freigeben. 
Sehr einzigartig ist auch der Schreibstil von Vicki Grant. Die meiste Zeit erleben wir die Gespräche zwischen Paul und Hildy in Dialogform. Für mich war es das erste Mal so zu lesen und ich fand es erfrischend. Es regt die Vorstellungskraft an und sofort startet das Kopfkino. Sehr genial! Zudem lockern kleine Zeichnungen und Skizzen von Paul das Leseerlebnis weiter auf. 
Das einzige was ich nicht so toll finde ist das knappe und abrupte Ende, was die Romantik und die Stimmung etwas dämpft. Aber ansonsten ist es ein wunderbares Buch. Besonders geeignet für die Psychologie-Fans und Romantiker unter euch. 
 (Kendra)

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