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Rezension zu
Ich und die Menschen

~ Urkomisch - Elementar - Entlarvend ~

Von: Sasijas Tardis
16.04.2018

☂ ☂ ☂ ☂ ☂ ☂ ☂ ☂ ☂ ☂ ☂ ~ Erkenntnis ~ Das ganze Buch ist ein Zitat! ☂ ☂ ☂ ☂ ☂ ☂ ☂ ☂ ☂ ☂ ☂ ~ Die Geschichte ~ Andrew Martin ist ein Professor für Mathematik in Cambridge, der bei einen Autounfall ums Leben kommt. Der Außerirdische, der uns die Geschichte in der Ich-Perspektive erzählt, wird auf die Erde geschickt, um einen mathematischen Durchbruch der Menschheit zu verhindern, und schlüpft in den Körper des verunglückten Professors. Mit seine neue Identität wird er nun seine Mission starten. Der Außerirdische, also nun Professor Andrew Martin, hat nur einen Auftrag: alle Daten und auch Menschen, die davon wissen, zu vernichten. So einfach, wie sein Auftrag am Anfang scheinen mag, ist er aber nicht. Denn Andrew Martin hat die Rechnung ohne die menschlichen Gefühle gemacht. ~ Meine Meinung ~ Matt Haig kann einfach ungewöhnlich gute Geschichten erzählen. Selten solch tiefgreifende Worte von Beginn an, welche sich bis zum Ende hin durchziehen, in einer Geschichte gehört. Das ganze Buch ist ein Zitat! Beim Lesen bzw. Zuhörern versinkt man nicht nur ich die Geschichte, sondern auch in seine eigenen Gedanken. Denn die macht man sich automatisch, bei diesen Worten, die der Autor uns entgehenwirft. Es ist urkomisch, wie der Protagonist unsere menschliche Hülle sieht und beschreibt. Fast schon abartig und angewidert betrachtet er uns dummen primitiven Wesen. Doch je länger er auf der Erde weilt und mit uns Kreaturen, deren gesamtes Gesicht nach außen zu wachsen scheint, mehr und mehr Zeit verbringt, ändern sich seine Ansichten und vor allem wachsen da diese Gefühle. So komisch und witzig alles erzählt wird, wird uns auch viel einfühlsames und schönes gezeigt. Genauer Betrachtet, sind die Menschen doch gar nicht so dumm und widerwärtig. Genauer Betrachtet, können sie wunderschön sein. Wenn, ja wenn denn das Herz auch mitspielt. Tolle Botschaft. ☂ ☂ ☂ ☂ ☂ ☂ ☂ ☂ ☂ ☂ ☂ Wir Leser bzw. Zuhörer erleben Andrew Martin als monoton, gefühllos, rational und unmenschlich. Christoph Maria Herbst liest das Gesagte des Protagonisten so tonlos perfekt und haucht ihm damit sofort Authentizität ein. Im Laufe der Geschichte merken wir dann, wie sich der Professor verändert und damit auch seine Betonung in der Stimme. Was zu Beginn nur so dahingesprochen wurde, steigert sich zu Tonlagen der Verzweiflung, des Entsetzens, der Aufregung, aber auch in das Hauchen von gefühlvollen Worte der Liebe. Sehr gut umgesetzt, so dass man wunderbar eintauchen und mitfühlen kann. Christoph Maria Herbst spricht das Hörbuch. Er ist eigentlich ein Schauspieler, den ich so gar nicht gerne sehe noch höre. Aber hier, in "Ich und die Menschen" verkörpert er den Protagonisten grandios. Der Schauspieler und Synchronsprecher zeigte mir, dass er sehr wohl auch positive Eigenschaften und Talente für mich persönlich übrig hat. ;) Das nächste von ihm gesprochene Hörbuch darf gerne kommen. Man sollte eben jedem eine zweite Chance geben, oder auch weniger engstirnig sein und sich immer wieder aufs Neuste überzeugen lassen. Genau das vermittelte mir Matt Haig mit seiner Erzählung in "Ich und die Menschen". ☂ ☂ ☂ ☂ ☂ ☂ ☂ ☂ ☂ ☂ ☂ 97 Ratschläge für einen Menschen! Erster Ratschlag: Scharm ist eine Fessel, mach dich frei davon. Zweiter: Zweifle nicht an deinen Fähigkeiten. Du hast die Fähigkeit zu lieben. Das ist genug. Dritter: Sei nett zu anderen Menschen. Auf universaler Ebene sind sie Du. ... Fünfter: Lache. Es steht dir. Siebter: Ironie ist gut, aber Gefühl ist besser. ... Neunter: ... Manchmal musst du dich verändern um mit dir selbst mitzuhalten. Einundvierzigster: Dein Geist ist offen. Sieh zu, dass er sich nie verschließt. ... Siebenundsechzigster: Krieg, ist eine Antwort, auf die falsche Frage. Fünfundsiebzigster: ... Hab mehr Mitgefühl. ... Achtundsiebzig Du stehst morgens auf. Du ziehst deine Kleider an. Und dann legst du deine Persönlichkeit an. Triff eine kluge Wahl. Alleine schon wegen diesen soooo wundervoll formulierten Ratschlägen, muss ich diese Geschichte jedem uneingeschränkt ans Herz legen. ;) ~ Fazit ~ Herzlich komisch und selbstironisch gut. Eine Hommage an uns Menschen. All die kleinen Nichtigkeiten und hochangesehenen Wertschätzungen. Das Materielle und die Gefühle. Das Witzige und der Ernst. Tag und Nacht. All das, und jeder noch so kleine Gegensatz der dir selbst einfällt, kannst du in einen Topf schmeißen und umrühren... Alles ist gleich, und alles das Selbe. Doch vor allem, ist alles vergänglich. In vielen Dingen findet und erkennt man sich selbst wieder. Und als Mensch, der auch gerne mal über sich selbst lachen kann, wird diese Erzählung vom ersten Satz an einfach nur lieben. Absolute Lese- bzw. Hörempfehlung!

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