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Rezension zu
Forderung

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Rasanter Thriller im Justizumfeld mit Pageturner-Garantie.

Von: Wolfgang Brunner - Buchwelten
10.05.2018

Um ihr Studium zu finanzieren, haben Zola, Todd und Mark einen Kredit aufgenommen. Doch gegen Ende ihres Studiums, kurz vor Abschluss, wird ihnen klar, dass sie die horrenden Kreditsummen niemals zurückzahlen können, denn die Arbeitssituation stellt sich völlig anders dar, als ihnen seinerzeit versprochen wurde. Sie suchen nach einem Ausweg … und finden einen. Dieser ist aber weitaus gefährlicher, als sie ahnten. . Und schon wieder hat Grisham zugeschlagen. Es ist noch nicht lange her, dass wir in Deutschland seinen Thriller „Das Original“ zu lesen bekommen hatten, und schon folgt „Forderung“. Im ersten Moment fühlt man sich versucht, zu denken, Grisham schleudere seine Bücher mittlerweile im Halbjahrestakt auf den Markt, so dass die Handlung beziehunsgweise der Schreibstil darunter leide. Ich für meinen Geschmack fühle mich nach wie vor von Grisham absolut gut unterhalten und finde immer noch den „alten“ Schriftsteller, den man von seinen Erstlingswerken „Die Firma“ oder „Die Akte“ kennt. Grisham hat sich, wie viele seiner Schriftstellerkollegen schlichtweg weiter entwickelt und versucht, sich in seinen Romanen immer wieder ein wenig neu zu definieren. Dies gelingt ihm auch mit „Forderung“ wieder absolut. Ähnlich wie seine beiden letzten Vorgänger „Bestechung“ und „Das Original“ entwickelt Grisham eine interessante Grundidee, die er dann im Verlauf des weiteren Buches ausbaut und konsequent durchdacht zu Ende führt. Mit Sicherheit mangelt es dem ein oder anderen Leser an Innovationen, was nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Grisham geht wirklich mit seinen Büchern einen einfachen Weg, der letztendlich (trotz einer schriftstellerischen Entwicklung) dennoch immer nach einem bestimmten Schema abläuft. Doch ich finde das überhaupt nicht schlimm, denn Pageturner werden es trotzdem alle seine Romane. Auch bei „Forderung“ konnte ich mich nicht mehr von der Handlung losreißen, wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht, und habe teilweise gar nicht bemerkt, wie die Seiten nur so dahinfolgen. Was will man von einem guten Buch mehr erwarten? John Grisham schreibt gewohnt flüssig, so dass man über ein paar Ungereimtheiten und/oder teils leicht unglaubwürdige Geschehnisse hinwegsieht, weil man einfach gar keine Zeit hat, großartig darüber nachzudenken. 😉 „Forderung“ reiht sich aus meiner Sicht in die süchtig machenden Werke des Autors nahtlos ein und stellt ein sehr unterhaltsames Lesevergnügen dar. Grisham erfindet das Rad des Justiz-Thrillers nicht neu, aber das kann man wahrscheinlich aufgrund der Vielzahl an Veröffentlichungen in diesem Genre gar nicht mehr. Geschickt verwebt er aber Insider-Informationen und erfundene Teile zu einem insgesamt und im Großen und Ganzen glaubwürdigen Szenario, das Hand und Fuß hat. Der aufmerksame Leser wird aber letztendlich immer irgendetwas finden, bei dem er was zu meckern hat, das kann kein Schriftsteller verhindern. Erstaunlich ist wieder einmal, dass, obwohl nicht sonderlich viel passiert, der Plot dermaßen rasant an einem vorbeizieht, dass man sich am Ende fragt, wo die über 400 Seiten geblieben sind. Grisham lässt bei seinen Charakterzeichnungen viel Spielraum für den Leser, soll heißen, die Personen wirken bei genauerem Hinsehen etwas blass und/oder leblos. Trotzdem hatte ich während des Lesens ein Bild vor Augen und konnte die Personen auch ohne weiteres auseinanderhalten. Wie oben schon erwähnt, lässt man sich auf den rasanten Plot und den hohen Unterhaltungswert dieses Romans ein, darf (zumindest aus meiner Sicht) die Personenbeschreibung ohne weiteres in den Hintergrund geraten, denn ein wenig Vorstellungsvermögen dürften die Leser schon haben, um nicht jede Gesichtsfalte oder Charaktereigenschaft der Protagonisten beschrieben zu bekommen. Mich hat dieses Manko nicht gestört, zumal mir die Personen näher kamen als bei manch einem Werk, wo explizit die detaillierte Vorgeschichte der Person erläutert wurde. Grisham füllt seine Charaktere durch den schnellen Handlungsablauf unweigerlich mit Leben und das reicht mir im Thriller-Genre alleweil, zumal wir es hier auch nicht mit einer psychologisch tiefergehenden Handlung zu tun haben. Von mir daher eine ganz klare Leseempfehlung für Freunde von rasanten Thrillern mit juristischem Hintergrund. . Fazit: Rasanter Thriller im Justizumfeld mit Pageturner-Garantie.

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