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Rezension zu
Die Oleanderfrauen

Spannendes Familiendrama zur Zeit des Zweiten Weltkrieges

Von: Lesendes Federvieh
28.03.2018

Hamburg 1936. Sophie Terhoven genießt als Tochter eines einflussreichen Kaffeebarons die Vorzüge eines komfortablen Lebens, wie auch ihre enge Freundschaft zu Hannes Kröger, dem Sohn der Köchin. Mit der Zeit wird aus Freundschaft Liebe, doch auch im frühen 20. Jahrhundert gehören Arm und Reich nicht zusammen. Zudem gibt es ein dunkles Geheimnis ihrer Eltern, das ihre Liebe unmöglich zu machen scheint. Teresa Simon ist eine vielerorts gelobte Bestsellerautorin, weshalb ich natürlich umso neugieriger auf "Die Oleanderfrauen" war, das sich momentan auf Platz 19 der SPIEGEL online Liste befindet und von mir vier Sterne bekommt. Der Schauplatz der Geschehnisse ist wie ich finde eine der schönsten Städte Deutschlands: Hamburg. Jule Weisbach führt dort eines kleinen Cafés namens "Strandperlchen", die ihren Kunden zusätzlich einen ganz besonderen Service im Rahmen ihres Projektes "Ich schreib dir dein Leben" anbietet. Hierfür recherchiert sie oftmals nur anhand weniger Details die Familiengeschichten ihrer Gäste auf deren Wunsch, um sie anschließend so gut wie möglich zu rekonstruieren. Auch die Mittsiebzigerin Johanna nimmt diesen Dienst nach einiger Zeit in Anspruch, da sie beim Ausmisten ihres Dachbodens das Tagebuch einer gewissen Sophie Terhoven gefunden hatte, das sie sofort in seinen Bann zog. Ähnliche Sogwirkung hat auch die Geschichte an sich, die zunehmend an Spannung gewinnt und durch den ständigen Wechsel zwischen den Zeitebenen der Gegenwart und der Vergangenheit von 1936 bis in den Zweiten Weltkrieg zusätzlich Komplexität verliehen bekommt. Wenn Teresa Simon dabei eines beherrscht, dann ist es die Kunst des Erzählens. Mit nur wenigen Worten gelingt es ihr Geschichten bildlich zum Leben zu erwecken und diese mit bunten interessanten Persönlichkeiten anzureichern. Ab einem gewissen Punkt jedoch wirkte die Handlung für meinen Geschmack etwas zu konstruiert, während der Auflösung der personalen Verstrickungen folgte eine fragwürdig sensationelle Wendung der nächsten, wodurch die Erzählung in meinen Augen auf den letzten Seiten ein wenig an Glaubhaftigkeit und somit auch an Lesevergnügen verlor. Ich akzeptiere durchaus, dass ein Roman Fiktion ist und somit das reale Leben manchmal übertrifft, aber auch Fiktion muss trotzdem vorstellbar sein. Bei "Die Oleanderfrauen" handelt sich um einen angenehm zu lesenden Roman mit spannenden Familiendramen zur Zeit des Zweiten Weltkrieges, der durch gut skizzierte Charaktere und einen hochwertigen Schreibstil beeindruckt.

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